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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Lily am folgenden Morgen aus dem Haus trat, war es gerade erst sieben Uhr. Der Himmel war bedeckt, und es war sehr neblig, so daß man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Die kalte, feuchte Luft drang durch Mäntel und Tücher bis auf die Haut. Knight schien von alledem nichts zu merken, denn er war voll und ganz damit beschäftigt, mit den beiden Wachleuten die Umgebung nach Monk und Boy abzusuchen.
    »Ich habe die Leute ermahnt, ganz besonders wachsam zu sein«, sagte Knight, als er kurz darauf neben Lily trat. »Sie haben eine ausführliche Beschreibung der beiden erhalten, so daß Sie sich im Grunde keine Sorgen mehr machen müssen. Heute abend werden Sie bereits in Castle Rosse sein. Dort ist alles vorbereitet.«
    »Ich danke Ihnen, Knight.«
    »Vetter Knight!« rief Theo und steckte seinen Kopf aus dem Wagen. Und kurz darauf taten es ihm Sam und Laura Beth nach.
    Knight trat an den Wagen und streichelte zärtlich über die Gesichter der Kinder. »Ihr werdet gut auf eure Mutter aufpassen, nicht wahr? Und behandelt sie gut, verstanden? Sam, du achtest besonders auf Herumtreiber.«
    »Ja, Sir.«
    »Und hört gefälligst auf Tucker, verstanden?« »Ja, Sir.«
    Dann half Knight Lily in den Wagen und schloß die Tür hinter ihr. »Eine gute Reise!« wünschte er noch und trat dann einen Schritt zurück. Nachdem er Tucker ein Zeichen gegeben hatte, rollte der Wagen an, und sekundenlang fühlte Knight Mitleid mit John und Lily, die jetzt stundenlang die Gesellschaft der drei Kleinen ertragen mußten. Die beiden erfahrenen Wachmänner salutierten kurz und folgten dann dem Wagen in einigem Abstand.
    Regungslos verharrte Knight auf der untersten Treppenstufe, bis der Wagen endgültig im Nebel verschwunden war. Während er kurz darauf zu seinem Schlafzimmer hinaufstieg, hörte er, wie Stromsoe im Korridor zufrieden vor sich hinbrummelte.
    »Wunderbar, diese Ruhe! Endlich ist es wieder still! Kinder sind in diesem Haus wirklich fehl am Platz!«
    Knight griente still vor sich hin. Es war tatsächlich still.
    fanine, die augenblicklich in einer Komödie im Drury Lane Theater auftrat, war eine etwas durchsichtige, blonde Schönheit. Richtig unterhalten konnte man sich mit ihr kaum, doch was die Liebeskünste betraf, so war sie ebenso begabt wie Daniella. Knight schlief dreimal mit ihr, bevor er morgens gegen drei Uhr müde nach Hause kam. Wenigstens hatte er diesmal nicht Lilys Namen gerufen.
    Am nächsten Morgen blieb er genüßlich eine Weile länger im Bett liegen und betrachtete die Decke. Als er an den vergangenen Nachmittag und den Boxkampf dachte, mußte er unwillkürlich lächeln. Vermutlich war er kein anregender Gesellschafter für Julien gewesen, denn er hatte immer wieder daran denken müssen, was Theo und Sam wohl zu dem Kampf gesagt hätten. Wenigstens hatte er den Sieger richtig vorausgesagt und vierhundert Pfund gewonnen.
    »Werden Sie sich mit Ihrem Gewinn ein neues Jagdpferd zulegen?« hatte Lord Alvanley gefragt.
    Doch Knight hatte nur den Kopf geschüttelt, weil er sich bereits vorgenommen hatte, für Laura Beth und Sam Ponys zu kaufen und nach Castle Rosse bringen zu lassen.
    Schon bei ihrer Ankunft war Sir Charles Ponsonby an Juliens Wagen getreten und hatte sich theatralisch umgeblickt. »Wo sind denn Ihre Kinder, Knight?«
    »Sie sind in Castle Rosse.«
    »Und die bildschöne Mutter?« hatte Sir August Krinke gefragt, der mehr Geld als Taktgefühl besaß und obendrein auch noch schielte.
    Knight hatte Sir August direkt in die Augen gesehen und finster gebrummt. »Natürlich bei den Kindern!« Daraufhin war Sir August erschrocken einige Schritte zurückgewichen.
    Nach dem Kampf und einem längeren Aufenthalt im Mordant Tooth Inn außerhalb von Backlesfield war Knight später ins Drury Lane Theater gefahren und hatte sich nach einer öden Komödie mit Janine amüsiert.
    Er streckte sich gerade wohlig unter der Decke, als Stromsoe eintrat. »Ah, Mylord, Sie sind schon wach! Ich bringe sofort das Frühstück.«
    Also gut, beginnen wir den Tag, dachte Knight, während er sich zwei dicke Kissen in den Rücken stopfte. Doch plötzlich wurde ihm bewußt, wie still es im Haus war, und auf einmal vermißte er die Geschäftigkeit, die sonst um diese Zeit geherrscht hatte. Er konnte sogar Ducketts Schritte hören, als dieser leise ins Zimmer trat.
    »Darf ich fragen, ob Sie heute abend zu Hause essen?« erkundigte sich der Butler.
    Knight schüttelte den Kopf. »Nein, ich werde erst sehr spät nach Hause

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