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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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brechen. Die Schmerzen waren unerträglich. Ich konzentrierte mich mit aller Kraft darauf, den Arm wegzuziehen. Um mich herum wurde alles verschwommen, dann sehr farbig, dann schwarz.
    Das Nächste, an das ich mich erinnere, ist, dass er am Boden lag, sich krümmte und sich – offenbar vor Schmerzen – den Bauch hielt und dabei garstige Worte brüllte. Ich starrte ihn voller Erstaunen an, bot aber nicht an, ihm zu helfen. Ich war frei, auch wenn ich nicht wusste, wie das geschehen war. Mein Arm tat nicht einmal weh.
    Der Korb mit den Eiern war nur ein paar Fuß von dort, wo William lag, zu Boden gefallen. Ich hob ihn auf und rannte so schnell mich meine Beine trugen durch den Wald in die Stadt.
    Ich ging zu dem Laden, obwohl ich keine Waren mehr zu verkaufen hatte. Mutter würde mir das Fell über die Ohren ziehen, weil ich die Eier zerbrochen hatte. Und doch – als ich die Schwelle des Ladens erreicht hatte, merkte ich, dass sie nicht durch den Korb auf meinen Rock getropft waren. Ich lüftete den Deckel.
    Jedes einzelne Ei war heil, als hätte ich den Korb nie fallen lassen. Sogar das erste Ei, das aus dem Korb gepurzelt war, lag wieder an seinem Platz.
    Hatte ich mir das alles nur eingebildet?
    Unmöglich. Und als ich William in der folgenden Woche in der Kirche sah, mied er meinen Blick.
    Ich hatte niemandem von dem Vorfall erzählt. Es hatte andere Zeichen gegeben, etwa mein Talent mit Kräutern oder die Art und Weise, wie manche Tiere, vor allem Krähen, mir zu folgen schienen. Oder die Tatsache, dass denjenigen, die mich quälten, bald darauf schlimme Dinge zustießen. Aber nichts davon war offensichtlich gewesen.
    Bis jetzt.
    ˜ ˜ ˜
    »Wohin gehen wir?«, fragte Charlie, als wir am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang unser Haus verließen. Ich hatte ihn den ganzen Tag mit Suppe und Geschichten versorgt und nicht gewagt, von seiner Seite zu weichen, aus Furcht, er könnte aufstehen und herausfinden, dass unsere ganze Familie nicht mehr am Leben war, oder wieder krank werden. Aber im Laufe des Tages war er immer stärker, lauter und fordernder geworden. Meine zarten Hoffnungen hatten sich gefestigt. Nach Einbruch der Dunkelheit hatte ich mich an die Arbeit gemacht.
    Ich hatte beschlossen, dass wir das Dorf verlassen mussten. Mrs Jameson wusste, dass Charlie krank war. Wenn er plötzlich geheilt wäre und sie es anderen erzählte, würden die Leute womöglich Verdacht schöpfen. In unserem Städtchen gab es einige wie Mr Howe oder mich, die nie an der Pest erkrankt waren, und dann gab es die, die daran starben.Aber niemand hatte je die Pest bekommen und sie überlebt. Das allein wäre in einem Städtchen, das einen Sündenbock für sein Elend suchte, schon für seltsam erachtet worden, als Akt der Hexerei. Wenn William sich dann noch daran erinnerte, wie ich mich gegen ihn zur Wehr gesetzt hatte, würde das alles noch schlimmer werden.
    Mir ging auf, dass ich auch andere heilen konnte, wenn es bei Charlie geklappt hatte. Allerdings würde es wahrscheinlich nicht dazu kommen, weil ich vorher wegen Hexerei ertränkt werden würde.
    »Die Wahrheit ist«, log ich Charlie an, »dass die anderen noch immer sehr krank sind. Wir haben kaum noch etwas zu essen und müssen ins nächste Dorf gehen, um etwas zu finden.«
    Ich nahm einen Krug Milch mit und den Rest von der Hühnersuppe, dann band ich Bossie draußen fest und schrieb einen Zettel, auf dem stand: »Bitte kümmert euch um diese Kuh. Die Milch dürft ihr behalten.« Und ich hoffte, dass mir das Dorf verzeihen möge. Ich nahm auch den Rest vom Weizen mit.
    »Wenn wir das Städtchen hinter uns gelassen haben, dann streu das auf den Boden, damit wir wieder zurückfinden.«
    Charlie nickte. Ich wusste, dass wir nicht zurückkommen würden. Wir würden ein anderes Dorf, ein neues Leben finden.
    Wir gingen am Grenzstein vorbei aus dem Städtchen hinaus. Ich trieb meinen Bruder zur Eile an und wir steuerten auf die Hügel zu, damit wir nicht von irgendjemandem, der gerade des Weges kam, gesehen wurden. Wir würden keine andere Stadt betreten können, wenn die Leute dort wussten, dass wir aus dem Pestdorf – wie unser Dorf inzwischen genannt wurde – stammten. Ich spornte Charlie zum Rennen an.
    Als die Sonne hoch am Himmel stand, hielten wir kurz an, um ein wenig Huhn zu Mittag zu essen. Stunden später knurrte mir wieder der Magen. Kein Dorf war in Sicht. Hier gab es nichts – kein Essen, niemanden, der uns helfen konnte. Wir würden zwar die Pest überleben,

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