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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Klopfen öffnete sich die Tür einen Spalt, und Knight und Julien hörten beide, wie Sam die beiden Männer beschrieb. »Gräßlich waren sie, Mama! Richtig scheußliche Kerle!«
    »Offenbar liebt Sam seine Mutter«, bemerkte Julien leise. »Man kann nicht erwarten, daß er Geheimnisse vor ihr hat.«
    Knight fluchte leise und stürzte seinen Cognac in einem Zug hinunter. »Herein!«
    Lily war leichenblaß, aber sie wirkte sehr beherrscht. »Guten Tag, Mylord!« begrüßte sie Julien. »Ich hoffe, Ihrer Frau geht es gut?«
    »Aber sicher, Mrs. Winthrop. Doch Sie müssen jetzt wirklich nicht höflich sein, denn ich kann mir denken, daß Sie sehr viele Fragen haben.«
    »Ich danke Ihnen. Komm her, Sam! Jetzt erzähle Vetter Knight und mir noch einmal genau, was geschehen ist!« Und zu Julien gewandt fügte sie hinzu: »Sie müssen den Bericht ergänzen, wenn Sie das für richtig halten.«
    Sam wußte, daß ihn zumindest eine Strafe erwartete, und er hoffte sehr, daß es nur eine Tracht Prügel wäre. Er schnaufte einmal tief und faßte sich dann ein Herz. »Die beiden heißen Monk und Boy, obwohl das eigentlich keine Namen sind.«
    »Einen Augenblick, Sam! Beschreibe uns die beiden Männer möglichst genau!«
    Sam gab sich große Mühe, und mit Juliens Hilfe gelang es auch. Nachdem alles erzählt und erörtert worden war, befahl Knight in einem Tonfall, den er wahrscheinlich noch nie im Leben benutzt hatte: »Geh auf der Stelle in dein Zimmer, Sam! Bis morgen früh mußt du dort bleiben. Essen wird man dir bringen. Was du getan hast, war dumm und ungezogen. Entschuldige dich bei deiner Mutter und dann ab mit dir!«
    »Es tut mir leid, Mama!«
    Lily hörte den leise gesprochenen Satz kaum, denn sie wandte ihre Augen nicht von Knight und wurde von Sekunde zu Sekunde wütender. Wie konnte er es wagen, Sam zu bestrafen! Als sie die Geschichte gehört hatte, hätte sie ihn selbst am liebsten übers Knie gelegt und dann doch gleichzeitig umarmt, weil er noch einmal davongekommen war. Ihr war klar, daß die Erwachsenen bei Erziehungsmaßnahmen zusammenhalten sollten, und hatte das mit Tris auch des öfteren praktiziert. Nur aus diesem Grund hielt sie in diesem Augenblick den Mund. Doch es fiel ihr schwer, denn dieser Mann war nun einmal nicht der Vater der Kinder. Mitten in der Wut fiel ihr jedoch ein, daß Knight seit einiger Zeit ihr gesetzlicher Vormund war und somit mehr zu bestimmen hatte als sie.
    Sam zog eine Schnute und ging dann so langsam aus dem Zimmer, daß Lily es kaum aushalten konnte und nervös wurde.
    »Lassen Sie Ihrem Unmut freien Lauf, Lily, sonst erstikken Sie ja noch. Auf Julien müssen Sie keinerlei Rücksicht nehmen«, sagte Knight leicht amüsiert, der sie genau beobachtet hatte.
    Lily reckte ihr Kinn in die Luft, doch im selben Augenblick begriff sie, daß Knight sie nur provozieren wollte. »Ich hätte ihn anständig verhauen. Und dann hätte ich ihn drei Tage lang im Speicher eingesperrt und ihm nur Brot und Wasser gegeben.« Das hatte gesessen, dachte Lily, und war mit ihrer Schwindelei sehr zufrieden. »Ihn einfach in sein Zimmer zu schicken, das er ja mit Theo teilt, ist doch überhaupt keine Strafe! Theo wird es als seine Pflicht ansehen, seinen kleinen Bruder aufzuheitern.«
    »Dieser Logik habe ich nichts entgegenzusetzen! Ich werde ihn heute abend zur Strafe mit Laura Beth spielen lassen!«
    Darüber mußte Lily herzlich lachen. »Das ist wenigstens eine Strafe! Doch unter Umständen puhlt er der armen Czarina Catherine die Augen aus!« Und zu Julien gewandt erklärte sie: »Czarina Catherine ist Laura Beths Puppe -«
    »- eher ihr verlängerter Arm«, meinte Knight.
    »Sie schleppt sie jedenfalls immer mit sich herum. Doch nun noch einmal zu den beiden Männern: Ich denke, daß es dieselben waren, die auch gestern hier waren.«
    Julien erhob sich und nickte den beiden zu. »Wie ich sehe, gibt es in dieser Angelegenheit noch einiges zu besprechen, doch bevor ich noch länger störe, wollte ich nur rasch sagen, weshalb ich eigentlich gekommen bin. Ich hatte die Absicht, Sie, lieber Knight, morgen nachmittag zu einem Boxkampf in der Nähe von Backlesfield zu entführen.«
    Sekundenlang leuchteten Knights Augen voller Vorfreude, doch Sekunden später war er wieder ganz ernst. »Nein, ich glaube, das wird nicht gehen, Julien.«
    »Und weshalb nicht?« wollte Lily wissen. »Es steht doch ohnehin schon fest, daß Sie uns nicht nach Castle Rosse begleiten werden.« Die unterdrückte Enttäuschung

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