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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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die Augen. »Ich gehe freiwillig, Sire.« Sie rauschte an ihnen vorbei und zur Tür hinaus.
    John wischte winzige Glasscherben von seinen Ärmeln und sah zu O’Brien. »Ihr habt gesagt, sie könnte sich zwischen den Welten bewegen.«
    »Das kann sie, und ich wette einen Beutel Gold, dass sie nicht im Korridor ist.«
    »Und wie sollen wir diese Frau festhalten ?«
    »Mir wird etwas einfallen«, erwiderte der Sheriff, tief beeindruckt von der Machtdemonstration, die er eben zu sehen bekommen hatte, und, wie er sich eingestehen musste, ein wenig erschrocken.
    »Es muss eine Möglichkeit geben und wenn nicht, müssen wir sie töten. Denn ihre Ergebenheit für Richard ist nicht zu übersehen.« John sah O’Brien an. »Wie tötet man eine Hexe?«
    Er zuckte die Schultern. »Sie stirbt wie jeder von uns, Sire.«
    »Nun, das ist nicht genug.« John trat näher zu O’Brien. Sein Gesichtsausdruck war mörderisch. »Wenn wir sie anrühren, verbrennt sie uns. Wenn wir sie erzürnen, zerstört sie die Burg und Gott weiß, was noch alles. Wie kann ich sie töten?«
    »Sie hat einen vergifteten Pfeil überlebt, Sire«, stammelte O’Brien. »Ich glaube... vielleicht...« Er stieß einen Atemzug aus. »Ich weiß es nicht, Sire.«
    »Dann seid Ihr nicht mehr von Nutzen für mich.«
    Prinz John zog den Dolch aus seinem Gürtel und stieß ihn O’Brien in die Brust. Der Mann krümmte sich und würgte, bevor er mit vor Entsetzen geweiteten Augen auf den Boden sackte.
    »Gott, ich hasse die Iren«, murmelte John und schritt über knirschende Glasscherben aus dem Zimmer.
    Sobald der Wärter das Schloss ihrer Tür abgesperrt hatte, löste sich Sinead in einen Nebelhauch auf und erschien in einer Zelle, die weiter unten am Korridor lag. Sie räusperte sich, und die Frau am Fenster drehte sich abrupt um.
    »Wer seid Ihr? Wie seid Ihr hereingekommen?« Ihr Blick flog zur Tür, dann wieder zu Sinead.
    »Das ist unwichtig, aber ...«
    »Es ist sehr wichtig. Wenn Ihr hereinkönnt, können wir auch heraus.« Marian stürzte zur Tür und gab ihr einen Schubs.
    Sinead seufzte. »Lady Marian, ich bin Sinead.«
    Marian drehte sich um. »PenDragons Frau? Wie seid Ihr hier hereingekommen?«
    »Zauberei.«
    Marian runzelte unsicher die Stirn. »Wie bitte?«
    »Habt bitte keine Angst.«
    »Ich habe keine Angst.«
    »Gut, das ist immerhin etwas.«
    »Ich glaube nicht an Zauberei.«
    Sinead zuckte die Schultern. »Das ist Eure Sache, Mylady. Ich bin gekommen, um Euch zu bitten, noch ein wenig Geduld zu haben. Mein Mann wird uns hier herausholen.«
    »Wenn Ihr zaubern könnt, warum geht Ihr dann nicht auf dieselbe Art und Weise zu ihm, wie Ihr zu mir gekommen seid?« Marian starrte stirnrunzelnd zur Tür, als versuchte sie zu verstehen, dass die Frau tatsächlich über Zauberkräfte verfügte, auch wenn sie es im Grunde nicht glauben wollte.
    »Ich kann, aber ich will nicht. Eine Freundin von mir wird auch hier gefangen gehalten, und ich weiß, dass der Prinz oder der Sheriff sie quälen werden, wenn ich gehe.« Sie bereute mittlerweile, ihre Gabe gezeigt zu haben, und verwünschte ihr Temperament.
    Marian seufzte und sank auf das schmale Bett, das an einer Wand stand. »Ich bin hier, damit ich nicht zu Richard gehen kann - und um Robert dazu zu bringen, zu mir zu kommen.«
    »Er wird es doch nicht tun?«
    »Nicht ohne einen Plan, und ehrlich gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, wie er hier heraufkommen soll.«
    »Das wird nicht nötig sein.«
    Marian blickte fragend auf.
    »Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen und Connal in der Burg ist, werde ich Euch befreien.«
    »Tut es jetzt.«
    »Nein. An all den Wachen kommen wir niemals vorbei. Allein unten an der Treppe sind vier Männer postiert. Der
    Sheriff schläft nur ein Stockwerk unter uns. Sie müssen zu uns kommen, doch ich kann es ihnen ein wenig leichter machen.«
    »Wie?«
    Sinead öffnete den Mund, aber Marian hob eine Hand. »Ich weiß schon, durch Zauberei.« Sie machte ein nachdenkliches Gesicht. »Warum schaltet Ihr nicht einfach die Wachen aus, schlagt den Sheriff nieder und holt uns hier raus ?«
    Sinead war enttäuscht. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und klopfte mit dem Fuß auf den Boden. »Ich kann und ich werde niemandem ein Leid zufügen.«
    »Ach, aber Ihr würdet zulassen, dass man mir etwas antut?«
    Sinead musterte sie von oben bis unten. »Ihr scheint unversehrt zu sein, Mylady, und falls Ihr wünscht, dass ich Euren Körper beschütze, müsst Ihr darum

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