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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Tee, die die Wirtin ihr zubereitet hatte, an einen kleinen Tisch in der Ecke zurück. Es dauerte nur ungefähr dreißig Minuten, bis ihr die volle Tragweite ihrer Dummheit aufgegangen war. »Um Himmels willen! Habe ich denn den Verstand verloren?«
    Kopfschüttelnd packte Lily ihren Koffer und stürzte in panikartiger Flucht aus dem Gasthaus. Der Hof war schlecht beleuchtet, doch als Lily weit und breit keinen Mietwagen entdecken konnte, lief sie hinaus auf die Straße. Und Ugly Arnold genau in die Arme.
    Unlustig starrte Knight auf seinen beinahe unberührten Teller. Er war überhaupt nicht hungrig und fragte sich pausenlos, ob Lily wirklich krank war oder ihm nur aus dem Weg gehen wollte. Leise brummte er vor sich hin.
    »Mylord?«
    »Oh, nichts, nichts, Duckett!«
    »Mrs. Allgood hat von Betty erfahren, daß sich Mrs. Winthrop heute abend sehr seltsam benommen hat.«
    Knight schob seinen Teller von sich. »Das interessiert mich nicht. Mrs. Winthrop kann tun und lassen, was sie möchte. Trösten Sie lieber Cuthbert, weil ich nichts angerührt habe! Sie können ja sagen, ich sei in Trauer oder irgendetwas Ähnliches.« Mit diesen Worten warf er seine Serviette auf den Tisch und stand auf. »Ich bin in der Bibliothek.«
    Während er über den weißen Marmorboden der Halle zur Bibliothek hinüberging, kam Betty in heller Aufregung die Treppe heruntergerannt. »Oh, je! Oh, je!«
    Knight beherrschte sich mühsam. »Was ist los, Betty?«
    »Laura Beth ist völlig außer sich!« »Weshalb?«
    »Mrs. Winthrop ist verschwunden!«
    Knight erstarrte. »Wo ist sie hingegangen?« hörte er sich fragen und wunderte sich, wie ruhig er das herausbrachte.
    »Ich habe keine Ahnung!« jammerte Betty. »Sie ist einfach fort!«
    »Beruhigen Sie sich! Ich werde als erstes nach dem Kind sehen.« Bestimmt war alles nur falscher Alarm, sagte er sich. Wahrscheinlich brachte Lily gerade die Jungen ins Bett und las ihnen noch eine Geschichte vor. Oder - nein! Vielleicht war sie ja auch krank! Er rannte den Flur entlang und stieß die Tür zu ihrem Schlafzimmer auf.
    Mitten auf dem breiten Bett hockte Laura Beth und preßte Czarina Catherine hysterisch an sich. Ihr Haar war in zwei dünne Zöpfe geflochten, so daß ihr verweintes Gesichtchen noch schmaler wirkte. »Vetter Knight!« rief sie und schluchzte herzzerreißend.
    »Was ist denn los, kleiner Floh?«
    Czarina Catherine war mit einem Mal vergessen. Laura Beth streckte ihre Ärmchen aus und umklammerte Knights Hals, und schließlich schmiegte sich ihr tränennasses Bäckchen gegen seine Wange.
    »Es ist ja schon gut, Flöhchen! Hör auf zu weinen, denn sonst schmelze ich dahin wie Butter in der Sonne!«
    Die Kleine kicherte und gleichzeitig schluchzte sie. Knight trug sie zu einem Stuhl vor dem Kamin, in dem noch die letzte Glut flackerte, und begann instinktiv, das Kind in seinen Armen zu wiegen. »Was heißt das denn, daß deine Mama nicht hier ist?« Er fragte so beiläufig und ruhig wie möglich, um das Kind nicht zu ängstigen.
    »Sie ist weg!« jammerte Laura Beth und schmiegte sich nur enger an Knight.
    »Ich werde sie schon finden!« versicherte Knight voller Zuversicht. Wahrscheinlich würde Lily jede Sekunde hereinkommen und sich wundern, ihn hier vorzufinden.
    »Das ist bestimmt alles nur wegen dieser schrecklichen Lady«, sagte Laura Beth.
    »Wie bitte? Was hast du da gesagt? Welche Lady?«
    »Wir sind heute früh mit Mama in den Park geritten. Alles war schön, bis die schreckliche Lady uns aufgehalten hat. Der Mann hatte ein ganz weißes Pferd. Ich wollte sie in die Thims werfen! Sie war schrecklich und gemein! Sie hat uns beschimpft!«
    »Was hat die Frau zu deiner Mama gesagt?« Sein Herz klopfte heftig, denn im Grunde kannte er die Antwort bereits.
    »Sie hat Hure zu Mama gesagt. Sam, Theo und ich sind Mamas Brut! Außerdem wird dich niemand mehr mögen.«
    Am liebsten hätte Knight laut geflucht, doch mit Rücksicht auf die Kleine unterließ er es. Demnach war Lily also tatsächlich davongelaufen. Weshalb war sie auch immer so schrecklich empfindlich! Begriff sie denn nicht, daß er sehr gut mit allen Problemen gleichzeitig zurechtkommen konnte?
    »Flöhchen, wir werden uns jetzt leise zu Theo und Sam schleichen. Wahrscheinlich hat deine Mama ihnen einen Brief geschrieben?«
    »Warum habe ich keinen Brief?«
    »Weil du noch nicht lesen kannst, mein Schatz. Also los, komm mit!«
    Als sie auf Zehenspitzen in das Zimmer der Jungen schlichen, sah Knight sofort, daß an der

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