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Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Magie der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Lisowsky
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türkisfarbenen Kristallknöpfen zusammengehalten wurde. »Das sieht lecker aus.« Er zog die Schüssel zu sich heran und blickte hinein, dann schob er sie wieder zu Raigar.
    »Klar. Sehr lecker«, sagte Raigar. »Besonders, wenn du es sechs Wochen lang essen musst, dann schmeckt es mit jedem Tag besser.« Er lächelte. »Ich habe dich gar nicht erkannt.«
    »Nicht? So sah ich aus, bevor ihr mir alles genommen habt.« Elarides zog an seinem Kragen, um ihn betrachten zu können.
    »Du trägst es mir noch immer nach?«
    »Beileibe nicht. Das mit dir ist das Aufregendste gewesen, was ich je erlebt habe. Im Schloss herrschte jahrelang nur Müßiggang. Ich musste immer nur Bücher über das Kaiseramt lesen, aber dank dir konnte ich den Sohn des Kaisers selbst in einem Kampf vom Pferd holen.«
    Raigar nickte. Er nahm den Holzlöffel zur Hand und rührte in dem Zeug herum, das sich nicht recht entscheiden konnte, ob es Getreidesuppe oder Haferbrei sein wollte. »Er war ein mieser Kerl, wie sein Vater, er hat es verdient.«
    Elarides faltete die Hände. »Aber er hat nicht verdient, was danach geschah. Immerhin hat er dir gegen Vicold das Leben gerettet.«
    »Was geschah danach?«
    »Es ist noch nicht bis hier–?« Er sah Raigar fragend an. »Nein, natürlich ist es noch nicht bis hierher gedrungen. Ich habe vergessen, wie weit entfernt das Südreich ist von allen Orten, an denen die Dinge sich zutragen. Ich weiß nicht, was du von Lavar noch mitbekommen hast.«
    »Ich habe mitbekommen, wie irgendein Schwert Vicold durchbohrte, und dann nichts mehr. Die Heiler hier haben mir erzählt, dass ich aus dem Palast getragen wurde. Von vier Männern, und einer soll gesagt haben, dass er lieber ein ausgewachsenes Pferd schleppen würde als mich.« Er lächelte zwischen zwei Löffeln Haferschleim. »Aber Lavar? Wahrscheinlich haben auch die Heiler davon nichts mehr mitbekommen.«
    Elarides studierte die Fugen des Tischs. »Der Pöbel kam, als du schon in Sicherheit warst. Es gab kein Gericht und keinen Prozess, nur fünf Schwerter und ein schnelles Ende.«
    Raigar kaute und nickte langsam. »Mein Leben hat er gerettet, aber das von Dutzenden in Zweibrück genommen.«
    »Du meinst, es war gerecht?«
    »Nein.«
    Elarides schaute zur Seite. »Was jetzt aus dem Reich wird, weiß noch keiner. Vielleicht führen die Hohen Räte die Herrschaft fort, oder das Reich zersplittert in Provinzen.«
    Raigar seufzte. »Sollen sie tun, was sie wollen. Wieso haben sie dich nicht zum Kaiser gemacht?«
    »Mir genügt das Südreich, vorerst.« Elarides lachte, wurde aber schnell wieder ernst. »Ich habe in den letzten Monaten mehr gesehen als mein Vater in seinem ganzen Leben. Das muss für etwas gut sein. Aber wie geht es dir?«
    »Erträglich«, brummte Raigar.
    »Ich habe dich gleich hierher ins Südreich bringen lassen. Hier kann man sich besser erholen als mitten in den Aufständen und Tumulten in Arland, dachte ich mir. Was machen die Wunden? Vicold hatte dich ziemlich übel zugerichtet.«
    Raigar drehte den Oberkörper nach links und rechts, und Ahnungen von Schmerzen in Rücken und Nacken ließen ihn zusammenzucken. »Wenn ich mich am Rücken kratzen will, stören sie noch. Außerdem kann ich mir nicht den Himmel anschauen. Nur wenn ich mich auf den Rücken ins Gras lege und den Kopf flach halte. In meinem Alter weiß der Körper nicht, ob es sich überhaupt noch lohnt, Wunden heilen zu lassen.«
    »Dann iss tüchtig deinen Brei.« Elarides hob tadelnd einen Finger.
    »Dir würde er sicher auch guttun. Du musst noch größer werden, bevor du auf einen Thron passt.« Er bot Elarides einen Löffel an. Der Brei tropfte auf den Tisch.
    »Das hat noch Zeit.« Elarides wehrte mit beiden Händen ab. »Mein Vater wird erst abdanken, wenn er alt und grau ist, und die einzigen grauen Haare macht ihm im Moment meine Mutter. Da bleibt also für mich noch einige Zeit, um die Welt kennenzulernen, bevor ich sie dann regiere.«
    »Also doch gleich die ganze Welt?« Raigar steckte sich den Löffel selbst in den Mund.
    »Mal sehen, was sich ergibt.« Elarides legte die Fingerspitzen aneinander.
    »Wieso bist du eigentlich hier? Nur für einen Krankenbesuch oder doch aus Schadenfreude?«
    Elarides zuckte mit den Achseln. »Du bist mein Freund.«
    Raigar atmete aus und legte den Löffel in die Breischüssel zurück. »Den letzten Freund, den ich hatte …« Ein spitzer Stein schien in seiner Kehle zu liegen und sich beständig zu drehen.
    »Es verfolgt

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