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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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und lispelte: »Ich werde die Lady in die Thims werfen!«
    »Mama, sie ist nur eine dumme Kuh! Wie kann sie nur so etwas sagen!«
    »Was hat dieser Kerl gewollt?« fragte Theo aufgeregt. »Wir sind keine Brut!«
    »Schon gut, mein Junge. Die beiden sind wirklich entsetzliche Leute, aber ich verspreche dir, daß wir sie nie wiedersehen werden!« Lily wunderte sich, wie ruhig sie plötzlich sprechen konnte.
    »Mama«, begann Theo, nachdem er sich ein wenig von diesem Schrecken erholt hatte. »Wir sollten besser nach Hause reiten. Ich will das lieber vergessen.«
    Lily nickte und beobachtete, wie Theo Sam etwas zuflüsterte, das sie jedoch nicht verstehen konnte.
    Sam räusperte sich. »Es tut mir leid, daß ich diesen Ausdruck gebraucht habe, Mama. Ich werde es nicht wieder tun!«
    »Welchen Ausdruck denn, mein Schatz?« »Dumme Kuh.«
    »Oh, das ist lieb von dir, Sam, aber soll ich dir etwas verraten? Am liebsten würde ich auf der Stelle hinter den beiden herreiten und ihnen genau sagen, was ich von ihnen halte!«
    »Ich werfe sie in die Thims.«
    Lily lachte, und sofort wurde es Theo leichter ums Herz. Er hoffte, daß Vetter Knight zu Hause war, denn er spürte sehr genau, wie erschrocken und entsetzt Lily war. Scheußliche Leute waren das gewesen!
    Knight war zwar zu Hause, doch Lily schien Theos Absichten erraten zu haben. Sie waren noch im Stall, als sie die beiden ernst und streng ins Gebet nahm. »Theo! Sam! Kein Wort davon zu eurem Vetter Knight! Verstanden?«
    Theo blickte zu Boden.
    »Versprich es mir!«
    »Also gut, ich verspreche es.«
    »Sam?«
    Sam nickte.
    »Nun gut«, sagte Lily und streichelte ihnen über den Kopf. Dann nahm sie Laura Beth bei der Hand, und sie gingen gemeinsam ins Haus zurück.
    Knight kam gerade die Treppe herunter, als Lily und die Kinder ins Haus traten. Er spürte sofort, daß etwas nicht in Ordnung war.
    »Wo seid ihr gewesen?« Es sollte nur neugierig klingen, doch der besorgte Unterton war nicht zu überhören.
    Als Sam schon etwas sagen wollte, traf ihn Lilys vernichtender Blick. »Wir sind ein wenig ausgeritten«, erklärte sie. »Jetzt wollen wir frühstücken und danach zur Kirche gehen.«
    »Oh, Mama!«
    »Kein Widerspruch, Sam! Dürfen wir uns den Wagen ausleihen, Sir?«
    »Aber selbstverständlich.« Fast hätte Knight auch noch seine Begleitung angeboten, doch dann erinnerte er sich an seine Verabredung. »Werde ich Sie zum Essen sehen, Lily?«
    »Vielleicht.«
    »Es würde mich freuen. Außerdem haben wir eine Menge zu besprechen.«
    Den ganzen Tag über war Lily sehr schweigsam. In der Kirche hatte sie Zeit genug um nachzudenken, denn Laura Beth war glücklicherweise friedlich. Als der Segen gesprochen wurde, stand ihr Entschluß fest. Sie würde Knight, sein wunderschönes Haus und die Kinder verlassen. Aber schon im selben Augenblick nagten Zweifel an ihr, ob sie es fertigbringen würde. Was sollte sie nur tun? Als abends Laura Beth darum bat, von Betty zu Bett gebracht werden zu dürfen, gab es Lily anfangs einen kleinen Stich, doch dann fühlte sie sich auf einmal erleichtert. Sie konnte also mit ruhigem Gewissen für einige Zeit weggehen, denn Laura Beth hatte Betty, und auf die konnte man sich verlassen.
    Kurzentschlossen schrieb sie einen Brief an Sam und Theo und ließ dann Knight Bescheid sagen, daß sie wegen starker Kopfschmerzen nicht mit ihm essen könne und die Besprechung auf morgen verschoben werden müsse. Anschließend schrieb sie auch ihm einen Brief, doch als sie überlegte, wo sie ihn hinlegen sollte, war sie ratlos. Sie lief eine ganze Zeitlang auf und ab und überlegte, doch schließlich zerriß sie den Brief. Sam und Theo würden ihm schon Bescheid sagen.
    Nachdem sie das erledigt hatte, packte sie einen Koffer und schlich sich gegen halb neun heimlich über die Dienstbotentreppe aus dem Haus. Sie hörte, wie sich Cuthbert in der Küche mit einem Spülmädchen unterhielt, doch glücklicherweise wurde sie von niemandem bemerkt. An der nächsten Ecke winkte sie einen Mietwagen herbei, der gerade einen Passagier abgesetzt hatte, und ließ sich zur Poststation nach Tottingham fahren, wo sie vor einer Woche mit den Kindern angekommen war. Erst vor einer Woche! Ihr war, als ob inzwischen Jahre vergangen wären und sie den einzigen Platz, der ihr in der Welt lieb war, verlassen müßte.
    Lily brachte in Erfahrung, daß die nächste Postkutsche um halb elf nach Brighton fuhr. Also machte sie es sich in dem Warteraum bequem und zog sich mit einer Tasse

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