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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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holen.
    Unterdessen drehte Brisling an einigen Reglern und streckte gleichzeitig den Oberkörper seitlich aus dem Führerstand hinaus, um einen Blick nach vorne auf die Strecke zu werfen. Als er sich umdrehte und sein Blick dabei nach hinten fiel, riss er überrascht die Augen auf. »Was ist das denn? Wir werden verfolgt! Da sind Reiter auf dem Weg, die uns …« Seine Worte verwandelten sich in einen Aufschrei des Entsetzens, als er urplötzlich aus dem fahrenden Zug gerissen wurde.
    Kendras Großvater sprang vor und versuchte ihn festzuhalten, doch er kam zu spät. Ihr Lokführer war bereits in der aufziehenden Dunkelheit verschwunden.
    »Brisling!«, brüllte Bagley. Er stürzte hinüber zum Bremshebel und wollte ihn herumreißen, aber Kendras Großvater wandte sich, für sein Alter erstaunlich schnell, zu ihm um und fiel ihm in den Arm.
    »Nein! Sie dürfen nicht anhalten!«
    »Aber wir haben Brisling verloren!«, schrie der Heizer. »Wir müssen ihn suchen.«
    Giles McKellen schüttelte den Kopf. »Das ist zu gefährlich. Sie können nichts mehr für Brisling tun. Er ist tot. Und wenn wir langsamer werden, sind wir es auch. Diese Männer sind nicht gekommen, um Gefangene zu machen.«
    »Wer sind die?«, fragte Kendra.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich hatte nur ganz kurz Gelegenheit, einen Blick auf ihre Auren zu werfen«, sagte ihr Großvater. »Mordlust lodert darin, und mindestens einer der Männer ist ein sehr starker Magier.«
    »Die Auftraggeber des Verfolgers, den wir in Beattock abgeschüttelt haben?«, mutmaßte Kendra.
    »Wahrscheinlich.«
    »Aber wie haben die uns gefunden?«
    Ihr Großvater zuckte mit den Schultern. »Da bin ich überfragt.«
    »He!«, rief Bagley. »Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Das erkläre ich Ihnen später«, gab Giles zurück. »Jetzt heizen Sie den Kessel an, als wäre der Teufel persönlich hinter Ihnen her. Kendra, hilf ihm!«
    »Was hast du vor?«, wollte sie wissen, als ihr Großvater sich anschickte, auf den Tender hinüberzuwechseln.
    Er blickte sie grimmig an. »Ich werde versuchen, uns diese Burschen vom Leibe zu halten.«
    »Lass mich dir helfen!«
    »Nein, Kendra. Das kannst du nicht. Noch nicht. Du musst dafür sorgen, dass diese Lok auf keinen Fall zum Stillstand kommt.«
    Während seine Enkelin sich missmutig seinen Anweisungen fügte und Bagley half, sie durch die Finsternis zu bringen, die Großvater und Enkelin längst als magisch aufgeladenes Unwetter erkannt hatten, kletterte der alte Mann auf den Tender der Dampflokomotive hinüber.
    Ein krachender Donnerschlag brachte den Himmel über ihren Köpfen zum Erbeben. Giles McKellen hatte nicht gelogen, als er vor der Gefährlichkeit dieses Gewitters gewarnt hatte. Er vermochte nicht zu sagen, was geschehen würde, wenn derart starke magische Energien, wie sie dort oben zwischen den Wolken wetterleuchteten, ihren Zug erwischten. Ihr Gleißen in der Wahrsicht war jedenfalls beinahe noch heller als für normale Augen.
    Aber es half nichts, sich über das Gewitter Gedanken zu machen. Dagegen konnte er nichts ausrichten. Gegen die vier Männer, die ihnen auf den Fersen waren, allerdings durchaus. Giles McKellen mochte zwar kein junger Mann mehr sein, aber die Magie war ihm ein machtvoller Verbündeter.
    Er streckte seinen linken Arm aus und schleuderte dem ersten Waggon hinter dem Tender ein Fadenbündel entgegen. Gleichzeitig stieß er sich mit einem zweiten Fadenbündel vom Tender ab und wechselte so mit einem übermenschlich kraftvollen Sprung auf das Dach des geschlossenen Güterwagens. Der Fahrtwind zerrte an seiner Kleidung und vor allem an seinem Hut, aber Giles hatte den treuen Filz bereits vor ihrer Abfahrt fest mit seiner eigenen Aura verknüpft.
    Geduckt arbeitete er sich über das Dach des Waggons nach hinten vor, wobei er sich zusätzlich mit Fäden sicherte, um nicht vom Dach geweht zu werden. Als er das Ende erreicht hatte, riskierte er einen Blick nach unten, um herauszufinden, was ihre Verfolger trieben.
    Sie befanden sich mittlerweile keine zwei Waggons mehr hinter ihm. In gestrecktem Galopp jagten die vier Reiter auf ihren schwarzen Pferden die neben der Bahntrasse verlaufende Kutschenstraße entlang, vermummte Gestalten, deren Fadenaura von grimmiger Entschlossenheit kündete.
    Als Giles sich noch fragte, ob sie wohl beabsichtigten, den Zug zu entern und in ihre Gewalt zu bringen, setzte sich einer der Männer vor die anderen, streckte die Arme aus und feuerte zwei Fadenbündel auf die

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