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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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seiner Erinnerung. »Das ist meine Sache.«
    Das Schwert fuhr klirrend aus der Scheide und zeigte auf die Brust von Connals Hengst. Trotzdem ließ er sein eigenes Schwert stecken. »Ich wäre sehr verärgert, wenn Ihr mein Pferd töten würdet.«
    »Und ich würde es nur äußerst ungern tun, da es Euch seit jenem Tag in Syrien treu ergeben war.«
    Connal blinzelte und beugte sich vor, um die Züge des Mannes im Dämmerlicht des Waldes besser sehen zu können. »Locksley?«
    Der Mann grinste. »Willkommen in Sherwood, PenDragon.«
    Connal lächelte. »Heilige Muttergottes, ich hielt dich für tot!«
    »Dasselbe glaubte ich von dir.«
    Locksley steckte sein Schwert in die Scheide und stieß einen Pfiff aus. An die fünfzig Mann tauchten hinter Bäumen auf oder hangelten sich von den Ästen. Connal befahl seinen Männern, die Waffen zu schultern, und schwang sich aus dem Sattel. Im selben Moment zuckte er zusammen und hielt sich die Seite. Ein Glück, dass Branor sein Ziel ein wenig verfehlt hatte und die Klinge zu schmal gewesen war, um größeren Schaden anzurichten, aber Himmel, es tat höllisch weh. Er sah Locksley an und ging auf ihn zu. Die beiden Männer musterten einander kurz, schüttelten sich dann die Hände und fielen einander schließlich um den Hals.
    »Was in aller Welt machst du hier?«
    Sir Robert deutete auf die Umgebung. »Das hier ist mein Zuhause, und diese Männer sind meine Freunde«, antwortete er, wobei er PenDragons Erstaunen sichtlich genoss. »Kommt und teilt das Wenige, was wir zu essen haben, mit uns, und ich erzähle dir die ganze Geschichte.«
    Eine Stunde später saß Connal neben Locksley an einem Lagerfeuer. »Ich bedaure, was deiner Familie zugestoßen ist, Robert, und dass der Sheriff dich zu einem Gesetzlosen gemacht hat.«
    Robert lehnte sich an einen Felsen und warf müßig Steinchen in die Glut. Ringsum spielten Kinder, arbeiteten Frauen, rüsteten Männer zum Angriff. »Ich habe im Heiligen Land gelernt, dass niemand wissen kann, was der nächste Tag bringt. Und dass ein Krieg einen stärkeren Beweggrund haben muss als die religiösen Überzeugungen eines Mannes.«
    Connal musterte den anderen verstohlen. Er verstand Roberts Gefühle besser, als er sich anmerken ließ. Obwohl sie Richard gefolgt waren, konnte keiner von ihnen ihm verzeihen, dass er die Ermordung tausender von Moslems befohlen hatte.
    »Und wer ist die Dame deines Herzens?«
    »Marian. Ich kenne sie, seit ich ein Junge war. Damals hasste sie mich.« Robert schmunzelte. »Aber jetzt nicht mehr.«
    Connal lachte kurz auf. »Das verstehe ich. Ich kenne meine Frau, seit sie vier Jahre alt war. Sie erklärte mir ihre Liebe, und ich habe ihr das Herz mehr als einmal gebrochen. Es war ein langer Weg, etwas wiederzugewinnen, von dem ich glaubte, ich bräuchte es nicht.« Oder könnte es nicht haben, fügte er im Stillen hinzu.
    Robert grinste. »Deine Männer sprechen in den höchsten Tönen von ihr, Ire.«
    Connal schwoll das Herz vor Stolz. »Man kann nicht anders, als sie bewundern.«
    »Und wie bekommen wir die beiden zurück?«
    »Ich hatte gehofft, du hättest einen Plan, in die Burg einzudringen.«
    »Ich habe nicht genug Männer für eine Belagerung, und das könnte die beiden Frauen in Gefahr bringen.«
    »Drei Frauen; sie haben auch meine Haushälterin.« Zumindest hoffte er das, denn von Murphy war nirgendwo eine Spur zu finden gewesen, und Peg hatte erzählt, dass sie während des Kampfes einen einzelnen Reiter auf dem Hügel gesehen hätte.
    »Fürchtest du nicht um ihre Sicherheit? Denn ich weiß, dass der Sheriff nicht zögern würde, Marian zu missbrauchen, wenn er glaubte, mich damit zum offenen Kampf provozieren zu können.«
    Connal saß reglos da und konzentrierte sich. Einen Moment lang furchte sich seine Stirn, dann entspannten sich seine Züge. »Nein, sie ist wohlauf.«
    Robert musterte ihn argwöhnisch. »Woher zum Teufel willst du das wissen?«
    »Ich kann ihr Herz schlagen fühlen.«
    »Ganz schön verdreht«, meinte Robert.
    Connal konnte nichts von seiner Gabe verraten, nicht jetzt, und ebenso wenig, dass seine Frau über Zauberkräfte verfügte. Diese Leute mussten nicht noch mehr eingeschüchtert werden, als sie ohnehin schon waren. »Nicht, wenn man sie so liebt, wie ich sie liebe.«
    Robert sah ihn merkwürdig an. »Guter Gott, du bist ja richtig weichherzig geworden, PenDragon!« Er schüttelte
    bekümmert den Kopf. »Hätte nie gedacht, dass ich das erleben würde.«
    Connal lächelte.

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