Magie der Leidenschaft
erstickt zu werden, als er hinzufügte:
»Du gehörst mir.«
Wieder straffte sie die Schultern. »Ich bin niemandes Eigentum.«
»Viele wollen dich für das, was du bist, besitzen oder dich töten.«
»Was ich bin, bin ich für sie.« Sie deutete auf die Leute. »Für das Land. Ich habe wenig Verwendung für Zauberei, um mein Leben zu verbessern, doch das Land ist ein Teil von mir, ein Teil meines Herzens, meines Blutes, meiner Seele.« Sie starrte ihn an, wünschte, er könnte sie verstehen, und fragte sich, was aus dem Jungen geworden war, der sie einst verstanden hatte. »Männer wollen meine Gaben besitzen, nicht aber die Frau. Ich bin mit der Gefahr wohl vertraut, PenDragon.«
»Nenn mich bei meinem Namen, um Himmels willen!«
»Connal war ein Junge, den ich einmal geliebt habe. PenDragon ist ein Mann, den ich lieber nicht kennen will.«
Er zuckte zurück, als hätte sie ihn ins Gesicht geschlagen, hielt ihrem Blick aber stand. »Du wirst mich kennen lernen, Sinead. Sehr gut.« Er schob sich so nahe an sie heran, dass sein Bein ihres streifte. »Wie eine Frau ihren Mann kennt.«
Der Ausdruck auf seinem Gesicht, der beinahe an den eines Raubtiers erinnerte, war es, der einen heißen Schauer über ihre Arme jagte. »Wir sind nicht füreinander bestimmt, Ritter. In deiner Jugend haben wir Zorn und Schmerz geteilt; jetzt gibt es nur die Kluft, die du mit deiner englischen Denkweise zwischen uns aufgerissen hast. Ich kann darin keinen Vorteil für Irland sehen. Oder für mich.«
Sie schob sich an ihm vorbei und machte sich daran, die Vorbereitungen für das Essen zu überwachen.
Es blieb ein Duft von Rosen und Gewürzen, und Connal, der ihr nachsah, fühlte sich hin- und hergerissen zwischen Vernunft und Gefühl. Die Neugier plagte ihn so sehr, dass er Sinead am liebsten auf der Stelle aus der Menge geholt und verlangt hätte, dass sie ihm von dem Mann erzählte, den sie hatte heiraten wollen. Und zwar freiwillig. Aber eine innere Stimme sagte ihm, dass Sinead nichts preisgeben würde; nichts außer Beleidigungen, dachte er, und sein Zorn über ihre Anschuldigungen überwog alle anderen Regungen in ihm.
Den Kelch fest in der Hand, beobachtete er, wie sie ihren Leuten Anweisungen erteilte. Und ihn streifte der Gedanke, dass sie bei aller Eleganz bei den Dienstboten nicht fehl am Platz wirkte, mit ihnen scherzte, sie lobte, sich aber nicht darüber erhaben fühlte, selbst mit Hand anzulegen. Wie gerade jetzt, als sie sich bückte, um ein Tischbein zu befreien, das zwischen den Steinplatten auf dem Boden eingeklemmt war. Gott im Himmel, sie war der wandelnde Widerspruch von Frauentum!
Nahjar trat zu ihm. »Ihr seid ein glücklicher Mann, Sajin.«
Connal stieß einen tiefen Seufzer aus, während er sich fragte, ob es tatsächlich ein Glück war, der einzige Mann in König Richards Diensten zu sein, der bereit war, für seinen Lehnsherrn eine Hexe zu heiraten.
»Sie hat Herz und Feuer.«
»Daran zweifle ich nicht.« Connal trank seinen Wein aus und überlegte kurz, ob sie dieses Feuer auch mit in ihr Ehebett bringen würde.
»Lasst Euer Urteil nicht von Zorn trüben, Sajin.«
Connal ließ den Kelch sinken und sah Nahjar an. Er hatte Nahjars Intuition immer großen Wert beigemessen, denn der Mann irrte sich nur selten. »Natürlich nicht.«
Nahjar kreuzte die Arme vor der Brust und schnaubte. Der nicht unbedingt diskrete Laut verriet Connal, dass er niemandem etwas vormachen konnte. Nicht einmal sich selbst. Denn wenn er Sinead ansah, verdunkelte weit mehr als Zorn sein Urteilsvermögen.
Sir Galeron war vollständig gefesselt. Vollständig. Von der Burg, der Schönheit des Landes und der Frau, die über beides herrschte.
Zu akzeptieren, dass Lady Sinead hier die Herrin war, fiel Galeron leicht. Seine Großmutter war Schottin gewesen, und sie hatte ihren Clan bis zu ihrem Tod mit eiserner Hand und einer kräftigen Dosis Humor geführt. Und er fand an der gegenwärtigen Situation einiges ausgesprochen erheiternd, insbesondere die Art, wie Connal Lady Sinead fortwährend anstarrte, obwohl er nicht dabei ertappt werden wollte. Und welcher Mann könnte schon den Blick von ihr wenden?, dachte Sir Galeron. Sie war hinreißend. Die zarte Andeutung von Sommersprossen auf ihrem Nasenrücken faszinierte ihn, und wenn sie nicht Gegenstand eines königlichen Befehls gewesen wäre, hätte er unverzüglich selbst um ihre Hand angehalten.
Aber ohne große Aussicht auf Erfolg, gestand er sich ein, denn es war nicht zu
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