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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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die beste Vorgehensweise. Mit Feuer und Schwert können wir ausrücken, wenn wir wissen, ob es etwas gibt, das sich zu bekämpfen lohnt.«
    »Also schön«, brummte der deutsche Offizier. »Ich lasse die Posten am Kraterrand dennoch zu höchster Wachsamkeit anhalten. Eine Überraschung wie diejenige, die uns die Flugsaurier beschert haben, möchte ich kein zweites Mal erleben.«
    Lionida nickte. »Ich werde Holmes mitnehmen.«
    »Wieso das ?«, fragte von Stein unwillig.
    »Sollten dort draußen ›Wölfe‹ herumstreunen, brauche ich doch jemanden, den ich ihnen zum Fraß vorwerfen kann.« Die Magieragentin warf dem Deutschen einen vielsagenden Blick zu, bevor sie sich zum Gehen wandte.
    Von Stein gluckste. »Sie sind keine sehr nette Dame«, rief er ihr nach, und in seinem Tonfall schwangen sowohl Anklage als auch Anerkennung mit.
    »Wer hätte je das Gegenteil behauptet?«, fragte Lionida über die Schulter hinweg, bevor sie die Brücke verließ.
    Jupiter Holmes hockte hinter einem Felsen am Rand des Kraters und starrte auf das Dorf im Süden der Insel hinab. Nichts regte sich dort – und das bereits seit zwei Stunden. Kein Fischer war hinunter zum Hafen spaziert, kein Bauer hatte nach den kleinen Herden aus Schafen und Kühen geschaut, die um das Dorf herum auf grünen Wiesen grasten. Irgendwie kam ihm das seltsam vor. Es beunruhigte ihn nicht direkt, denn ein leeres Dorf stellte schließlich keine unmittelbare Gefahr dar – im Gegensatz zu einem leeren Glas – , aber es wäre gelogen, zu behaupten, dass ihm diese unnatürliche Ruhe gefiel.
    »Einen Penny für Ihre Gedanken«, vernahm er plötzlich eine Stimme neben sich.
    Er wandte den Kopf und sah Diodato, die an seine Seite getreten war. Sie trug die gleiche praktische Garderobe, die sie bereits während des Kampfs gegen die Flugsaurier angehabt hatte, und dazu die Sonnenbrille mit den kreisrunden, gelb getönten Gläsern. Im Grunde fand Holmes starke, eigenwillige Frauen ja ganz reizvoll – auch Melissa Esperson war alles andere als ein Heimchen hinterm Herd gewesen – , aber Diodato ging mit ihrem Auftreten an Grenzen, die selbst für einen liberalen Gentleman wie ihn gewöhnungsbedürftig waren.
    »Hat es Ihnen die Sprache verschlagen?«, wollte Diodato wissen und stemmte die Hände in die Hüften, während in ihren dunklen Augen der Schalk aufblitzte.
    »Keineswegs«, beeilte Holmes sich zu sagen. »Ich war nur abgelenkt von der Frage, ob sie all diese Waffen auch unter dem Rock tragen.« Er deutete auf die Pistole an ihrem rechten Oberschenkel und das Messer am linken.
    »Sogar noch mehr« , erwiderte die Magieragentin mit leichtem Lächeln. »Sie wären erstaunt, was sich unter einem ausladenden Rock alles verbergen lässt. Allerdings ist er ein gänzlich ungeeignetes Kleidungsstück für einen Spaziergang querfeldein.«
    »Wohin zieht es Sie?«, wollte Holmes wissen.
    Diodato deutete auf die roten Dächer unten an der Felsenküste.
    »Das trifft sich gut«, sagte Holmes. »Denn um mir den angebotenen Penny zu verdienen: Ich frage mich, was dort unten los ist.« »Nicht viel, wenn man sich die gegenwärtige Ruhe anschaut.«
    »Eine Ruhe, die schon seit Stunden andauert.« Bedeutungsschwanger hob Holmes den Zeigefinger. »Da geht etwas nicht mit rechten Dingen zu.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch mal erleben darf, aber Hauptmann von Stein ist der gleichen Ansicht wie Sie«, sagte Diodato. »Der Magietaster der Gladius Dei hat irgendeine magische Störung festgestellt. Ich dachte mir, ich schaue mich dort mal um. Möchten Sie mich begleiten?«
    Holmes hob die Augenbrauen. »Ein morgendlicher Spaziergang mit Ihnen im Sonnenschein durch grüne Wiesen und Felder mit anschließender Einkehr in ein Dorf, das womöglich von einem furchtbaren magischen Schicksal befallen wurde?«
    »So in etwa«, bestätigte Diodato.
    Der Magier grinste. »Mit Vergnügen.«
    Mit geübten Bewegungen begann die Magieragentin, die Fäden ihrer Aura zu manipulieren, und Holmes sah, wie sie langsam vor seinen Augen zu verschwinden begann.
    »Halten Sie ein«, rief er. »Was machen Sie denn?«
    »Ich tarne mich«, gab Diodato zurück. »Und Sie sollten das lieber auch machen, wenn Sie nicht wollen, dass uns die Bewohner des Dorfs aus zwei Kilometern Entfernung den Berg hinabsteigen sehen.«
    »Aber es sind absolut keine Bewohner da unten zu entdecken.« Holmes deutete auf die leeren Straßen zwischen den geduckt beisammenstehenden Häusern.
    »Was nicht heißt,

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