Magic Girls – Eine verratene Liebe
heraus. Es ist jedenfalls toll – und ich beneide dich darum.«
»Ehrlich?« Elena schluchzte auf. »Wie blöd … Ich will gar nicht heulen … aber es ist im Moment einfach ein bisschen viel für mich.«
»Das verstehe ich gut.« Miranda lächelte und ließ Elena los. »Ich werde mal in unseren Zauberbüchern nachsehen, was ich über Zeitsprünge finde. Bald sind wir schlauer. Bestimmt.« Sie nickte Elena zuversichtlich zu.
Elena wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und seufzte tief.
Wenig später kehrten die beiden in die Gaststube zurück.
Mona und Johannes Bleich hatten sich inzwischen Rotwein kommen lassen und waren in ein intensives Gespräch vertieft. Den Mädchen entging nicht, dass Mona flirtete, was das Zeug hielt. Sie klimperte mit den Wimpern, legte den Kopf schief, spielte mit einer Haarsträhne und sah Bleich immer wieder tief in die Augen. Jolanda war in ihre Notizen vertieft und stocherte geistesabwesend in ihrem Salat herum.
»Ah, da sind die Mädels ja wieder.« Bleich blickte kurz auf, nur um sich dann sofort wieder Mona zuzuwenden.
»Wie lange bleiben Sie noch in Blankenfurt?«, erkundigte sich Mona.
»Nur bis morgen, dann geht die Promotiontour für mein neues Buch schon weiter. Montag Stuttgart, Dienstag München, Mittwoch Köln und am Freitag Hamburg. Danach habe ich erst einmal ein bisschen Pause«, antwortete er.
»Verkaufen sich Ihre Bücher eigentlich gut?«, wollte Mona wissen. »Glauben Sie nicht, dass Sie mehr davon absetzen würden, wenn Sie dem Übersinnlichen eine Chance geben würden, anstatt magische Erlebnisse notorisch zu leugnen?«
Bleich verschluckte sich am Wein, fing an zu husten, fuchtelte mit den Armen und stieß dabei das Glas um. Mirandaschrie erschrocken auf, als sich der Rotwein auf ihre helle Jeans ergoss.
»Das tut mir leid«, keuchte Bleich, immer noch hustend. Wieder erhob sich Mona, um ihm auf den Rücken zu klopfen.
»Elena, bitte!« Miranda war aufgestanden und blickte Elena flehend an. Ihre Hose sah furchtbar aus.
»Doch nicht hier und jetzt!« Elena war entsetzt.
»Elena, bitte!«, wiederholte Miranda. »Das merkt doch keiner.«
»Na gut, wenn du meinst.« Elenas Hand bewegte sich in Richtung Ohr.
Einen Wimpernschlag später war Bleichs Weinglas wieder gefüllt, und Mona fragte: »Verkaufen sich Ihre Bücher eigentlich gut?«
Elena atmete auf. Es hatte tatsächlich geklappt! Jetzt musste sie nur noch verhindern, das sich Bleich wieder verschluckte. Deswegen fiel sie Mona ins Wort: »Ich hätte gern noch einen Nachtisch. Bekommt man hier auch Eis?«
»Das dürfte kein Problem sein«, meinte Mona und machte dem Ober ein Zeichen. Wenig später kam er und nahm Elenas Bestellung auf.
Jetzt weiß ich nicht mehr, was ich gerade sagen wollte«, murmelte Mona und trommelte mit den Fingern auf die Tischdecke.
»Sie haben mich nach den Absatzzahlen meiner Bücher gefragt«, sagte Bleich. »Mein Verlag ist sehr zufrieden und fragt schon, wann ich das nächste Manuskript liefern kann. Aber ich werde in vier Wochen erst einmal für drei Monate nach Neuseeland reisen, eine Mischung aus Urlaub und Recherche. Ich freue mich sehr darauf.« Er griff nach seinem Glas Wein und trank einen großen Schluck.
»Neuseeland muss wunderschön sein. Das klingt sehr verlockend«, schwärmte Mona. »Sie suchen nicht zufällig noch nach einer Reisebegleitung?«, fragte sie dann lachend.
»Ich erwähnte ja schon, dass ich eher ein Einzelgänger bin.« Johannes Bleich prostete ihr gut gelaunt zu. »Obwohl ich bei Ihnen durchaus in Versuchung komme, eine Ausnahme zu machen.«
Jolanda sog hörbar die Luft ein und warf ihrer Mutter einen erschrockenen Blick zu. Mona beachtete sie gar nicht.
»Nun, dann springen Sie doch über Ihren Schatten!«, forderte sie Bleich heraus. »Ich wollte schon immer mal nach Neuseeland und ich könnte Ihnen bei Ihren Recherchen vielleicht behilflich sein … «
»Können Sie es sich denn leisten, sich drei Monate eine Auszeit von Ihrem Alltag zu nehmen?«, fragte Bleich und ging überraschend schnell auf Monas Vorschlag ein.
»Ja, das ist kein Problem. Und die finanzielle Seite auch nicht«, erwiderte Mona.
Johannes Bleich drehte sein Glas in den Händen. Er räusperte sich. »Offen gestanden, Frau Bredov, das geht mir etwas zu schnell. Ich bin zwar sonst ein Freund spontaner Entscheidungen, aber wir haben uns ja eben erst kennengelernt. Und dann gleich drei Monate zusammen verreisen … Ich weiß nicht, das scheint mir
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