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Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt

Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt

Titel: Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regener
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klein irgendwie,
aber nicht zu klein, ein Junge und ein Mädchen, die hielten jeder eins der
Meerschweinchen im Arm und streichelten an ihnen herum.
    »Gut, dass
Sie da sind«, sagte der Mann.
    »Ich
dachte, Sie sind fertig«, sagte ich. »Am Telefon haben Sie gesagt, dass Sie
fertig sind.«
    »Nein, dass
Sie schon mal kommen können, das habe ich gesagt«, sagte der Mann und hob
unterstreichend seinen Schraubenzieher. »Ich bin hier ganz alleine und die
Kinder haben heute keine Schule und ich dachte, Sie wollen vielleicht zur
Beschleunigung der Sache ein bisschen helfen und die Kinder beobachten, die
machen mich immer nervös, wenn sie in der Werkstatt sind, da komm ich zu nix.
Ich wollte eigentlich, dass sie im Büro bleiben und ihre Hausaufgaben machen,
aber die haben überhaupt nichts aufgekriegt! Und jetzt ist auch noch der letzte
von meinen Leuten krank, wie soll man so eine 24-StundenWerkstatt am Laufen
halten?«
    »Gibt’s
hier auch Kaffee?«, sagte ich und ging zu den Kindern hinüber.
    »Kaffee
wäre toll«, meinte der Werkstattmann und verschwand unter dem Auto. »Was Sie
brauchen, finden Sie im Büro, da ist eine Maschine und Kaffee und Filter und
Tassen auch.«
    »Wie heißt
ihr denn so?«, sagte ich zu den Kindern, um das Eis zu brechen, aber die
beachteten mich nicht, sie streichelten die Meerschweinchen und schauten nicht
einmal hoch dabei.
    »Ist ja
auch egal«, sagte ich. »Die beiden heißen jedenfalls Lolek und Bolek. Wo ist
denn jetzt ihr Käfig, ist der noch im Auto?«
    »Der ist im
Büro«, rief der Mann. »Der muss noch saubergemacht werden. Die Kinder heißen
Michael und Monika.«
    »Michael
und Monika«, sagte ich, »das ist ja fast so gut wie Lolek und Bolek.«
    »Lolek und
Bolek sind doch Namen aus dem Fernsehen!«, sagte das Mädchen, ohne von Lolek
aufzuschauen. Lolek hing schlaff auf ihrem Arm und stellte sich tot, der arme
kleine Nagertrottel.
    »Michael
und Monika auch«, sagte ich. »Und jetzt kommt mal mit ins Büro, wir müssen den
Käfig saubermachen.«
    »Ich
auch?«, fragte Michael.
    »Du auch!«
    »Warum
machst du das nicht alleine?«
    »Ich muss
Kaffee machen.«
    »Geht ruhig
mit ihm mit«, rief der Vater, »der tut euch nichts, der macht nur Kaffee.«
    Die beiden
folgten mir ins Büro und ich brachte die Kaffeemaschine in Gang, während sie
die Meerschweinchen auf
dem Schreibtisch herumlaufen ließen. Dann machte ich den Käfig sauber und ließ
die Kinder den Beutel mit der alten Streu zum Müllcontainer tragen. Dann
setzten wir Lolek und Bolek in ihren Käfig und schauten ihnen ein bisschen beim
Fressen zu, während die Kaffeemaschine sich zu alldem so dermaßen einen
abgurgelte, dass man heimwehkrank werden konnte.
    »Wohin
willst du denn fahren?«, fragte der Junge, während er Lolek ein Stück
Stangensellerie zum Knabbern hinhielt. »Mein Vater hat gesagt, dass du es eilig
hast. Und dass er deswegen heute arbeiten muss.«
    »Nach
München. Und dann nach Hamburg«, sagte ich. »Und dann nach
Schrankenhusen-Borstel. Und dann nach Essen.«
    »Warum das
denn?«
    »Ich fahr
Leute rum. Das ist gerade mein Job.«
    »Und wieso
hast du dann die Meerschweinchen dabei?«, fragte das Mädchen.
    »Die
gehören dazu«, sagte ich. »Ich bringe jetzt mal eurem Vater einen Kaffee!«
    Ich brachte
eine Tasse Kaffee zum Auto. Der Mann schraubte gerade mit einem
Pressluftschrauber das Rad wieder fest.
    »Danke,
danke«, sagte er. »Den trinke ich, wenn er abgekühlt ist. Wo wollen Sie heute
noch hin?«
    »Nach
München.«
    »Dann
sollten Sie über Bonn fahren und immer schön auf dieser Seite vom Rhein bleiben
und dann über Karlsruhe und Stuttgart nach München.« Er ließ das Auto herunter,
es quietschte beim Aufsetzen. »Und nach fünfzig Kilometern sollten Sie die
Radmuttern nachziehen. Ist zwar unnötig, aber ich muss Ihnen das sagen, sonst
bin ich noch schuld, wenn was passiert!« Er wischte sich die Hände mit
einem Lappen ab. »So, noch eben die Rechnung und dann ist Wochenende.«
    Er ging mit
mir ins Büro, wo die Kinder wieder die Meerschweinchen streichelten.
    »Wir haben
die nochmal rausgenommen, die wollten das so«, sagte der Junge.
    »Die kommen
gleich wieder ins Auto«, sagte sein Vater, »ihr könnt denen schon mal Auf
Wiedersehen sagen.«
    Ich
unterschrieb hier und da und dort und bekam eine Rechnung und ließ die
Sparkassenkarte sprechen. Dann schüttelten wir uns die Hand.
    »Viel
Glück«, sagte der Werkstattmann. »Und Vorsicht bei Straßenbahnschienen.«
    »Ja,

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