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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Herzen amüsiert haben!« klagte sie voller Selbstmitleid.
    »Na, und? Ich denke, sie werden es überstehen! Niemand kann unentwegt perfekt sein, Lily.« Er lächelte und reichte ihr sein Taschentuch so um sie herum, daß sie ihn nicht ansehen mußte.
    »Vielen Dank.«
    »Aber bitte. Lassen Sie uns ein Stück gehen, dann können wir uns besser unterhalten.«
    »Da gibt es doch gar nichts zu sagen! Sie haben ja mit eigenen Ohren gehört, was die beiden gesagt haben! Ich bin Ihre Geliebte, Ihr Flittchen! Aber da ich den Schaden angerichtet habe, werde ich Ihr Haus verlassen. Bei Ihnen als dem gesetzlichen Vormund weiß ich die Kinder in guten Händen. Ich werde gehen, und danach wird wieder jeder nett zu Ihnen sein!«
    »Dafür, daß Sie schon so alt sind, reden Sie reichlich dummes Zeug!«
    »Das tue ich nicht! Hören Sie, Knight: Die Kinder sind versorgt. Mich brauchen sie nicht, und wenn ich irgendwo Fuß gefaßt habe, können Sie mir ja Laura Beth schicken.«
    »Den Teufel werden Sie tun! Sie werden die Kinder nicht verlassen!«
Und Sie werden auch mich nicht verlassen!
»Daß Sie diese Ungezogenheiten erleben mußten, war ganz allein mein Fehler! Sie haben damit nichts zu tun! Ich wußte, was vorging, und hätte anders reagieren sollen. Aber ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen.«
    »Ich möchte keine Vorschläge hören!« wehrte sie ab und lief den Fluß entlang davon.
    Knight sah ihr einen Augenblick lang nach und folgte dann langsam. Im stillen hoffte er nur, daß Sam sie nicht beobachtete und womöglich den falschen Schluß zog, daß Knight seine Mutter belästigte. »Lily, hören Sie doch auf!« rief er. »Das sind doch kindische Spielchen. Bleiben Sie doch endlich stehen!«
    Neben einem Weidenbaum hielt sie endlich inne.
    »So ist das schon viel besser!«
    Lily sah ihn nur an, und schon platzte es aus ihr heraus. »Ich kann doch nicht tatenlos zusehen, wie Ihr guter Ruf unter meiner Gegenwart und der der Kinder leidet! Verstehen Sie das denn nicht? Ich kann es einfach nicht zulassen!«
    »Tatsächlich? Können Sie das wirklich nicht? Also gut, dann sage ich Ihnen, was wir tun werden: Sie und die Kinder werden auf meinen Landsitz nach Dorset umziehen. Castle Rosse liegt nur ungefähr eine knappe Tagesreise von London entfernt. Sofort nach Ihrer Unterredung mit John Jones werden wir alles nötige veranlassen. Einverstanden?«
    »Nein.«
    Seit Knights Mutter vor einigen Jahren gestorben war, hatte es Knight nicht mehr erlebt, daß sich eine Frau seinen Worten widersetzte. Verblüfft starrte er Lily an. »Wie bitte?«
    »Ich habe nein gesagt! Ich gestatte keinesfalls, daß Sie sich opfern!«
    »Wirklich bemerkenswert!« brummte Knight vor sich hin. »Ich habe nicht gedacht, daß Sie so dickköpfig sein können, Lily. Irgendwie habe ich Sie friedlicher und nachgiebiger eingeschätzt, besonders da Sie so jung geheiratet haben.«
    »Tris schätzte keine nachgiebigen Leute«, erklärte Lily trotzig und reckte zur Unterstreichung ihr Kinn in die Höhe.
    Und das entsprach auch der Wahrheit. Früher hatte sie geglaubt, daß ein Mann immer nur bestrebt wäre, ein Königreich zu regieren, und sei es auch nur die eigene Frau. Bei ihrem Vater hatte sie ein ähnliches Verhalten erlebt, doch Tris hatte sie vom Gegenteil überzeugt. »Er wollte nur, daß ich glücklich bin«, fügte sie hinzu, als sie bemerkte, daß Knight sie fixierte.
    »Und waren Sie glücklich?«
    Lily konnte weder sprechen noch nicken, sondern kratzte nur an der Rinde des Baums und fühlte sich dumm, hilflos und überflüssig.
    »Na gut, Lily. Ich fürchte, das war ein wenig zu indiskret.« Knight seufzte. »Jetzt wollen wir aber zu den anderen zurückkehren, damit Sam nicht meint, daß ich seiner Mutter zu nahe trete. Wir werden später noch einmal über alles reden.«
    »Ich werde aber meine Meinung nicht ändern, Knight.«
    »Sie werden tun, was ich Ihnen sage.«
    Statt einer Erwiderung zuckte Lily nur die Achseln. Sollte er doch toben und rasen, er würde schon lernen, daß sie mindestens so dickköpfig war wie er! Keinesfalls durfte er nur wegen ihr seinen guten Ruf, den Namen seiner Familie und alle seine Freunde verlieren.
    »Ich verspüre tatsächlich Hunger«, sagte sie schließlich, während sie zurückgingen.
    »Na also! Demnach kehren Sie wieder auf die Erde zurück!«
    Als Lily lange nach Mitternacht noch immer wach im Bett lag, kam ihr der Gedanke, daß sie das Erlebnis mit den beiden Damen vielleicht doch überbewertet hatte. Doch als

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