Magie der Leidenschaft
keinen Krieg.«
»Ich auch nicht, aber warum haben sie das Dorf überhaupt angezündet? Essen haben sie. Westberrys Soldaten überfallen ein Dorf, obwohl er sich denken kann, dass er dich dadurch gegen sich aufbringt. Und er musste wissen, dass er Strafe verdient, schien aber darauf zu vertrauen, dass du die Wogen glätten würdest, obwohl du das Gesetz auf deiner Seite hast.« Connal schüttelte den Kopf. »Er ging ein großes Risiko ein, für sein Fort, für seine Vorräte und seine Männer. Er hatte alles zu verlieren. Westberry war seit einiger Zeit nicht mehr in England; ich bezweifle, dass er Befehle entgegennehmen konnte.«
»Eine Nachricht nach England braucht auf dem Seeweg vielleicht drei, vier Tage«, bemerkte Sinead leise und suchte seinen Blick. »Und wenn du weißt, wo sie abzugeben ist...« Sie ließ den Satz einen Moment lang in der Luft hängen, bevor sie hinzufügte: »Was, wenn diese Befehle aus Irland gekommen sind?«
»Die Frage, von wem diese Befehle erteilt worden sind, ist ein weites Feld, Mylady«, warf Galeron ein. »Er weiß, dass er sich den Zorn des Königs und den der Justitiare Pipard und William Le Petit zuziehen könnte.«
»Sie sind von Prinz John ernannt worden«, sagte Connal und sah Sinead an, die zustimmend nickte. »Westberry nicht. König Richard persönlich hat die entsprechenden Anordnungen erteilt. Ich habe es selbst erlebt, vor Jahren.« Und den Zorn des Königs, fügte er insgeheim hinzu. »Doch Sinead hat Recht. Wenn der Marschall Befehle ausführt, dann müssen sie aus Irland kommen. Ich glaube, Westberry ist sicher, dass Prinz John ihm gegenüber Milde walten lassen wird.«
»Wird er das?«, fragte Monroe und sah von Sinead zu Connal.
Connal zuckte die Schultern. »Das Gesetz kann nur bis zu einem gewissen Grad gebeugt werden, selbst wenn ein Prinz auf den Plan gerufen wird. Aus diesem Grund wollte Richard DeCourcys und William DeLacys Treueschwüre auf dem Pergament.«
»DeCourcy hat in Connacht zehn Kantrys erhalten, zehnmal hundert Dörfer«, erklärte Sinead ruhig.
Connals Augenbrauen fuhren hoch. »Und das hat Athlone Covderg widerspruchslos hingenommen?«
Ihr Mund verzog sich zu einem schmalen Lächeln. »So weit es ohne Krieg möglich war, ja. Er wird als König von Connacht anerkannt.«
Connal lehnte sich zurück und dachte über das Gehörte nach. Es verlieh DeCourcy große Macht und die Gunst eines irischen Königs und seiner Truppen. Wenn Prinz John das zunichte machen wollte, würde er zuerst den Thron an sich reißen müssen. Er fragte sich, inwieweit die Grafen über Johns Absichten im Bilde waren.
»Es wird Prinz John gar nicht freuen, dass DeCourcy so viel Landbesitz hat.« Galeron sprach Connals Gedanken laut aus. »Und dass er ein Bündnis mit einem irischen König hat, auch nicht.«
»DeCourcy hat jetzt mehr als das«, sagte Sinead. »Er steht wegen seiner Gerechtigkeit bei den Iren in hoher Gunst. Ja, er hat gegen die Iren gekämpft.« Ihr Blick wanderte zu Connal. Mindestens bei einer Schlacht war er in dieser Armee gewesen. »Aber er hat nicht Menschenleben zerstört, sondern Burgen. Pipard kennt keine Gnade, wenn er in Kampfstimmung ist.«
Connal wünschte sich, er wüsste mehr über das, was hier in den letzten Jahren vorgefallen war, und entschied, dass er und Sinead sich noch einmal unterhalten mussten.
»Mein Vater hat das Abkommen unterzeichnet, ebenso wie deiner«, berichtete Sinead. »Ich schlage vor, du sorgst dafür, dass die verbliebenen Dokumente unterschrieben werden. Damit wird eine Macht geschaffen, die John unmöglich ignorieren kann.«
Und eine, dachte Connal bei sich, die ihrer aller Leben in Gefahr brachte. »Dann müssen wir bald aufbrechen«, erwiderte er, ohne daraufhinzuweisen, dass ihre Heirat einen Teil dieser Abkommen bildete.
Sinead nickte und senkte den Blick, als plötzlich ein Schauer durch ihre Adern, durch ihr Herz jagte. Ihr stockte der Atem, und sie stand abrupt auf. Die Ritter sprangen auf und warteten. Sie bedeutete ihnen, sich wieder zu setzen, entschuldigte sich und entfernte sich von der Tafel.
Connal folgte ihr und rief leise ihren Namen.
»Ich muss mich darum kümmern, dass ihr genug Vorräte habt, um bis zur nächsten Burg zu kommen.«
»Sinead, schau mich an.« Sie hob den Kopf, und die Sorge in ihren Augen war nicht zu übersehen. »Ich kann es noch ein bisschen aufschieben.«
Sie reckte das Kinn. »Ich brauche deine Nähe nicht, PenDragon. Ich bin hier eine ganze Weile allein
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