Magie der Leidenschaft
MacGuinness, der sie fest an sich gedrückt hielt, schwenkte sie herum und gab ihr einen festen Kuss auf den Mund.
Connal sprang aus dem Sattel und wurde sofort von bewaffneten Mitgliedern des Clans umringt. Er warnte sie auf Gälisch, ihm nicht zu nahe zu kommen. Die Männer, denen
die Verblüffung anzusehen war, senkten zögernd die Waffen. Als MacGuinness Sinead absetzte, trat Connal dicht an ihre Seite.
Duncan beäugte erst ihn, dann seine Gefolgsleute und Sinead.
»Er ist Engländer«, erklärte ein Soldat und hob seine Waffe.
»Nein.« Sinead schob sich zwischen die beiden. »Das ist Connal O’Rourke PenDragon, Abgesandter des Königs.«
Duncans Augen verengten sich. »Mylord«, grüßte er steif und deutete eine Verbeugung an. »Willkommen auf FairGleann.« Er wusste, dass nichts Gutes zu erwarten war. Aber es machte ihm Mut, dass Sinead PenDragon begleitete und er deshalb vielleicht nicht wie andere Clanführer gezwungen sein würde, alles, was ihm lieb und teuer war, an den nächsten englischen Monarchen abzutreten.
Connal lächelte leicht, nahm seinen Panzerhandschuh ab und streckte die Hand aus. »Es ist mir ein Vergnügen, Laird MacGuinness.«
Duncan schüttelte ihm die Hand und musterte ihn dabei forschend. »Ich kenne Euren Vater. Und ich erinnere mich, Euch als Jungen gekannt zu haben.« Sein Blick glitt über die Tunika, auf der König Richards Wappen prangte. »Wie ich sehe, hat sich einiges verändert.«
»Hier aber nicht, Duncan«, stellte Sinead fest, die den vernachlässigten Burghof betrachtete, und schnalzte missbilligend mit der Zunge, in der Hoffnung, die angespannte Atmosphäre ein wenig aufzulockern. »Das ist nicht FairGleann, sondern Fair Schweinestall.«
Duncan zwinkerte ihr zu, »Wenn ich gewusst hätte, dass mir Gäste ins Haus stehen, hätte ich ein bisschen für Ordnung gesorgt.«
Sie verzog das Gesicht. »Als ob du wüsstest, wie man das macht.«
»Ich versuche es. Aber ich bin nur ein Mann.«
Sinead verdrehte die Augen.
»Laird MacGuinness, wir sind im Auftrag König Richards hier.«
Duncans Blick flog zu Connal. »Das dachte ich mir. Ihr seid lange, bevor Ihr in Irland an Land gegangen seid, angekündigt worden, und ich nahm an, dass nach all dieser Zeit mehr dahinter stecken würde als nur ein Besuch in der alten Heimat.«
Connals Gesichtszüge spannten sich an, und der viel sagende Blick, den er Sinead zuwarf, verriet mehr, als ihm lieb war.
»Andrew ist gerade zurückgekommen«, berichtete Duncan und sah zu Sinead. »Wie ich höre, habe ich es deinen Zauberkräften zu verdanken, dass diese Narren am Leben geblieben sind.«
»Nicht nur mir. Auch PenDragon merkte sofort, dass es nur unzulänglich bewaffnete Kinder waren.« Das brutale Vorgehen von PenDragons Leuten und ihr unverhohlenes Verlangen, Iren zu töten, bereitete ihr immer noch Sorge.
Duncan zog ungläubig eine Augenbraue hoch, aber ansonsten verriet sein Gesichtsausdruck nichts. »Dann kommt, lasst uns essen und über den Grund Eures Besuches sprechen, was immer es sein mag.«
Duncan wandte sich zur Burg, einen Arm um Sineads Taille gelegt, doch sie blieb nach ein paar Schritten stehen und hielt Connal ihre Hand hin. Duncan trat einen Schritt zurück und runzelte erstaunt die Stirn. Sinead nahm Connals Hand. Der leichte Nachhall eines starken Vibrierens prickelte bei der ersten Berührung auf ihrer Haut. Sie zuckte zurück und ließ zu, dass er ihren Arm auf seinen legte. Sie lächelte ihn kurz an und sah dann beim Weitergehen unverwandt nach vorn.
»Soll das bedeuten, dass du mir gegenüber weicher wirst?«, raunte er ihr scherzend zu.
»Bilde dir bloß nichts ein. Ich tue es nur, damit die Leute auf der Burgmauer nicht auf die Idee kommen, dir wegen des Wappens auf deiner Brust einen Speer in den Rücken zu jagen.«
»Ich weiß.« Sein Lächeln wirkte gequält.
Sie begegnete kurz seinem Blick. »Sei fair ihnen gegenüber. Das ist alles, was ich erwarte, und alles, was ich dazu zu sagen habe.«
Connal neigte den Kopf, um sie anzuschauen, und sah Furcht. Ob sie ihren Leuten oder ihm galt, wusste er nicht. Doch ihr Blick wanderte rasch in jede Ecke der Halle, als sie eintraten.
Welches Phantom suchte sie?, fragte er sich und strich mit seinen Fingern über ihren Handrücken. Die Geste wirkte auf ihn beruhigender als auf sie. Sinead zu berühren schenkte ihm einen Frieden, von dem er nicht geahnt hatte, dass er ihn ersehnte.
Ihres Versprechens eingedenk, schwieg sie, als Connal den Wunsch des
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