Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel
zurückkommen?!«
Jeremias hatte Mirandas Worte gehört und drehte sich nach ihr um. »Du weißt aber schon, was das bedeutet?«
»Was soll es bedeuten?«, hakte Miranda nach.
»Die Zeit im Feenreich vergeht anders«, sagte Jeremias. »Du denkst, du hast nur einen Tag und eine Nacht im Feenreich verbracht, aber in der Menschenwelt ist währenddessen eine Woche vergangen.«
Elena und Miranda wechselten einen erschrockenen Blick. »Heißt das … es ist jetzt in der Menschenwelt schon Mittwoch oder Donnerstag?« Elena geriet fast in Panik. Sie dachte an Jana und Nele. Ob die beiden sauer auf sie waren? Dann fiel ihr Milan ein. Oh weh, was würde er von ihr denken, wenn sie sich so gar nicht mehr meldete? Bestimmt war jetzt alles aus …
»Nein, nein«, beruhigte Jeremias seine Enkelin. »Wir haben ja die Nacht nicht hier verbracht. Es ist noch immer Sonntag, keine Sorge.«
Elena fiel ein Stein vom Herzen. Also hatten sie nur ein paar Stunden in der Feenwelt verbracht und würden zum Abendessen zurück sein. Zusammen mit dem wunderbarenStein, der in Zukunft für Glück und Harmonie in ihrer Familie sorgen würde. Elena malte sich aus, dass Jeremias viel mit Jolanda unternehmen würde. Er würde mit ihr lange Spaziergänge machen, und sie würden einander alles erzählen, was sie in den vierzig Jahren versäumt hatten. Und wenn das Baby dann da war, würde Jeremias bestimmt mit Begeisterung den Kinderwagen schieben …
Sie lächelte vor sich hin und zuckte überrascht zusammen, als Miranda sie plötzlich in die Seite stieß.
»Wenn Jeremias Feenblut hat, dann hast du auch welches«, sagte Miranda. »Du, Daphne und Rufus. Und Jolanda natürlich auch.«
Elena starrte Miranda an. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Aber es stimmte, Miranda hatte recht. Elena stammte von den Feen ab!
»Wow, denk dir nur, Elena, vielleicht stecken in dir Kräfte, von denen du selbst nicht zu träumen gewagt hättest!«, sagte Miranda begeistert. »Und du hast immer geglaubt, dass du keine besondere Hexe bist!«
»Bin ich doch auch nicht«, sagte Elena. »Meine Mutter ist auch keine besonders gute Hexe – trotz ihrer Herkunft.«
»Du hast nur nicht gewusst, welches Potenzial in dir steckt!«, behauptete Miranda. Sie ließ sich nicht von der fixen Idee abbringen, dass Elena als Nachfahrin der Feen ungeahnte Zauberkräfte besitzen musste. »Wenn du erst einmal deine Feenkräfte einsetzt, dann wirst du mich beim Zaubern locker überflügeln.«
Elena war zunächst skeptisch, doch je länger sie darüber nachdachte, desto logischer erschien ihr das, was Miranda sagte. Sie fing an, sich zu freuen. Gewaltige magische Kräfte, die bisher nur verborgen gewesen waren – davon hatte Elena schon oft geträumt. Einmal die Allerbeste sein im Hexen!
»Ich bin gespannt, was Nele und Jana sagen, wenn sie die Neuigkeit erfahren«, murmelte Elena. Dann dachte sie wieder an Milan, und ihr Herz wurde schwer, als ihr klar wurde, dass sie ihm von all dem nichts erzählen durfte. Wie schade! Aber es war einfach zu riskant … Wenn Milan ein Hexer wäre … Elenas Gedanken schweiften ab.
»Du träumst«, stellte Miranda fest und grinste. »Hast du dir gerade vorgestellt, dass du bei einem Hexenturnier den goldenen Zauberstab gewinnst?«
»Ich habe an Milan gedacht«, gestand Elena und seufzte. »Und daran, dass ich ihm nicht sagen darf, was ich in Wahrheit bin. Du hast es da einfacher, du brauchst vor Eusebius keine Geheimnisse zu haben.«
Miranda überlegte kurz. »Ein paar Geheimnisse schaden in einer Beziehung nichts«, erklärte sie dann. »Und du kennst ja Milan erst ein paar Tage. Wenn ihr länger zusammen seid und du wirklich sicher bist, dass du ihm vertrauen kannst, dann kannst du ihn einweihen, auch wenn er sicher einen gehörigen Schreck bekommt.« Sie lachte.
»Meinst du wirklich?«, fragte Elena unsicher.
»Na ja, ein Schock wird es für ihn schon sein«, sagte Miranda. »Die Freundin ist eine Hexe – noch dazu eine mächtige! Da kriegt doch jeder normale Junge Angst! Wenn ihr euch streitet, muss er immer damit rechnen, dass du ihn verhext.«
»Ach Blödsinn, du weißt, dass ich so nicht bin, Miranda!«, entrüstete sich Elena.
Miranda legte ihr die Hand auf den Arm. »War doch nur Spaß! Mach dir nicht zu viele Sorgen! Du wirst schon selbst spüren, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, ihm die Wahrheit zu sagen.« Sie wechselte rasch das Thema. »Bist du auch so neugierig auf den Stein? Das ist doch irre – ein Stein,
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