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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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sein Atem entwich in einem scharfen Stoß.
    »In deinem ganzen Leben, nach allem, was wir in den vergangenen Jahren erlebt haben«, raunte Galeron ihm ins Ohr, »hast du schon jemals so etwas gesehen?«
    Connal konnte nur den Kopf schütteln, während Sinead die Stufen hinunterschritt, eine Schönheit mit wahrhaft königlicher Haltung und Anmut. Kaum zu glauben, dass das hier dasselbe hitzige Geschöpf war, das ihm noch vor kurzem Schmähungen an den Kopf geworfen hatte. Sie strahlte Macht und Selbstbewusstsein aus. In ein Gewand von tiefem Blau gekleidet, verkörperte sie Zoll für Zoll die Herrscherin. Denn quer über ihren Oberkörper, von einer Schulter bis zur Hüfte, schlang sich nicht nur das Band des O’Donnel-Tartans, sondern dort schlangen sich die Bänder von nahezu einem Dutzend weiterer Clans.
    Ihre Loyalität zeigte sich an ihrem Körper in blauen, grünen, gelben und roten Karos.
    Richard, dachte er, sieh dir an, gegen wen du mich in den Kampf geschickt hast. Denn sie zu erobern würde schwerer sein, als Grafen und irische Könige zu gewinnen.
    Dann trafen über die ganze Weite der Halle ihrer beider Blicke aufeinander. Sie verharrte auf den letzten Stufen, und ein Ausdruck von Zärtlichkeit huschte über ihre schönen Züge.
    Es war eine Überraschung, die ihn mit unendlicher Freude erfüllte und ihn bis ins Herz traf.
    Und Connal wusste ohne jeden Zweifel, dass er um diese Frau kämpfen würde. Kämpfen, um sie zu besitzen. Kämpfen, um das Stück Irland zu bekommen, das sie ihm bringen würde. Aber niemals, dachte er, würde er ihr sein Herz schenken.

Kapitel 5
    Sinead stockte einen endlos scheinenden Moment lang der Atem.
    Connal starrte sie so Besitz ergreifend an, dass sie sich aus-geliefert und wie entblößt fühlte, als könnte er durch ihre Kleidung hindurchsehen und wüsste, dass ihr Körper vor Verlangen erhitzt war. Sein Blick schien sie in seinen Bann zu schlagen, und sie konnte sich nicht bewegen. Sie bemerkte nicht, dass die anderen abwechselnd Connal und sie anstarrten und ihre Eltern einen Blick wechselten. Sie sah nur diesen Mann.
    Den irischen Ritter, der gekommen war, um seine Ansprüche auf sie geltend zu machen.
    Nein, ging es ihr mit schmerzlicher Klarheit durch den Kopf. Auf ihr Land und ihre Leute, nicht auf sie. Es ging nicht darum, dass er sie wollte. Es ging um die Armeen, die der König brauchte, um die Vereinigung beider Familien, und Connal war bereit, sich dafür zu opfern. Und sie war der Altar.
    Aber es war nicht fair, so attraktiv zu sein, so starrsinnig, so arrogant. Sie sah in ihm jetzt nicht mehr einen jungen Burschen, der gerade zum Ritter geschlagen worden war, sondern einen Mann, der von Kriegen geprägt und gezeichnet war. Die harten Linien in seinem Gesicht zeigten, wie er gealtert war, auf eine Art und Weise, die sie sich nicht einmal annähernd vorstellen konnte, und insgeheim wollte sie gar nicht wissen, in welcher Gestalt ihm der Tod in den letzten Jahren immer wieder begegnet war.
    Der Gedanke, dass Connal aus Pflichtgefühl und nicht aus Überzeugung kämpfte, brach ihr das Herz.
    Sie nahm die letzte Stufe, doch als Connal auf sie zugehen wollte, wurde ihm der Weg von seinen Rittern versperrt, die sich um sie scharten. Sinead lächelte, als sie sich ihr vorstellten. Einige wirkten recht freundlich, aber genauso viele hielten sich zurück und erwiesen ihr nur einen knappen Gruß. So, erkannte sie, diese Sache hat Connals Männer also in zwei Lager geteilt.
    Er wird mir die Schuld daran geben, dachte sie, als ihr Blick auf einen sehr, ungewöhnlichen Mann fiel, der sich etwas abseits von den anderen hielt. Das Gesicht unter dem Turban war beunruhigend, und als er sie inmitten der Ritter sah, schob er sich durch die Menge und trat zu ihr. Die anderen wichen langsam vor ihm zurück, und Sinead fragte sich, ob es an seiner Statur lag oder ob sie Angst vor ihm hatten. Er bot einen beeindruckenden Anblick. Breit und schwer an Oberkörper und Armen, trug er seine Kleidung zur Zier, nicht zum Schutz gegen die Kälte. Seine Tunika war aus leuchtend gelber Seide mit Stickereien am Ausschnitt und an den Ärmeln, und um seine Beine wallten weite schwarze Stoffmassen, die in der Taille von einem mit unzähligen Waffen bestückten Gürtel zusammengehalten wurden. Im Gegensatz zu allen anderen in der Halle trug er ein Schwert, einen langen Krummsäbel, der in einer Schlinge um seinen Rücken hing. Sinead musste sich den Hals verrenken, um seinem Blick zu begegnen, so

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