Magie der Leidenschaft
Jungen zu beenden, würde ich mehr als das tun.«
Er seufzte. »Ich weiß, dass sie noch Kinder sind.«
Sie blinzelte.
Er nahm Anstoß an ihrem fassungslosen Gesichtsausdruck. »Ich führe weder Krieg gegen Kinder, Sinead, noch greife ich unbewaffnete Männer an.« Er griff nach einem armselig zurechtgeschnittenen Speer, der im Boden steckte, und brach das spröde Holz in zwei Hälften. Dann schleuderte er die Stücke beiseite und warf ihr einen eindringlichen Blick zu.
»Mylord, sollen wir die Verfolgung aufnehmen?«
Er sah zu Galeron und in die Richtung, in die er zeigte. Die Jungen, die sie angegriffen hatten, hasteten den vereisten Hügel hinauf in die Freiheit. »Nein, lasst sie laufen.«
Galeron runzelte die Stirn. Connal beachtete es nicht, sondern ritt zu dem einen seiner Leute, der verletzt worden war. Der Mann rappelte sich mühsam hoch. Connal half dem Knappen hinter sich auf den Sattel. »Kannst du reiten, Ansel?«
»Ja, Mylord. Lasst uns ein paar Iren umbringen!«
Connal wandte sich im Sattel um und runzelte die Stirn. »Wir sind nicht hier, um Krieg gegen jemanden zu führen, Ansel - schon gar nicht gegen Jungen. Im Übrigen ... ich bin Ire. Wünschst du deshalb meinen Tod?«
»Nein, Mylord.« Die helle Haut des Knappen, aus dessen Armwunde Blut strömte, rötete sich. »Aber Ihr seid einer von uns, Sir.«
Obwohl der junge Mann erst seit seiner Rückkehr aus dem Osten als Knappe bei ihm diente, hatte Connal keine Lust, sich näher dazu zu äußern, insbesondere, da er nicht wusste, was er sagen sollte. Mit finsterer Miene ritt er zu einem der Berittenen und half Ansel auf das Pferd des anderen. Dann stieg er ab und ging auf Sinead zu, wobei er mit dem Kopf auf den Jungen wies, den sie von den Ranken festhalten ließ.
Der Bursche kämpfte verzweifelt gegen seine Fesseln. Sinead befreite ihn mit einer Handbewegung; der Junge taumelte zurück und landete auf seinem Hinterteil. Geschieht ihm recht, was musste er einen so aussichtslosen Kampf beginnen, dachte sie, während sie näher an ihn heranritt und auf ihn hinunterschaute.
Eine Drehung ihres Handgelenks, und seine ungeschickt gearbeitete Kapuze rutschte ihm auf die Schultern. »Andrew!«
Seine Augen weiteten sich, als sie ihre eigene Kopfbedeckung zurückschlug. »Heilige Muttergottes ... Mylady!«, stammelte er mit schamrotem Gesicht. Er sprang auf, starrte den Ritter jenseits der Lichtung und dann wieder seine Lehnsherrin an.
Man sah seinem bartlosen Gesicht an, wie gern er die Flucht ergriffen hätte. Der Zorn, der in Sinead brodelte, rötete ihre Wangen. »Warum hast du das getan, Junge?«
»Sie haben das Dorf überfallen.«
Sie runzelte die Stirn. »Du irrst dich. Sie sind schon seit Tagen mit mir zusammen.«
»Es war letzte Nacht.«
»Nicht diese Männer«, erklärte sie nachdrücklich. Sinead verzichtete darauf, diesem aufgebrachten Jungen klar zu machen, dass Connals Männer zu diesem Zeitpunkt unterwegs gewesen waren, aber nicht so weit südlich. »Ist irgendjemand im Dorf verletzt?«
»Ein paar blaue Flecke, Prinzessin, nichts Schlimmes.«
»Dein Onkel hat das hier nicht gutgeheißen, oder?«
Der Junge straffte die Schultern und richtete den Blick unverwandt nach vom. »Nein, Prinzessin.«
»Das ist kein Benehmen für einen künftigen Anführer, Andrew.« Wenn der Junge noch stärker hätte erröten können, hätte er es getan. »Du hast ohne jeden Beweis Engländer und Iren angegriffen.«
Sie sah stirnrunzelnd zu Connal. Seine Männer trieben die Angreifer zusammen, denen es nicht gelungen war, in den Wald zu fliehen. Er selbst half gerade einem Mann auf die Beine, schaute dabei aber in ihre Richtung. Mit unbewegter Miene kam er zu ihr. Sie berichtete, was der Junge ihr erzählt hatte. Connal äußerte keine Zweifel an der Geschichte.
»MacGuinness wird darüber gar nicht erfreut sein«, meinte sie.
Bestens, dachte Connal. Ein Mann, den er als Verbündeten brauchte, und der jetzt mehr denn je Grund hatte, ihm zu misstrauen.
»Dann machen wir uns jetzt wohl auf den Weg zu ihm.«
»Nein«, widersprach Sinead. Connal sah aus, als würde er sie am liebsten erwürgen. »Die Soldaten werden nur für Unruhe sorgen, und wir wollen schließlich seinen Treueschwur, nicht sein Schwert im Kampf gegen uns.«
»So hitzköpfig ist er?«
»Du erinnerst dich nicht an Duncan?«
Connal furchte die Stirn, während er Kindheitserinnerungen wachrief. »Er war nicht der Älteste.«
»Das war mein Vater, bevor die Engländer kamen.
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