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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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versteifte sie sich im Sattel und starrte auf die Bäume. Vor ihr tat Connal dasselbe, und seine Hand schloss sich um sein Schwert. Sinead ritt zur Spitze des Zugs und an Connals Seite.
    »Wir werden beobachtet«, raunte sie ihm zu, ohne den Blick von den knorrigen Bäumen zu wenden.
    Er sah sie nicht an. »Ich weiß.«
    Plötzlich wurde der Wald lebendig. Gestalten tauchten auf, in weißen und tiefbraunen Gewändern, die sie nahezu unsichtbar gemacht hatten, bis sie aus der Deckung der Bäume hervorgekommen waren. Kapuzen verhüllten ihre Gesichter, aber ihre Absicht war unverkennbar.
    Connal zog sein Schwert aus der Scheide und riss sein Pferd herum, um sich den Männern zu stellen, die, kaum behindert vom Schnee, aus dem kahlen Wald stürmten. Mit dem Rücken zu Sinead sagte er mit tödlicher Ruhe und wild entschlossener Miene: »Sie sollen nur kommen. Bleib hinter mir, Sinead«, befahl er.
    Der Feind zögerte kurz angesichts der Ritter, um gleich darauf mit wildem Kriegsgeheul einen Hagel von Felsbrocken und Steinen durch die Luft zu schleudern. Speere bogen sich wie Weizenhalme und taumelten unsicher durch die Luft, bevor sie ihr Ziel fanden. Sie verfehlten die Menschen, fielen zu Boden und prallten an Felsen ab.
    Flankiert von Nahjar und Branor, beugte sich Sinead unruhig vor, um an Connal vorbeizuschauen. Irgendetwas stimmte nicht. Und als ein PenDragon-Soldat auf den Feind zulief, erkannte sie schlagartig die Wahrheit. Sie drängte ihre Stute durch die Pferde der Ritter und schrie: »Nicht, PenDragon!«
    Ein Stein traf Connals Schläfe. Er zuckte nicht zusammen, sondern preschte vor, bereit zum Zuschlagen. Bei seinem Anblick blieb sein Angreifer wie festgefroren stehen und hielt schützend beide Arme vor Hals und Kopf . Connal erstarrte mit hoch erhobenem Schwert.
    »Nicht!«, schrie Sinead. »Es sind Kinder!«
    Connal fuhr herum, starrte sie finster an und sah dann zu den Männern, die rings um ihn kämpften. Die Angreifer hatten keine Dolche, keine Schwerter. Kinder?
    Ein junger Bursche, der nur mit einem schweren Stock bewaffnet war, kämpfte gegen einen Soldaten, der ein Schwert schwang, aber sein Zorn war so groß, dass er den Gefolgsmann zurückdrängte. Der englische Soldat stolperte und fiel hintenüber. Der Ire hob den Knüppel, um ihm den Schädel zu zertrümmern.
    Sinead zeigte mit ausgestrecktem Finger auf ihn. »Nein!« Ein dürrer Ast, der über den beiden hing, wurde augenblicklich zu einer langen Ranke, die wie die Hand einer tadelnden Mutter nach unten langte, den dicken Knüppel aus den Händen des Iren riss und sich um seine Arme schlang.
    Der junge Ire, der seine Hände nicht mehr bewegen konnte, starrte entsetzt auf die seltsamen Handschellen, während sich sein Gegner rückwärts kriechend in Sicherheit brachte. Sinead wandte sich den anderen zu. Die Soldaten kämpften gegen die unberittenen Iren. Connals Befehl, den Kampf einzustellen, war nicht zu allen durchgedrungen.
    Voller Panik, dass noch mehr Menschen sterben würden, wenn sie dieser Mordlust nicht Einhalt gebot, ritt Sinead mitten ins Getümmel. Sie legte den Kopf zurück, hob die Arme und rief: »Geister des Windes und des Wassers, zeigt mir eure Macht!«
    Der Wind wurde stärker und blies so kräftig, dass die Männer Mühe hatten, sich auf den Beinen zu halten. Ein schneller, heftiger Regenschauer prasselte vom Himmel und durchnässte sie innerhalb kürzester Zeit bis auf die Knochen. Der Schnee auf dem Abhang verwandelte sich blitzartig in Eis, und diejenigen, die dort standen, verloren das Gleichgewicht und rutschten hinunter. Andere blieben wie festgewachsen dort stehen und bemühten sich vergeblich, ihre Füße von dem gefrorenen Boden zu lösen.
    Der Wind peitschte Sineads Haar beinahe senkrecht in die Höhe. Connal klammerte sich an seinen Sattelknauf, duckte sich unter dem Schauer und ritt zu ihr.
    »Du kannst jetzt aufhören, Sinead«, erklärte er ruhig. »Bevor wir alle zu Statuen aus Eis werden.«
    Sinead sah ihn an. Der Regen versiegte; die Sonne kam wieder zum Vorschein, und der Wind legte sich. Über ihnen wölbte sich ein Regenbogen am Himmel. Niemand rührte sich; alle starrten erst zum Himmel empor, dann zu ihr.
    Connal sah sich um. Großartig, dachte er. Sogar seine Soldaten, die es mit den Türken aufgenommen hatten, wirkten zu Tode erschrocken. »Dir ist hoffentlich klar, dass du allen gezeigt hast, was du kannst.«
    Sie strich sich ihr feuchtes Haar aus dem Gesicht und erwiderte: »Um einen Kampf gegen

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