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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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hineinziehen. Es ist zu gefährlich.«
    »Moment mal: zu gefährlich ?«, echote Robert ungläubig. »Jonathan, ich bin es: Robert. Wenn einer von uns beiden der draufgängerische Abenteurer ist, dann bin das ja wohl ich!« Jetzt schien seine Neugierde erst recht geweckt. »Also, worum geht es? Hast du dich in irgendeine Spionagegeschichte verwickeln lassen? Müssen wir eine edle Dame in Not retten? Ich habe einen Vorschlag: Ich kann dir den Wagen zwar nicht leihen, aber wenn ich mit von der Partie wäre, könnte ich den Wagen sozusagen zur Verfügung stellen – unter der Bedingung, dass ich fahre und kein anderer!«
    Jonathan stöhnte innerlich auf. Er hatte schon befürchtet, dass er mit seiner ungewöhnlichen Bitte nicht nur Roberts Argwohn, sondern auch seine Abenteuerlust wecken würde. »Vertrau mir, mein Freund! Das ist wirklich keine Sache, mit der du zu tun haben willst. Sie hat nichts Edles und nichts Romantisches an sich. Es geht ums nackte Überleben, und wenn ich könnte, wäre ich auch nicht hier, sondern säße gemütlich und zufrieden an meinem Schreibtisch im Büro. Aber ich stecke schon zu tief drin.«
    »Hat es mit diesem Alten zu tun, den du neulich gefunden hast? Mit dem Ring?«, fragte Robert. »Wobei mir einfällt, dass wir deswegen heute Abend eine Verabredung mit Professor Billingsley im Club haben. Aber ich werde dieses Treffen wohl absagen müssen, wenn ich dich so sehe.«
    Randolph sah Jonathan erstaunt und ein wenig vorwurfsvoll an. »Was haben Sie ihm erzählt?«
    »Nur das, was ich wusste, bevor wir uns trafen. He, er ist immer noch mein Freund«, verteidigte sich Jonathan.
    »Und als dein Freund ist es meine Pflicht, dir beizustehen!«, erklärte Robert kategorisch und verschränkte die Arme vor der Brust. »Meine Bedingungen stehen fest: Entweder ich fahre, oder es gibt kein Auto. Keine weitere Diskussion.«
    »Nun gut«, sagte Holmes höflich und neigte den Kopf. »Dann verzeihen Sie bitte die Störung – und dies hier.« Er machte eine beiläufige Geste, und eine Pfanne segelte von ihrem Platz an der Wand neben dem Herd durch die Luft. Mit einem dumpfen Gong prallte sie gegen Roberts Hinterkopf. Jonathans Freund machte ein verwirrtes Gesicht, dann verdrehte er die Augen und sackte zu Boden.
    »Holmes!«, rief Jonathan entsetzt. »Haben Sie den Verstand verloren?«
    »Es tut mir leid«, erwiderte der Magier. »Aber uns läuft die Zeit davon. Er wird wieder zu sich kommen. Ich habe seinen Schädel nur sanft touchiert.«
    Jonathan kniete sich hin und untersuchte Robert. Zumindest atmete er noch, und von einer Beule abgesehen, schien er keine ernste Verletzung davongetragen zu haben. So hoffte Jonathan zumindest. Aber Holmes wusste wohl, was er tat.
    »Ich weiß, wo die Motorkutsche steht«, fuhr selbiger unterdessen fort. »Ich habe es in seinem Geist gesehen. Und die Anlasserkurbel liegt im Schrank in der Schublade. Brown, wären Sie so freundlich?«
    Der Kutscher ging durch das Zimmer, öffnete die Schublade und durchwühlte sie. Tatsächlich fand er die Anlasserkurbel, nahm sie heraus und drückte sie Jonathan in die Hand.
    »Was soll ich damit?«, fragte dieser.
    »Ich bin nur ein altmodischer Rosskutscher, wie Holmes sich auszudrücken pflegt«, brummte Randolph. »Mit Automobilen habe ich nichts am Hut. Sie sind der Jüngste von uns dreien. Dieses technische Spielzeug überlasse ich Ihnen.«
    »Na wundervoll!« Jonathan hatte nicht die geringste Ahnung, wie man einen Motorwagen steuerte. Stirnrunzelnd sah er die Kurbel an. »Das wird Robert mir nie verzeihen«, murmelte er, als sie die Wohnung verließen.
    21. April 1897, 15:25 Uhr GMT
    England, unweit von Weedon Bec, 70 Meilen nördlich
von London
    Wie die vier Reiter der Apokalypse saßen sie auf ihren schwarzen Pferden, und der Franzose war der Tod. Auf einem einsamen Hügel unweit der Bahntrasse warteten die vier vermummten Männer auf die Ankunft eines ganz bestimmten Zuges, während sich hinter und über ihnen ein finsteres Wolkengebirge am Himmel auftürmte und das Licht des Nachmittags verschluckte. Donner rollte über die weiten, leeren Wiesen und Felder, und grünlich blaues Wetterleuchten irrlichterte in den Tiefen des heranziehenden Unwetters. Die Luft knisterte wie elektrisiert, und die Pferde legten unruhig die Ohren an und stampften mit den Hufen.
    »Das ist doch kein normales Wetter mehr«, murrte Whitby mit einem unbehaglichen Blick über die Schulter.
    »Nein, ist es nicht«, sagte der Franzose mit tödlicher

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