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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Zu wissen, dass Sinead am Leben war, erleichterte ihn, und doch wurde er die Sorge nicht los, die ihn quälte. Nicht, bis er Sinead wieder in den Armen hielt. Er betete, dass sie sich beherrschte und den Sheriff nicht in Wut brachte. Sie war nur eine Frau, dachte er, und sie vergoss Blut wie jede andere.
    An der Küste von Dover glitt ein von Wind und Wetter mitgenommenes Boot knirschend auf den Sand, und Männer sprangen ins Wasser, um das kleine Fahrzeug weiter an Land zu ziehen. Eine einzelne Gestalt stand am Bug und ließ den Blick über die Küstenlandschaft gleiten, bevor sie an Land trat.
    Jubelrufe wurden laut, und der Mann lächelte, bevor er den Blick zu den Klippen erhob. Ein schmaler Weg zog sich an der Felswand entlang nach unten, und Berittene kamen in geschlossener Reihe herunter. Wohl geordnete Macht, dachte er, während sie sich dem Ufer näherten. König Richard lächelte, als ihm PenDragons Banner wenige Schritte hinter seinem eigenen auffiel. Erfolg, dachte er.
    Prinz John wartete ungeduldig darauf, dass die Hexe erschien. Durch die Tür, fügte er mit einem hämischen Lächeln im Geist hinzu. Er war erst vor einer Stunde eingetroffen, in Verkleidung selbstverständlich, da es im Augenblick nur wenige gab, denen er trauen konnte. Er hatte bereits von einem Dutzend Baronen den Treueeid erhalten, und der Zehnt, den sie ihm zahlten, würde ihm einen wohlhabenden Start als König sichern. Er sah sich im Raum um, betrachtete den Iren, der sein Volk verraten hatte, und fragte sich, was der Mann sagen würde, wenn er ihm mitteilte, dass die Hexe nicht sterben würde, noch nicht. Nicht, ehe er mit ihr fertig war.
    Er hatte inständig gehofft, der Mann wäre mittlerweile tot.
    Das Geräusch von Stimmen und Schritten lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Eingang, und während er wartete, schlug sein Herz ein wenig schneller. Sie blieb auf der Schwelle stehen, und ihr Blick heftete sich sofort auf ihn.
    Der Anblick traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht, die strahlend blauen Augen, das üppige rote Haar. Er war fasziniert. Sie trug ein reich mit Silber verziertes blaues Kleid, und ihr Haar war nicht bedeckt wie das der Engländerinnen. Und dafür war er dankbar, denn die ungebändigten Locken fielen in dichten Wellen über ihre Schultern bis zu ihren Knien, und in den schmalen Zöpfen, die ihr Gesicht einrahmten, tanzten kleine silberne Amulette.
    »Ihr habt gerufen, und ich bin hier, Prinz«, sagte sie mit ihrem weichen irischen Akzent.
    »Es ist eine Freude, Euch kennen zu lernen, Lady PenDragon.«
    »Leider kann ich das Kompliment nicht erwidern«, entgegnete sie und ging zielstrebig auf ihn zu.
    Zu ihrer inneren Genugtuung wich er ein Stück zurück. Sie hätte sich darüber nicht freuen sollen, denn sie wollte nicht, dass die Menschen sich in ihrer Gegenwart fürchteten, aber jetzt war es von Vorteil. Und mit Murphy und Lady Marian im Turm konnte sie alles brauchen, was ihr von Nutzen sein konnte.
    Sie musterte ihn von oben bis unten. Er war nicht übermäßig groß und doch unleugbar hübsch. Auf eine jungenhafte Art, dachte sie, während sie ihn im Geist mit ihrem Ehemann verglich. Oh, Prinz John, Ihr habt keine wahre Macht, dachte sie, und der Gedanke an eine Konfrontation der beiden Männer brachte sie zum Lächeln.
    John, der glaubte, sie wäre erfreut, erwiderte ihr Lächeln.
    »Es war sehr entgegenkommend von Euch, nach England zu kommen.«
    »Ich kam wegen meines Mannes und wegen König Richard.«
    Johns Züge verhärteten sich. »Richard schmachtet im Kerker.«
    »Dank Eurer Mithilfe, wie ich annehme.«
    »Hat Euer Mann Euch das erzählt, bevor er starb?«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. Sie dachte nicht daran, seine Hoffnung zu nähren, Connal wäre tot. Er war es nicht, das wusste Sinead ohne jeden Zweifel. Sie vertraute fest darauf, dass er sie finden und diesen Wurm von Mann in seine Schranken verweisen würde.
    »Nun, Mylady, beweist mir, dass Ihr eine Hexe seid.«
    Sinead richtete ihren Blick auf Angus O’Brien. Er stand am Fußende eines Tisches, in der Hand einen perlenbesetzten Dolch und sehr viel besser gekleidet als bei ihrer letzten Begegnung. Er wich einen Schritt zurück, und sein Blick schoss unruhig zwischen ihr und Prinz John hin und her.
    »So gern ich Euch den Gefallen täte, Euer Hoheit«, erwiderte sie mit einem Blick auf O’Brien, »ich lasse mich nicht wie ein dressiertes Tier vorführen.«
    »Ihr vermögt nichts mit Magie zu bewirken«, höhnte der Prinz, während er die

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