Magic Park 1 - Das Geheimnis des Greifen (German Edition)
erwischt und tötet, gewinnt!
Noch bessere Idee!, sagte Skworp. Spiel ist: Mama jagt uns um Felsen, und der Letzte, der gefangen, winnt, UND Mamas Schwanz eine Schlange ist und wir jagen sie beim Rennen. Und wenn Mama stehen bleibt, wir alle springen auf sie drauf und üben Fliegen von Mamas Kopf und außerdem wir sind alle Außerirdische!
Juchhuuuu!, jubelten Flurp und Klonk im Chor.
Nira schloss langsam und bedeutungsvoll die Augen.
»Fehlt nur noch eine«, sagte Zoes Dad und tätschelte Niras Flanke. »Mach dir keine Sorgen, Nira. Wir finden sie bald.«
Wunderbar, sagte Nira. Ich kann es kaum erwarten. Mit nur fünf Kindern bleibt mir viel zu viel Freizeit.
Logan blickte voller Mitgefühl zu ihr zurück, während Mr Kahn das Tor absperrte. Riff hielt noch immer Wache bei dem schlummernden Klops, während die anderen vier Greifenbabys Nira davonzerrten, um mit ihr Fangen zu spielen.
»Ein letztes Junges«, sagte Mrs Kahn nachdenklich. »Irgendwelche Ideen, Kinder?«
Logan, Zoe und Blue tauschten bedeutungsvolle Blicke. Bisher hatten sie noch nichts von dem Telefonat erzählt, das sie vor der Schulbibliothek mitgehört hatten. Logan fragte sich, ob jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, damit Zoe ihren Eltern davon berichtete. Oder vielleicht hatte sie das bereits getan und ihr Vater und sie hatten deswegen Streit.
Ein durchdringender Schrei hallte über den See, gefolgt vom Bersten von Holz. Alle wirbelten herum.
»Die Einhörner!«, hauchte Matthew und rannte zum Stall.
Logan und die anderen wetzten ihm hinterher. Vielleicht ist es das Greifenbaby, kam Logan der hoffnungsvolle Gedanke. Vielleicht hat sie sich wieder reingeschlichen und versteckt sich in –
Es war nicht das Greifenmädchen.
Es war Keiko.
Die Sechstklässlerin stand auf Japanisch fluchend (zumindest war das Logans Vermutung) zwischen den Boxen und schleuderte Äpfel nach Cleopatra. Einer ihrer Zöpfe hatte sich gelöst und ihre Wangen waren dreckverschmiert.
»Keiko, hör auf!«, schrie Mrs Kahn, die vorauseilte und Keiko am Arm packte. »Was treibst du da?«
»Schau, was sie mit mir gemacht hat!«, brüllte Keiko und kämpfte sich frei. Dann zeigte sie Mrs Kahn den riesigen Riss im Ärmel ihres jadefarbenen Hemds und einen dazu passenden winzigen Kratzer auf ihrer Haut. »Die Bluse hat fünfundsiebzig Dollar gekostet! Du hast ja keine Ahnung, mit wem du dich angelegt hast, du Gaul!«
Fünfundsiebzig Dollar? Logan traute seinen Ohren nicht.
»Im Gegenteil«, spottete Cleopatra. »Deinen Geruch erkenne ich gegen den Wind und du jagst mir ganz bestimmt keine Angst ein.«
»Das werden wir schon sehen, wenn ich hier eines Nachts hereinschleiche und dich fresse !«, knurrte Keiko.
»Dazu müsstest du mich erst einmal fangen.« Cleopatra warf ihren Kopf zurück.
»Wieso bist du überhaupt hier drin?«, wollte Zoe von Keiko wissen.
Keiko zog entrüstet die Schultern zurück. »Um deine Arbeit zu erledigen«, keifte sie. »Ich wollte diese dämlichen Albino-Esel bürsten.« Sie deutete auf den Striegel, der neben Cleopatras Hufen auf dem Boden lag.
»Der Himmel weiß, was dabei falsch gelaufen ist«, kommentierte Charlemagne voller Ironie. »Dabei hast du doch genau die richtige Arbeitseinstellung – die perfekte Dienerin für königliche Wesen wie uns.«
»Ich bin nicht eure Dienerin !«, zischte Keiko und schleuderte einen weiteren Apfel gegen die Hinterwand. »Und das war das letzte Mal, dass ich das hier gemacht habe!« Damit stürmte sie aus dem Stall.
»Nun, dann haben wir ja erreicht, was wir wollten«, sagte Charlemagne selbstgefällig.
Cleopatra betrachtete den Rest der Gruppe. Als ihr kühler Blick auf Logan fiel, verbeugte er sich eilig, wofür er ein anerkennendes Nicken erntete.
»Dieser dort darf bleiben und mich striegeln«, gab sie bekannt. »Alle anderen sind entschuldigt.«
Zoe sah Logan mit erhobenen Augenbrauen an. »Hast du auch nur eine vage Ahnung davon, wie man Einhörner striegelt?«
»Mein verrückter Onkel hat mir einmal ein Spielzeugpferd von Mein kleines Pony geschenkt. Mehr Erfahrung kann ich leider nicht bieten. Cleopatra, dürfte Zoe bitte bleiben, um mich einzuweisen? Ich möchte wirklich nichts falsch machen.«
Cleopatra schniefte. »Nun«, begann sie. »Ich vermute, das geht in Ordnung. Ausnahmsweise. Solange sie mich nicht anspricht.«
»Das bekomme ich hin«, grummelte Zoe leise.
»Ich gehe mal nachsehen, ob Mondstampfer schon mit den Reparaturen an der Außenmauer fertig ist«,
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