Magic Girls – Eine verratene Liebe
keinen Liebeskummer mehr erleiden – und deine Freundinnen auch nicht. Denn es gibt ein Mittel gegen diesen schrecklichen Herzschmerz!
Schritt eins:
Schneide aus deinem Lieblingskleid oder deinem Lieblingsshirt ein Herz aus. Es soll ungefähr die Größe einer Orange haben.
Schritt zwei:
Reiße das Herz in der Mitte auseinander!
Schritt drei:
Fädele einen roten Seidenfaden in die Maschine ein und stelle diese auf »Zickzack-Naht«!
Schritt vier:
Nähe das zerrissene Herz mit dem roten Seidenfaden zusammen. Sage dabei folgenden Spruch auf:
»Heile, mein Herz!
Weg mit dem Schmerz!
Fort mit den Tränen
und fruchtlosem Sehnen!
Von all diesen Dingen
mach mich frei!
Hokuspokus, eins,
zwei, drei!«
Schritt fünf:
Verwahre das Herz anschließend drei Tage lang an einem dunklen, kühlen Ort. Berühre es in dieser Zeit nicht und schau erst nach, wenn die Frist um ist.
Schritt sechs:
Wenn du das Herz in die Hand nimmst, dürfte keine Naht mehr zu sehen sein. Dann hat der Zauber geklappt und du bist deinen Liebeskummer los!
»Ach Elena, was kann ich denn tun, damit du wieder richtig fröhlich bist?« Miranda hatte einen verzweifelten Untertonin der Stimme. »Seit Wochen hast du nicht mehr laut gelacht. Und du wirst immer dünner, weil du kaum etwas isst. Und deinen vierzehnten Geburtstag hast du auch nicht genießen können, obwohl wir uns solche Mühe gegeben haben, dir einen schönen Tag zu bereiten.«
»Tut mir leid«, sagte Elena. »Ich kann nichts dafür. Ich strenge mich ja an … aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass tief in mir etwas kaputtgegangen ist.«
Miranda legte den Arm um Elenas Schultern und zog sie an sich. »Du Arme! Milan ist ein Idiot, wenn er nicht begreift, dass er einen Riesenfehler begangen hat.«
Elena schniefte laut.
»Aber du musst aufhören, ständig an ihn zu denken«, meinte Miranda. »Das Leben kann so spannend sein, und du bekommst nichts davon mit, weil du dich in deinem Liebeskummer vergräbst. Du musst dich ablenken, Elena! Lass uns endlich herausfinden, was es bedeutet, dass du Feenblut in dir trägst. Vielleicht hast du ein paar tolle Eigenschaften, von denen du noch gar nichts ahnst.«
»Großmutter Mona meint, ich solle mir da nicht zu große Hoffnungen machen«, sagte Elena.
»Das sagt sie nur, weil sie kein Feenblut hat«, erwiderte Miranda. »Du kennst doch Mona – besser als ich. Schließlich ist sie deine Oma … und ich bin nur deine Freundin.«
»Die allerbeste Freundin der Welt.« Elena drückte sich ein bisschen fester an Miranda.
»Weißt du noch, was vor einem Jahr war?«, erinnerte Miranda sie. »Wie ihr vor Gericht gestanden seid wegen deines Vaters? Wie man ihn in einen Grünen Leguan verwandelt hat und euch alle Rechte genommen worden sind?«
»Oh ja.« Elena dachte an die schreckliche Zeit, die sie mitihrer Familie auf dem
Outsider-Hill
verbringen musste. Dieses grässliche Wohnviertel mit den unheimlichen Nachbarn. Sie würde nie vergessen, wie sich fast alle Freundinnen von ihr zurückgezogen hatten. Nur Miranda Leuwen hatte nach wie vor treu zu ihr gehalten. Schließlich hatte Großmutter Mona die Idee gehabt, ins HEXIL in die Menschenwelt zu gehen, um mit Forschungsarbeiten über die Menschen den guten Ruf der Familie Bredov wiederherzustellen. Miranda hatte Elena in die Menschenwelt begleitet, weil sie sich nicht hatten trennen wollen. Jetzt waren sie schon fast ein Jahr hier – und es war soooo viel passiert …
»Es hat sich doch alles sehr gut entwickelt«, fand Miranda. »Ihr wohnt in einem tollen Haus, in dem ich auch leben darf. Wir haben in der Schule super Freundinnen gefunden. Und dein Vater hat keine Schwarzmagie betrieben, sondern arbeitet in Wahrheit als Geheimagent für die Hexenwelt. Und jetzt bekommt deine Mama sogar noch ein Baby. Das ist doch fantastisch!«
Elena nickte. Ja, es stimmte. Vieles hatte sich zum Guten gewendet. Aber es gab auch immer wieder neue Probleme. Wenn eins gelöst war, warteten schon zwei andere … Im Moment ging es zum Glück ein bisschen ruhiger zu, aber schließlich waren Sommerferien. Die Sache mit Milan nagte allerdings noch immer an Elena.
»Wenn ich wenigstens noch einmal mit ihm reden könnte«, begann sie wieder. »Wenn er mir Antworten auf meine vielen Fragen geben würde … Dann könnte ich mit ihm abschließen. – Jedenfalls vielleicht«, fügte sie schnell hinzu.
»Ich weiß zwar nicht, ob das so eine gute Idee ist, ihm hinterherzurennen, aber wenn es dir
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