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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Fortbewegungsmittel, um den Franzosen und seine Leute zu erreichen, bevor McKellen vor Ort eintrifft. Es muss also schnell sein, schneller als meine Kutsche. Ich dachte an den Motorwagen, den Ihr Kollege gestern auf der Straße vorgeführt hat.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst …«
    »Doch, ist es.«
    Mit einem Seufzen schüttelte Jonathan den Kopf. »Ich hätte nicht fragen sollen.«
    21. April 1897, 11:45 Uhr GMT
    England, London, Calthorpe Street (unweit des Postdepots)
    »Das ist nicht dein Ernst, Jonathan!«
    »Doch, Robert. Ich fürchte, das ist es.« Mit einem Ernst, der seine Verlegenheit nicht ganz zu verdecken vermochte, blickte Jonathan den Freund an. Gemeinsam mit Randolph und Holmes stand er in Roberts kleiner Wohnung im obersten Stockwerk eines viergeschossigen Mietshauses nahe des Londoner Postdepots, in der sein Freund hauste, als wäre er noch immer der mittellose Student, als den Jonathan ihn vor einigen Jahren in Cambridge kennengelernt hatte. Die Einrichtung bestand aus einem einfachen Bett, einem Tisch, zwei Stühlen und einem Kleiderschrank, ergänzt durch einen Waschtisch und eine Kochstelle sowie – als Konzession an den Gentleman, als den Robert sich gerne sah – zwei abgewetzte Polstersessel samt Beistelltisch und Zigarrenkiste. Durch ein einzelnes, schmutzgetrübtes Fenster fiel graues Tageslicht in den Raum. Die Toilette befand sich draußen auf dem Gang.
    Zu der schlichten Einrichtung kam eine gleichsam studentische Unordnung, die Robert, der an diesem Tag freihatte, hastig zu beheben versuchte, seit seine unerwarteten Gäste aufgetaucht waren. Ungewaschene Kleidung verschwand in einer Schublade des Schranks, ungespültes Geschirr wurde mit einem Handtuch abgedeckt. Während er einige Automobilillustrierte zusammenklaubte, die über den ganzen Raum verteilt lagen, schüttelte Robert den Kopf. »Jonathan, mein Freund, du weißt, dass ich immer für dich da bin, wenn du ein Problem hast. Und ich würde auch mit Freude meine bescheidene Behausung mit dir teilen, wenn es die Not gebieten würde. Aber ich kann dir und diesen Gentlemen unmöglich den Wagen von Mister Simms leihen. Dieses Fahrzeug kostet mehr, als wir in Jahren verdienen! Würde es irgendeinen Schaden nehmen, wäre nicht nur mein Ruf empfindlich geschädigt, sondern viel mehr noch meine Geldbörse.«
    »Papperlapapp, so teuer kann eine Motorkutsche gar nicht sein«, mischte sich Holmes ein. »Sollte dem Gefährt etwas zustoßen, stehe ich gerne mit meinem Vermögen dafür gerade. Wäre Eile nicht unser oberstes Gebot, könnten wir uns ja auch selbst einen Wagen kaufen. Aber diesen Luxus haben wir leider nicht.«
    Robert starrte den Magier an und schien sich zu fragen, ob dieser wirklich so wohlhabend war, wie er behauptete, oder einfach nur ein verrückter Aufschneider. »Es geht trotzdem nicht. Nehmen Sie es mir nicht übel, Mister …«
    »Holmes, Jupiter Holmes.«
    »… Mister Holmes, aber dieses Wagnis ist mir zu groß. Ich kenne Sie nicht, und Sie sind sich offenkundig nicht im Klaren darüber, wie viel ein modernes Automobil kostet.« Er wandte sich Jonathan zu. »Es tut mir leid, Jon, aber du kannst hier nicht einfach auftauchen und aus heiterem Himmel und ohne irgendeine Begründung ein Auto verlangen. Das musst du doch verstehen.«
    »Das tue ich, Robert«, gab Jonathan zurück. »Und glaub mir, wir würden dich auch überhaupt nicht behelligen, wenn es sich nicht um eine Angelegenheit von allergrößter Wichtigkeit handeln würde. Es geht buchstäblich um Leben und Tod.«
    »Was soll das heißen: um Leben und Tod?«, wollte Robert wissen. »Verdammt, was ist los, Jonathan? Rede mit mir! Ganz nebenbei bemerkt: Wieso bist du eigentlich nicht in der Redaktion? Hast du Urlaub genommen wegen dieses Vorfalls in deinem Bekanntenkreis? Mein herzliches Beileid übrigens.«
    »Beileid?«, erkundigte sich Holmes.
    »Ich habe gestern, als Randolph mich beim Strand abgeholt hat, gesagt, es hätte einen Todesfall gegeben«, erklärte Jonathan. »Was ja bedauerlicherweise sogar der Wahrheit entspricht – auch wenn die Toten keine direkten Bekannten von mir sind.« Er wandte sich wieder an Robert. »Nein, ich habe keinen Urlaub genommen. Ich fürchte, mein Verhältnis zu Greenhough ist nicht nur deshalb etwas angespannt. Aber das ist eine längere Geschichte, die ich dir ein anderes Mal erzähle. Was die andere Sache angeht …?« Er warf Holmes einen fragenden Blick zu.
    Dieser schüttelte den Kopf. »Wir sollten ihn da nicht mit

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