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Magical Mystery

Magical Mystery

Titel: Magical Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regener
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an dem Tag als Erster an der Reihe und dann … – … jedenfalls gilt das nur bis zwanzig Uhr und Sie hatten fünf Doppelzimmer und ein Einzel … – … auf jeden Fall kam einer, den Spacki kannte, schnell vorbei, aber der hatte … – … das heißt ja nicht, dass wir das Zimmer nicht trotzdem weitervergeben können, so ist das jedenfalls … – … das falsch verstanden und hatte stattdessen Speed dabei, aber so hartes Zeug …«, und dann wurde es noch schlimmer, weil Schöpfi noch lauter wurde und die Frau noch leiser, sodass alles, was die beiden zu sagen hatten, zu einem einzigen Quatschbrei verschmolz, jedenfalls da, wo ich stand, oder jedenfalls für mich, weil ich mich nicht richtig auf einen von beiden konzentrieren konnte, »… und Mark von Grace The Groove war schon eingepennt, dann lag der da in der Backstage, die war hinterm Pult, da war so eine kleine Backstage, Sie müssen das verstehen, da ist gerade eine Messe und wir hatten gedacht, wenn Sie nicht mehr kommen, dann können wir die ja auch notfalls, weil da ja, jedenfalls lag der so da und der Typ hatte das Speed gebracht und Mark war ja gleich dran, das betrifft aber nicht alle Ihre Buchungen, also das betrifft eigentlich nur, und da waren so Strohhalme, die hatten da ein bisschen Catering und da waren so Strohhalme und Mark lag so da und schnarchte und wir hatten das Speed und die Strohhalme, das ist ja nur das Einzelzimmer und ein Doppelzimmer, die sind allerdings weg, die haben wir anderweitig vergeben, aber vier Doppelzimmer sind noch, und dann hat Spacki mit dem Strohhalm ein bisschen Speed bei Mark in die Nase geblasen …« – Hinter mir war ein allgemeines ungläubiges Aufstöhnen zu hören, durchsetzt mit Ohs und Ahs und einem »Das kann doch nicht wahr sein!« und das war eine so einhellige Empörung da hinten auf den Schalensitzen, dass auch die dumme Frau mit ihrer bekloppten Litanei aufhörte und die Magical-Mystery-Posse anstarrte, während Schöpfi einfach nicht zu stoppen war, der alte Waldspecht, »… also jedenfalls in die Nase geblasen, wie immer man das jetzt findet, ich meine, ich denke mir das ja nicht aus, jedenfalls Mark so hoch und dann …«
    »Können wir mal kurz Ruhe haben?!«, rief ich in den Raum und weil das Fluxi-Hotel von schalldämmenden Materialien nichts hielt, war auf dieser rhetorischen Frage ziemlich viel Hall drauf, wie damals, wenn Raimund bei Glitterschnitter mit dem Reverb-Knopf spielte, er hatte ja immer darauf bestanden, die Bassdrum und nur die Bassdrum über einen Gitarrenamp laufen zu lassen. »Das hält ja kein Schwein aus!«
    »Danke«, sagte die Frau vom Fluxi.
    »Von Ihnen auch«, sagte ich, »von Ihnen auch mal kurz Ruhe, jetzt sage ich mal was: Wir haben hier einen Deal mit dem Fluxi und wenn Sie uns verarschen wollen, dann werde ich aber verdammt sauer, wir haben Late Check-in und von zwanzig Uhr steht hier nichts, und das ist eine feste Buchung« – ich hatte keine Ahnung, was feste Buchung wirklich bedeutete, das war wahrscheinlich auch nur irgend so ein Dave-Scheiß, aber was soll’s, dachte ich, jetzt ist mal ein bisschen Zeit zum Improvisieren, so wie damals bei Glitterschnitter – »und feste Buchung heißt, dass Sie uns das Geld trotzdem abgeknöpft hätten, hier steht ja auch die Kreditkartennummer, sehe ich gerade, Sie wollten also die Zimmer doppelt abkassieren, so sieht’s aus, und jetzt will ich hier nichts mehr hören, jetzt wollen wir die Zimmer, sonst ruf ich die Buchungszent rale von Fluxi an und frag die mal, wie die das finden, dass Sie hier solche Nebengeschäfte machen.«
    »Das sind keine Nebengeschäfte!«
    »Das sind wohl Nebengeschäfte!«
    »Das sind keine Nebengeschäfte!«
    »Das sind wohl Nebengeschäfte!«
    »Das sind keine Nebengeschäfte, was denken Sie denn?!«
    Die Frau war kurz vorm Weinen und tat mir schon wieder ein bisschen leid, ein Gefühl, das ich in diesem Moment überhaupt nicht gebrauchen konnte, aber so ist das mit den Gefühlen, wenn man welche hat, sind es meist die falschen, jedenfalls standen wir eine Weile so da und sie kämpfte mit den Tränen und hinter mir waren alle ganz still, also musste ich ja wohl irgendwas tun, also sagte ich:
    »Schon gut, dann eben keine Nebengeschäfte.«
    Da schluckte die Frau ihre Tränen herunter und hatte gleich wieder Oberwasser, was immer das für Tränen gewesen waren, sie hatten nicht ganz die Bedeutung gehabt, die ich ihnen beigemessen hatte, und sie waren auch nicht wirklich geflossen, alle

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