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Magical Mystery

Magical Mystery

Titel: Magical Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regener
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fressen, nur ein bisschen Heu, und das war ziemlich eingepisst und eingeschissen. Ich tat sie wieder unter den Sitz, schloss den Wagen ab und ging zum McDonald’s, um ihnen einen Salat zu kaufen.

27. Wo ist das Merch?
    Als wir weiterfuhren, sagte Rosa irgendwann zwischen zwei Chicken McNuggets, von denen sie sich zwanzig Stück mit Anja teilte, sie Currysauce, Anja Barbecuesauce, jedenfalls sagte Rosa irgendwann zwischen zwei Chicken McNuggets: »Ich weiß nicht, ob das nicht auf Dauer ein bisschen eng wird hier vorne!«
    Raimund, der hinter uns saß und sauer war, weil ihm aus seiner Pommestüte beim Einsteigen die Hälfte rausgefallen war, sagte mit erschöpfter, leidender Stimme, dass er sowieso müde sei und sich oben gleich mal hinlegen würde, sofern er bei all dem Gepäck und wo schon Schöpft da oben lag, überhaupt noch Platz finden würde, »hier ist ja wohl alles wichtiger, als dass ein alter Mann mal sein müdes Haupt betten kann.«
    Dann stand er auf, stellte sich auf seine Sitzbank und verschwand mit dem Kopf in der Öffnung. Dann hörte ich, wie er sagte: »Das geht ja noch!« Und dann kletterte er oben rein. Kaum lag er oben, hörte man sein Funktelefon klingeln. Er redete einige Zeit mit dem Ding, dann steckte er den Kopf aus der Öffnung und rief: »Holger, Basti, wo ist eigentlich das Merch?!«
    »Haben wir vergessen«, sagte Basti. »Wollte ich dir eigentlich eben schon sagen, ist mir eben auch aufgefallen, Raimund, das haben wir vergessen, wir wollten doch eigentlich noch mit dem Auto im Büro vorbeifahren und das einladen.«
    »Ja, ja«, sagte Raimund eisig. »Das war nämlich eben Dave am Telefon. Wundert mich, dass das überhaupt geklingelt hat. Der hat nur irgendwas von Merch gesagt, dann war die Verbindung weg. Hier gibt’s ja wohl überhaupt kein Netz. Jedenfalls …« Er verstummte einen Moment und dachte nach. »Hast du gerade ›vergessen‹ gesagt, Basti?«
    »Ja«, sagte Basti.
    »Also wir haben die Meerschweinchen dabei, aber das Merch nicht, ja? Keine Platten, keine Shirts, keine CDs, gar nichts, oder was? Hab ich das richtig verstanden, Basti?«
    »Ja«, sagte Basti, »hab ich ja gesagt: Das haben wir alles vergessen.«
    Raimunds Telefon klingelte wieder. Raimund drückte darauf herum, sagte: »Ja?«, lauschte kurz und sagte dann: »Hä?« Dann lachte er. Dann sagte er: »Bis gleich, wir kommen!« Und zu uns: »Wir müssen zurück zu McDonald’s, wir haben Schöpft vergessen!«

28. Verzeih mir
    Schöpft saß im McDonald’s bei Kaffee und einer Eistüte. Er winkte, als er mich hereinkommen sah.
    »Mensch Charlie, wie läuft’s denn immer so?!«
    »Gut, dass du angerufen hast, Schöpft, wir hätten das nicht bemerkt.«
    »Ja, gut dass ich das Handy hab, hat sich das endlich gelohnt«, sagte er und hielt sein Mobiltelefon hoch, es war eins zum Zusammenklappen, wie er mir demonstrierte, er klappte es auf und zu und auf und zu: »So und so und so!«, sagte er dabei. »Auf und zu, auf und zu, und wenn man es zuklappt, hat man automatisch auch aufgelegt, da muss man keinen Knopf mehr drücken!«
    »Das ist toll, Schöpft.«
    »Auf jeden, Charlie. Fahren wir jetzt gleich weiter?«
    »Ja, die anderen warten im Auto.«
    »Tut mir leid, wenn ich euch Umstände gemacht habe.«
    »Meine Schuld, Schöpft, ich hätte ja mal durchzählen können.«
    »Ja, das stimmt! Ich glaub, ich leg mich gleich wieder hin, mir macht das nichts mit dem Kaffee, ich leg mich einfach wieder hin, ich war am Wochenende in Zürich, ich bin heute Morgen erst wiedergekommen, ich hab da aufgelegt.«
    »Kein Problem, Schöpft.«
    »Das ist gut da oben drin, das schaukelt zwar ein bisschen, aber das Schaukeln ist sogar gut, weil man dabei gut einschläft. Deswegen war ich ja aufgewacht und bin hierhergegangen, weil das nicht mehr geschaukelt hat!«
    »Schon klar, Schöpft.«
    Im Auto saßen alle brav auf ihren Plätzen, Raimund telefonierte lautstark und die anderen hörten ihm zu. Schöpft kletterte auf den Platz neben ihm. Ich zählte zur Sicherheit noch einmal durch, machte die Tür zu und setzte mich hinters Steuer.
    »Warte mal, Charlie, fahr noch nicht los, lass mich das eben noch klären, die Verbindung ist so schlecht, hier geht’s gerade, ja, nee, Hans auf jeden Fall, wenn, dann Hans, sag ich doch, da brauchst du jetzt gar nicht frech zu werden, nein, du hast ja auch nicht dran gedacht, jetzt hör auf zu labern und ruf Hans an, der fährt heute noch, ja, kannst mitfahren, mir doch egal, jetzt ruf halt Hans

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