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Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt

Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt

Titel: Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regener
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schon
noch?!«
    »Ich wüsste
schon einige«, sagte Ferdi.
    »Auch keine
E und was weiß ich. Versteh mich nicht falsch, Ferdi, mir ist egal, was ihr
euch einpfeift, aber ich habe keine Lust, dabei zu sein, wenn ihr was nehmt,
ich bin auf Reha, eigentlich lebenslang, ich darf den ganzen Scheiß nicht mehr
nehmen«, ich begann zu schwitzen, während ich das sagte, es klang spießig und
hausmeistermäßig, »also in meinem Beisein keine E und kein Koks und kein Speed
und kein Acid, saufen ist okay, wobei, das muss ja im Auto nicht sein, aber
egal, jedenfalls keine Drogen nehmen, ich kann nicht dabeisitzen, wenn ihr das
nehmt, weil ich das nicht garantieren kann, ich meine, so wie, ich kann
jedenfalls nicht dabei sein, ihr müsst das alles ohne mich nehmen und
drinbehalten und was weiß ich, das ist ja nur, weil ich nicht weiß …« – wie
sollte ich es ihnen erklären?
    Sie
schauten mich schweigend an, leicht eingeschüchtert, wie es schien. Ich
versuchte es mit einem Bild von Werner: »Wisst ihr, warum Leute Höhenangst
haben?«
    »Nö«, sagte
Raimund und nahm seine Suppe entgegen.
    Ferdi
bestellte sich gleich auch noch eine. »Du auch eine?«, fragte er mich.
    Ich nickte.
    »Nö«, sagte
Raimund, »hab ich auch irgendwie nicht, Höhenangst, ich glaube nicht, dass ich
das hab!«
    »Weil sie
sich selbst nicht trauen. Die sehen den Abgrund, sagen wir mal, die stehen auf
einem Dach, und wenn sie an den Rand gehen, trauen sie sich selber nicht, dass
sie da nicht runterspringen, versteht ihr?«
    »Logo, ist
ja nicht schwer«, sagte Ferdi.
    »Und so ist
das mit dem Koksen, versteht ihr?«, beharrte ich.
    »Ja logo,
das ist doch ganz einfach, Charlie«, sagte Raimund. »Das ist doch überhaupt
kein Problem, ich meine, was denkst du denn von uns, Charlie? Das finde ich
jetzt irgendwie ein bisschen, also ich weiß nicht …« Er schlürfte Ferdis Tee.
    »Ich finde,
er hat völlig recht«, sagte Ferdi zu Raimund. »Sigi hat schon gemeint, das
würde überhaupt nicht gehen, dass wir Charlie mitnehmen, weil das für ihn viel
zu riskant wäre, die war schon wieder so krankenschwestermäßig drauf neulich,
aber trotzdem, wenn wir Charlie anheuern, dann ist er einer von uns, und da
muss man sowas berücksichtigen, mal ein bisschen Rücksicht nehmen, wenn er
dabei ist, das kann ja nicht so schwer sein!«
    »Ja easy«,
sagte Raimund. »Dann solltest du aber, wenn du dann doch mal im Club bist,
vielleicht nicht unbedingt aufs Klo gehen, Charlie.«
    »Keine
Witze, Raimund«, sagte Ferdi. Und zu mir: »Außerdem wollen wir ja auch, dass du
nichts nimmst. Das ist ja
die Idee dabei, dass einer nüchtern bleibt. Trinkst du eigentlich auch keinen
Alkohol?«
    »Überhaupt
nicht«, sagte Raimund. »So bin ich ja drauf gekommen, dass Charlie unser Mann
ist. Ich so Bier und er hatte nur einen Eisbecher, und er wollte kein Bier
dazu.«
    »Ich
dachte, das war meine Idee!«, sagte Ferdi.
    »Ist doch
egal, Ferdi, ehrlich mal. Was hast du denn immer mit meins und deins, das ist
doch egal, wir sind doch alle irgendwie auch Hippies und so!«

19. Kein Fluxi in Schrankenhusen-Borstel
    »Siehst
du, ich hab’s dir
doch gesagt«, sagte Ferdi, als er mit mir zusammen vor Daves Schreibtisch
stand, und Dave mir im Sitzen ein Bündel Zettel hinaufreichte. »Ich hab’s dir
doch gesagt, Dave hat dir garantiert einen Zettel gemacht. Jetzt sind es sogar
ganz viele.«
    Das Büro
von BummBumm Records hatte sich ziemlich gefüllt und es kamen immer noch Leute
dazu, Neuankömmlinge wurden umarmt, man klopfte sich auf die Schultern und
irgendwo wurden Bierdosen geöffnet. Das Büro war größer, als ich gedacht hatte,
es gab noch einen Teil weiter hinten, der hatte vorher im Dunkeln gelegen,
jetzt war er beleuchtet, dort standen noch vier oder fünf Schreibtische mehr,
an denen und auf denen jetzt auch noch Leute saßen. Von irgendwo kam leise,
loungige Musik.
    Ferdi
bemerkte, wie mein Blick durch den Raum schweifte, und er sagte: »Das ist das
beste Büro, das es gibt, das ist wie die scheiß Washington Post in dem Film mit
Dustin Hoffman und dem anderen, wie heißt er noch? Wo die da so siebzigermäßig
mit langen Haaren, jedenfalls Dustin Hoffman und Watergate, Deep Throat, der
ganze Trash, so ein Büro wollte ich immer schon haben, auch so Haare wie Dustin
Hoffmann, aber meine Haare sind zu dünn, kommt
nur sowas bei raus«, Ferdi hob seine dünnen Haare links und rechts vom Kopf
hoch und sah dabei aus wie die Christel von der Post.
    Dave, der
uns hinter

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