Magie der Leidenschaft
fragen, wie er davon erfahren hatte. Oder zeigten sie ihre Gefühle einfach zu deutlich? »Dann wird sie auch Euch hassen.«
Duncan schüttelte den Kopf. »Dazu ist sie nicht fähig.« Connals säuerliche Miene fiel ihm auf, und er fügte hinzu: »Erzählt es ihr, und sie wird einsehen, dass ein paar von uns das tun, was zum Überleben notwendig ist.« Duncan lehnte sich an die Tischkante. »Sie ist das Herz des Landes, Mylord. Sie hält es für ihre Pflicht, es rein und unverfälscht zu erhalten.«
»Das kann sie nicht, und sie weiß es.« Connal trank einen Schluck. »Und ich werde nicht wegen der Gefühle einer Frau einen Krieg anzetteln.«
»Es sind schon aus geringfügigeren Gründen Kriege geführt worden. Der König legt sein Gesetz in Eure Hände, PenDragon, doch sie weigert sich, es anzuerkennen?«
»Nein«, antwortete er und dachte daran, dass sie wegen der Verträge nicht ein einziges Mal mit ihm gestritten hatte. »Der König befiehlt unsere Heirat, und sie lehnt es ab, auch nur daran zu denken.« Für sie bin ich ein Verräter, mehr Engländer als Ire, dachte er. Himmel, würde sie ihn verstehen oder noch mehr verachten, wenn sie die Wahrheit wüsste? Connal nahm einen weiteren Schluck. »Sie will Liebe, und die kann ich ihr nicht geben.«
»Liebe ist alles, worauf es wirklich ankommt«, entgegnete Duncan ernst, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
Connal, der nicht glaubte, dass Liebe irgendetwas in seinem Leben verändern würde, verzog abfällig das Gesicht.
»Ich hätte Euch nicht für so weich gehalten, Laird MacGuinness.«
»Nennt mich bitte Duncan, und weich? Empfänglich für eine Frau, für ein leichteres Leben ... ja.« Duncan schüttelte den Kopf. »Ich hatte meine Zukunft anders geplant. Söldner sein, mich in jungen Jahren zur Ruhe setzen, heiraten und Kinder großziehen.« Er schüttelte weise den Kopf und trat ans Fenster, um nach draußen zu schauen. Er leerte seinen Kelch, bevor er hinzufügte: »Es war mir nicht bestimmt, Laird zu sein. Aber die Engländer haben meine Familie erschlagen, und ich war der einzige Überlebende. Ich werde regieren, bis Andrew so weit ist. Doch wenn er nicht aufhört, Reisende zu überfallen, wird er es nicht mehr erleben. Auf jeden Fall werde ich ihm für diesen Überfall das Fell gerben, bis er umfällt.«
»Bestraft ihn wie einen Mann, und er wird lernen. Bestraft ihn wie einen Jungen, und er wird hassen.« Das hatte Connal von Gaelan gelernt.
Duncan warf einen Blick auf den Ritter und nickte. »Ja. Ich habe den Jungen erzogen. Nicht besonders gut.«
»Er hat mutig gehandelt, Duncan.«
»Ihr habt nicht reagiert, als er auf Euch spuckte? Ich danke Euch, dass Ihr den unverschämten Bengel nicht getötet habt.«
»Ich habe den Zorn meiner Landsleute erwartet. Manche von ihnen sehen Irland immer noch so, wie es einmal war, und meine Rolle bei den Engländern ruft Hass hervor. Und die Kreuzzüge haben mich Geduld gelehrt.«
»Ich beneide Euch beinahe um Eure Abenteuer.«
Ein Schatten huschte über Connals Gesicht. »Tut das nicht. Ich würde sie gern gegen Frieden und ein Heim eintauschen.«
Duncan seufzte, leerte sein Glas und füllte es wieder. »So«, meinte er, indem er das Dokument nahm und sich wieder in seinen Sessel setzte, um es zu unterzeichnen, »bringen wir es hinter uns.«
Connal beobachtete ihn über den Rand seines Glases hinweg, während Duncan das Dokument noch einmal durchlas und dann seinen Namen darunter setzte. Er drückte sein Siegel auf das Papier, legte es beiseite und erhob sein Glas. »Auf Richard! Möge er rechtzeitig zu Hause eintreffen, um seinen Bruder wie eine Wanze zu zerquetschen.«
»Bei Gott, ja.«
Duncan grinste und kippte das warme Getränk hinunter.
»Und jetzt erzählt mir von Euch und Sinead, Connal. Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist, dass sie Gott und der Welt erklärte, ihr beide wärt Seelengefährten. Und damals war sie knapp sechs Jahre alt.«
Connals Kehle schnürte sich zusammen. »Unsere Verbindung wird auf Befehl des Königs geschlossen, mehr nicht.« Mehr kann es nicht sein, dachte er. Für ihr Wohl und für sein eigenes.
»Oho, Prinz von Erin, Ihr wart zu lange fern der Heimat und von zu vielen fremdländischen Frauen umgeben.«
»Und Ihr glaubt, Ihr könnt mir etwas über irische Mädchen beibringen, Mann?«
Duncan kicherte; offenbar war er ein wenig beschwipst. »Ich bin sicher, Ihr braucht keine Lektion, wenn doch die Hälfte meines weiblichen Haushalts vor dieser Tür lauert und
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