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Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel

Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel

Titel: Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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wiederum ein kleineres Rundhaus. Eine Fee stand an einem Tisch, begrüßte die Gäste mit einem freundlichen Nicken und reichte ihnen eine Schale mit Wasser und ein Tuch, damit sie sich die Hände reinigen und abtrocknen konnten. Danach bekamen die Hexen einen Imbiss,der aus hellen Brotstücken und einer Art Quark bestand. Anschließend durften sie Saft aus einem verzierten Bronzebecher trinken. Das Getränk schmeckte nach Johannis- und Himbeeren und machte einen seltsam leichten Kopf.
    Danach verließen sie das Gebäude und betraten wieder eine Hängebrücke, die sich diesmal in der Mitte teilte und in unterschiedliche Richtungen führte. Schon bald hatte Elena jegliche Orientierung verloren. Es ging nach links, nach rechts, über Leitern nach oben und dann wieder ein Stück hinab. Die Stadt hatte mehrere Ebenen, verbunden durch Leitern, Treppen oder Strickleitern. Manchmal musste man auch eine Schaukel benutzen, um sich von einem Baum zum anderen zu schwingen. Mona schimpfte fortwährend vor sich hin, während Miranda und Elena das Ganze ziemlich lustig fanden. Aber es war ein Labyrinth. Ohne Gryphias Führung hätten sie sich niemals zurechtgefunden.
    Endlich erreichten sie das Haupthaus, das sich schon von außen von den anderen Baumhäusern abhob. Geschnitzte Masken, goldene Girlanden und jede Menge bunte Blumen schmückten dieses Gebäude. Zwei Türsteherinnen in purpurnen Kleidern bewachten die Tür. Als sie Gryphia erkannten, lächelten sie.
    »Du bringst uns Mona, Elena und Miranda«, sagte die rechte. »Die Bäume haben schon ihr Kommen angekündigt. Tretet ein.«
    Gryphia schwebte durch den Eingang. Mona pflückte ihre Schuhe aus der Luft und zog sie an, dann schritt sie hoheitsvoll über den roten Webteppich ins Innere. Elena und Miranda folgten ihr.
    Es roch nach Minze und anderen Gewürzen. Im Raum war es so dunkel, dass Elena kaum etwas erkennen konnte.Kleine rote Lichter brannten auf dem Boden. Sie erinnerten Elena an die Grablichter, die die Menschen auf Friedhöfen anzündeten.
    In der Mitte des Raums stand ein großer Tisch mit zwölf geschnitzten Stühlen. An der Stirnseite saß eine grauhaarige Fee in einem schwarzen Samtkleid, das mit Silberfäden bestickt war. Schräg neben ihr saß Jeremias. Er sah so aus, wie Elena ihn kannte: eine braune, etwas verbeulte Jogginghose, ein rot-schwarz kariertes Holzfällerhemd, graue Socken und seine Lieblingssandalen. In seinem Gesicht sprossen kleine graue Bartstoppeln. Auch das war nichts Neues, denn an manchen Tagen hatte Jeremias einfach keine Lust, sich zu rasieren.
    »Hallo«, begrüßte er die Ankömmlinge. »Ihr habt mich also gefunden, obwohl ihr nicht nach mir suchen solltet.«
    »Du hast es dir ein bisschen zu einfach gemacht, mein Lieber«, sagte Mona gereizt. »Glaubst du, du kannst so mir nichts, dir nichts aus meinem Leben verschwinden, nachdem du erst vor Kurzem wieder darin aufgetaucht bist? Wir sind noch immer miteinander verheiratet. Und als deine Frau habe ich das Recht darauf, dass du meine Fragen beantwortest und dich nicht einfach verdrückst.«
    Jeremias wich ihrem Blick aus und lächelte Elena und Miranda an. »Und ihr beide habt Mona begleitet, damit sie keine Dummheiten anstellt?«
    »Ich bin nicht hierher gekommen, damit du Witze machst«, fauchte Mona. »Ich verstehe auch nicht, dass du mir nie von deinen Kontakten zur Feenwelt erzählt hast. In der Hexenwelt zweifelt man noch immer daran, dass es die Feenwelt überhaupt gibt. Warum machst du denn so ein Geheimnis darum?«
    Jeremias seufzte. »Ich habe nicht gewusst, dass du dich so brennend dafür interessierst. Ich war dir nie wirklich wichtig, gib es doch zu, Mona. Du hast dich in meinen Bruder Valentin verliebt, und nachdem er dir das Herz gebrochen hat, hast du dich für mich entschieden. So nach dem Motto: Hauptsache ein Cascadan …«
    »Das stimmt gar nicht!« Monas Augen sprühten vor Wut Funken. »Es ist zwar wahr, dass ich erst mit Valentin zusammen war, ja. Und er hat mich mit meiner besten Freundin betrogen.« Sie schluckte. »Dann habe ich erkannt, dass du die bessere Wahl bist, weil du zuverlässiger bist als dein Bruder …«
    Jeremias lachte trocken. »Als ob Zuverlässigkeit und ein solider Lebenswandel Eigenschaften gewesen wären, die dich reizen … Dich hat doch mehr das Abenteuerliche und Verwegene angezogen!«
    »Ich war damals ein junges Mädchen«, verteidigte sich Mona. »Und Valentin verstand es, sich interessant zu machen. Doch nachdem er mich so

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