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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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würden?«
    »Ehrlich gesagt sind meine Eltern jünger als Sie und arbeiten bereits darauf hin, dank ihrer gut gemanagten, steuerbegünstigten Fondsanlagen das Feld der Lohnsklaverei zu verlassen«, entgegnete Troy fröhlich. »Sie beide liegen altersmäßig eher bei meinen Großeltern – und die lassen es sich an der Costa Dorada gut gehen. Warum sehen Sie sich nicht nach einem Seniorenheim in einer wärmeren Gegend um, Mitzi? Im Prinzip müssen Sie jetzt ja nur noch an sich selbst denken, stimmt’s? Ist doch sinnlos, den Rest Ihres Lebens freiwillig in einem öden Kaff wie Winterbrook zu versauern, oder?«
    Mitzi holte tief Luft. »Mr Haley, Sie wissen nichts über mich. Sie wissen nichts über meine Hoffnungen und Träume oder meine persönlichen Verhältnisse – weder über meine Familie noch über meine Verpflichtungen oder mein Privatleben. Sie wissen nichts. Punkt. Und wenn Sie Winterbrook so unattraktiv finden, warum sind Sie dann nach Berkshire gekommen, wenn ich fragen darf?«

    Mr Dickinson gluckste in seine Uhr.
    Troy war ganz und gar nicht beleidigt, sondern strahlte sie an. »Hey, immer schön den Ball flach halten. Winterbrook ist nur ein Sprungbrett für größere und lohnendere Aufgaben. Man fängt in Berkshire in der Pampa an und steckt sich höhere Ziele. Zur neuen Strategie der Bank gehört ein rascher Personalwechsel. Höchstens achtzehn Monate in einer Filiale, dann weiter und höher hinauf … Sie werden weder Tyler noch mich hier im ewig gleichen Alltagstrott erwischen, wenn wir so alt sind wie Sie.«
    »Nein, das wohl nicht«, sagte Mitzi gedehnt und lächelte. »Man muss eben auch für Kleinigkeiten dankbar sein.«
    »Äh, ja …« Troy wirkte plötzlich verunsichert. »Aber jetzt muss ich weiter. Leute kennenlernen und ein bisschen networken.« Er streckte die Hand aus. »Ich wünsche Ihnen allen beiden eine lange und glückliche Rentenzeit.«
    Mitzi bezwang den heftigen Wunsch, ihm den Blumenstrauß tief in den Schlund zu rammen, da so etwas ja wirklich nicht zu ihrem Image als Jüngerin von Love and Peace gepasst hätte, und sah Troy lediglich wutentbrannt nach, während sich seine bohnenstangendürre Gestalt im Nadelstreifenanzug langsam entfernte. Bestimmt trainierte er viel. Alle jungen Leute stopften sich doch mit Junkfood voll und rannten dann zum Ausgleich ins Fitnessstudio. Unter Troys Leitung würden sie wahrscheinlich gleich im Keller der Bank einen Trainingsraum einrichten. Und eine Saftbar und womöglich obendrein noch ein Internetcafé.
    Mr Dickinson trottete bereits auf die Tür zu, die Uhr fest umklammert. Kein Mensch nahm von ihm Notiz. Kein Mensch sagte ihm auf Wiedersehen.
    Mitzi sammelte den Stapel gnadenlos heiterer Karten und
ihre anderen Abschiedsgeschenke ein – eine recht schöne Kristallvase und einen ziemlich dicken Scheck – und wollte auf einmal nur noch so weit weg wie möglich von dieser Veranstaltung. Es war zwecklos, länger zu bleiben. Sie gehörte nicht mehr dazu. Jetzt wollte sie nur noch nach Hause.
     
    Zwanzig Minuten später hieß ihr Zuhause in Hazy Hassocks, dem Nachbarort von Winterbrook, sie erneut mit seiner heimeligen Gemütlichkeit willkommen. Wie jeden Tag, seit sie vor fünfunddreißig Jahren als Braut dort eingezogen war, schloss Mitzi die Tür zu dem Backsteinreihenhaus aus der Vorkriegszeit auf und trat in eine Welt aus prächtigen Farben und opulentem Glitzerschmuck aus Strass und Perlen.
    In der mitternachtsblau und golden dekorierten Diele summte die Zentralheizung leise ihre Willkommensmelodie. Mitzi hob die Morgenpost von der flauschigen kobaltblauen Fußmatte auf, blätterte sie durch – Wurfsendungen, Werbung und eine Gratiszeitung – und warf alles sofort in den Papierkorb, ehe sie die Wohnzimmertür öffnete. Dort streifte sie auf dem brombeerfarbenen Kaminvorleger die Stretchstiefeletten ab und warf ihr Wolljackett über die Lehne des pflaumenblauen Samtsofas, während sie ihr Wohnzimmer mit ungetrübtem Wohlgefallen musterte.
    Die üppige, sinnliche Behaglichkeit ihres Hauses bereitete Mitzi jeden Tag aufs Neue tiefe Freude, doch das war nicht immer so gewesen. Als sie und Lance geheiratet hatten, hatte das Haus nicht anders ausgesehen als andere Häuser: brave, cremeweiße Wände, eine graubraune Couchgarnitur mit Dralonbezügen, ein mit Cotswoldstein verkleideter Kamin, beigefarbene Teppiche und geschmackvoll arrangierte Porzellanfigürchen.

    Erst seit der Scheidung vor zehn Jahren hatte sie begonnen, das gemeinsame

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