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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Erfahrung, Mylord, habt Ihr darin, über etliche Clans und viele Wegstrecken Land zu herrschen?«
    Connals Augen wurden schmal. Galeron hielt seinem Blick stand, diesmal allerdings ohne zu lächeln.
    »Mein Vater kam nach Schottland, um die Tochter des Anführers zu heiraten«, berichtete Galeron. »Ohne zu wissen, dass sie der Anführer und ihr Clan nicht bereit war, die Herrschaft an einen Engländer abzutreten, wie auch immer der Befehl lauten mochte. Also ließ er sich auf einen Kompromiss ein. Sie war die Herrin; er war ihr Stellvertreter.«
    Connal verzog das Gesicht und rieb sich den Nacken. »Ich wette, das war ein interessantes Schauspiel.«
    »Da ich damals noch nicht auf der Welt war, kann ich mich dazu nicht äußern, aber meine Onkel erzählen tolle Geschichten von den Auseinandersetzungen, die meine Eltern führten und die gewöhnlich im Schlafzimmer der Dame beigelegt wurden.« Galeron wackelte viel sagend mit den Augenbrauen, und Connals Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. »Das Leben änderte sich für sie beide.«
    »Sinead ist nicht bereit, sich auch nur auf den kleinsten Kompromiss einzulassen. Ihre Antwort lautet immer nein.« Nein, Irland braucht dich nicht, ich brauche dich nicht und auch sonst niemanden. Diese verhassten Worte schien sie mit jeder Faser ihres Seins auszusprechen, als wollte sie einen Wolf von der Tür fern halten, als wäre es ihr Untergang, wenn sie nur einen Zoll nachgab.
    Galeron beugte sich vor und raunte ihm zu. »Vielleicht, Mylord, stellt Ihr nicht die richtigen Fragen.« Connal stellte fest, dass sein Gefährte Recht hatte. Er hatte nur seine Pflicht vor Augen gehabt. Nur seinen Plan. Und obwohl das während seiner Reise hierher ganz annehmbar geklungen hatte, begriff Connal jetzt, nach seiner Begegnung mit Sinead, nach ihren Beleidigungen und Unterstellungen und angesichts der Mauer, die sie unablässig zwischen ihnen errichtete, dass hinter ihrer Ablehnung mehr steckte als seine Aufmachung und die Pflichten eines Ritters. Leider blieb wenig Zeit, etwas daran zu ändern, denn am nächsten Morgen würden sie aufbrechen.
    Sinead wachte mitten in der Nacht auf, als es in der Burg ruhig geworden war und nur gelegentlich die Schritte einer der Wachen, das Gähnen einer müden Magd oder das Sporenklirren eines wachsamen Ritters die Stille durchbrachen.
    Doch Sinead in ihrem Schlafgemach rang um ihren nächsten Atemzug, und der Schrei in ihrer Kehle erstarb glücklicherweise, bevor sie sämtliche Bewohner der Burg wecken konnte. Sie rollte sich auf die Seite, drückte ihr Kissen an sich und presste ihr Gesicht in die Daunenfedern.
    Göttin, befreie mich von diesen Träumen!
    Wieder hatte Connal geblutet und war gestorben. Und wieder entzog sich irgendetwas ihrem Zugriff, verbarg sich im Dunkel des Traumes. Er war zu echt, zu schmerzhaft für ihre Seele, als dass sie ihn hätte ignorieren können. Sie konnte Connals Blut riechen, konnte es beinahe schmecken. Seit er in Irland gelandet war, wurde der Traum klarer und eindringlicher, und jeden Morgen versuchte sie, ihre Ängste zu beschwichtigen. Aber sie waren ihr tief ins Herz gedrungen, und es gab kein Entkommen vor ihnen.
    Sie warf sich auf den Rücken und stieß die Bettdecke weg. Kurz darauf stieg sie aus dem Bett und griff nach ihrem Morgenmantel. Ihr Entschluss stand fest und war unumgänglich. Wenn sie Frieden finden wollte, musste sie Connal beschützen. Auch wenn er es nicht wollte.
    Sie hatte wirklich keine andere Wahl.
    Connal wollte die Burg nicht verlassen. Er fürchtete um Sineads Sicherheit, um die der Burg und des Dorfes. Westberry und seinem Verbündeten, wer es auch sein mochte, war nicht zu trauen. Sein Gewissen drängte ihn zum Bleiben; sein Pflichtgefühl sagte ihm, dass er jetzt aufbrechen und die Sache erledigen müsse. Je eher er den Auftrag des Königs ausführte, desto früher konnte er die Probleme lösen, die zwischen Sinead und ihm standen.
    Die Morgendämmerung bekämpfte die Nacht, und ihr Sieg zeigte sich in dem blassvioletten Licht, das sich über den Burghof ergoss. Im Sattel streifte er ungeduldig seine Handschuhe über und runzelte die Stirn, als ein junger Knecht Sineads Pferd aus dem Stall holte. Lederbeutel und eine Decke lagen auf dem Rücken des Tieres. Diesmal trug es Zügel, stellte Connal fest, der das Pferd mit finsterer Miene musterte.
    Er wollte dem Jungen gerade befehlen, die Stute wieder in den Stall zu bringen, als Sinead aus der Burg kam, bereit zum Aufbruch und

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