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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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»Was?«
    »Ich bin es leid, im Bett zu liegen. Ich will nach draußen gehen und mit Tommy und James spielen.«
    Er lebte! Er lebte und wollte herumrennen und spielen.Ich legte ihm rasch die Hand auf die Stirn. Sein Fieber war weg und das Geschwür an seinem Hals war verschwunden, als wäre es nie da gewesen. Ich hob die Decke und untersuchte den Rest von ihm. Alles verschwunden. Es ging ihm gut!
    »Hör auf, Kendra. Was machst du da?« Er wand sich unter meiner Berührung. »Wo ist Mutter? Sie wird mich hinauslassen.«
    »Psst. Mutter ist sehr krank, sie liegt da drüben in ihrem Bett.« Ich deutete auf einen Stapel leerer Laken und hoffte, er würde nicht so genau hinschauen. Charlie lebte!
    Was sollte ich jetzt tun? Ich beschloss, dass später noch Zeit sein würde für die schreckliche Aufgabe, Charlie vom Tod unserer Eltern zu erzählen. Deshalb sagte ich: »Wenn du heute den ganzen Tag still sein kannst, dann bringe ich dir einen Teller Hühnersuppe und erzähle dir eine Geschichte, und ja, morgen gehen wir nach draußen.
    Er nickte und sagte: »Ich habe Hunger.«
    Die Suppe aufwärmen. Ich musste die Suppe aufwärmen. Doch ich stand zu schnell auf. Ich taumelte und das Zimmer fing an, sich zu drehen. Ich dachte an Mrs Jamesons Worte: dann bist du vielleicht auch eine Hexe.
    Drei Gedanken schossen mir unaufhörlich durch den Kopf:
    Charlie war gesund. Ich hatte ihn geheilt.
    Durch einen Zauberspruch, den ich ausgesprochen hatte.
    Ich war eine Hexe.
    ˜ ˜ ˜
    Einmal, etwa ein Jahr zuvor, war ich auf dem Weg in die Stadt gewesen, um für Mutter Eier zu verkaufen, als ich plötzlich Schritte hinter mir hörte. Dann eine Stimme.
    »Heda. Du, Kendra.«
    Ich drehte mich um. Es war William Butterworth, ein älterer Junge, vielleicht sechzehn Jahre alt, der sich selbst für wichtig hielt, weil sein Vater ein Händler war, der Geschäfte in London tätigte, während mein Vater nur Bauer war. Ich mochte ihn nicht. Doch er rannte, um mich einzuholen.
    »Kann ich dich in die Stadt begleiten?«, fragte er hinter mir.
    »Danke. Aber ich bin ziemlich in Eile. Ich habe keine Zeit zu plaudern.« Das entsprach der Wahrheit. Ich hatte eine Abkürzung durch den Wald genommen, um Zeit zu sparen. Ich fand es seltsam, dass er mir folgte.
    »Ich kann mich beeilen.« Er war ein großer Junge mit einer kleinen Schweinchennase und er keuchte jetzt schon, um mit mir Schritt zu halten.
    Ich ging rascher, so rasch ich konnte, ohne dass die Eier aus meinem Korb sprangen, aber schließlich rannte er, bis er vor mir stand und mir den Weg versperrte.
    »Hab dich.«
    »Allerdings.« Ich blieb stehen. »Was willst du von mir?«
    Jetzt, wo er mich in die Enge getrieben hatte, schienen ihm die Worte zu fehlen. »Nichts … ich meine, ich sehedich in der Kirche, du bist … Ich wollte wissen, ob wir vielleicht mal zusammen spazieren gehen können?«
    »Wir gehen jetzt zusammen«, sagte ich und versuchte, an ihm vorbei zu kommen, um meinen Weg fortzusetzen.
    Er machte einen Schritt nach links und hinderte mich am Fortkommen. »Nein, aber … an einem Sonntag vielleicht. Ich könnte dich nach der Kirche nach Hause begleiten oder zu euch kommen?«
    Er mochte mich, hielt mich vielleicht für hübsch. Das war schmeichelhaft. Ich hätte Ja sagen oder eine höfliche Ausrede vorschützen sollen, zum Beispiel dass meine Mutter mich für zu jung hielt. Doch ich war nicht daran gewöhnt, ein Mädchen zu sein, das den Jungen gefiel, deshalb sagte ich stattdessen: »Ich glaube kaum.«
    »Warum nicht?«, fragte er, und dabei verzerrte sich sein Schweinchengesicht zu etwas, das mir Angst einjagte.
    »Ich muss gehen.« Ich versuchte wieder, um ihn herum zu gehen, aber er versperrte mir den Weg und ich wurde zwischen die Bäume gedrängt.
    »Du glaubst wohl, du bist zu gut für mich?« Seine Stimme war ein tiefes Knurren.
    »Das habe ich nicht gesagt. Lass mich bitte vorbei.« Ich begann zu laufen. Die Eier stießen gegeneinander, eins fiel heraus, aber das war mir gleichgültig. Ich musste weg.
    Er griff nach meinem Rock, dann nach meinem Arm. Ich ließ den Korb fallen und alle Eier gingen zu Bruch. Er zog mich an sich. Mit einer Hand zwang er meinen Arm hinter meinen Rücken. Ich schrie vor Schmerzen, aberniemand hörte mich. »Du willst mich doch nicht etwa abweisen?« Mit seiner freien Hand machte er sich an meinem Mieder zu schaffen. Seine Zunge kam zwischen seinen Lippen hervor. Er drehte meinen Arm noch fester nach hinten, bis ich dachte, er würde

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