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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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die danach trachtet, sich anlässlich der Feier zu Ehren Ihres General Grant durch einen Anschlag auf dieses Schiff für eine an ihren Brüdern begangene Schandtat zu rächen. Ich will uns alle beschützen. Mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen. Aber wenn ich zurückkehre, bin ich gerne bereit, Ihnen all Ihre Fragen zu beantworten. Sie müssen mir vertrauen, Horatio Washington. Ich bitte Sie.«
    Der Alte schürzte kurz die Lippen, dann neigte er kaum merklich den Kopf. »Machen Sie nur nichts, was mich in Schwierigkeiten bringt. Ich habe eine Frau, drei Kinder und fünf Enkelkinder.«
    »Ihnen wird nichts geschehen«, beteuerte Wovoka. »Und nun brauche ich noch einmal Ihre Hilfe. Wie komme ich am schnellsten zu diesem Hafen und zur USS Brooklyn ?«
    Washington seufzte und deutete hinüber zum Fluss. »Gehen Sie hinunter zum Wasser und nehmen Sie eine Fähre. Die fahren dort tagsüber ununterbrochen und halten in unmittelbarer Nähe der Docks.« Der Alte machte ein nachdenkliches Gesicht. »Aber warten Sie mal. Gerade fällt mir ein, dass ich heute Morgen irgendetwas über die graue Lady gelesen habe.« Er griff in seine Jacke und holte eine zusammengefaltete Zeitung hervor. Rasch blätterte er die Seiten um, und im nächsten Moment entfuhr ihm ein Laut der Zufriedenheit. »Wusste ich es doch. Sehen Sie her: › USS Brooklyn auf großer Fahrt nach England‹ – sie läuft morgen in aller Frühe in Richtung Europa aus, um am diamantenen Kronjubiläum der britischen Königin teilzunehmen. Also, was immer Sie dort suchen, Sie sollten sich lieber damit beeilen.«
    Nach England, durchfuhr es Wovoka. Das lag genau in der Richtung, in die seine eigene Reise führte. Er fragte sich, ob das noch ein Zufall sein konnte. Wahrscheinlich nicht. Irgendeine höhere Macht will, dass ich Jonathan Kentham beistehe. Das wird immer deutlicher. Der Seher wandte den Kopf einmal mehr der fernen grauen Gestalt zu. »Keine Sorge. Ich werde nicht zu spät kommen.«

kapitel 34:
    schleichendes grauen
    »Flugsaurier auf den Azoren entdeckt. Auf der Insel Pico, die der Inselgruppe der Azoren angehört, wurde eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Nachdem bereits in der Nacht zum Freitag seltsam große Vögel über dem Ponta da Pico gesichtet worden waren, fand vorgestern eine Gruppe von Weinbauern im Kegel des Vulkans eine Spalte, die zu einer Höhle voller Flugechsen führte. Paläontologen der Akademie der Wissenschaften von Lissabon wollen nun eine Expedition vor Ort schicken. Das Auftauchen der Tiere gilt als unerklärlich.«
    – Morning Post, 26. April 1897
    26. April 1897, 11:04 Uhr GMT (10:04 Uhr Ortszeit)
    Atlantik, Inselgruppe der Azoren, Insel Corvo
    »Guten Morgen, Hauptmann von Stein«, begrüßte Lionida den deutschen Offizier, während sie auf die Brücke der Gladius Dei trat. »Wie geht es mit den Reparaturen voran?«
    »Zufriedenstellend«, erwiderte von Stein, der von seinen Instrumenten aufblickte. »Unser Bordingenieur repariert gerade die hintere Backbordgondel, und die Männer sind damit beschäftigt, die leckenden Traggaszellen zu versiegeln, damit wir sie mit neuem Gas befüllen können.«
    »Bedeutet das, wir können Corvo bereits früher als geplant verlassen?«
    Von Stein schüttelte den Kopf. »Leider nein.«
    »Bedauerlich«, stellte Lionida mit einem Seufzen fest. »Denn es gefällt mir gar nicht, so zur Untätigkeit verdammt zu sein. Auf dieser Insel gibt es weder einen Ort, der zur gepflegten Entspannung dienen könnte, noch irgendeine Aufgabe, bei der ich mich nützlich machen kann.«
    »Ganz im Gegenteil. Es existieren sogar zwei Dinge, um die wir uns neben den Reparaturen kümmern sollten.«
    Lionida hob eine Augenbraue. »Lassen Sie hören.«
    Der Hauptmann drehte sich vollends zu ihr um und legte die Arme auf den Rücken. »Zum einen wäre da dieser Mister Carlyle. Ich bin der Ansicht, dass es langsam Zeit wird, ihn einer eingehenden Befragung zu unterziehen. Bislang haben uns die Ereignisse – oder sein Bewusstseinszustand – immer davon abgehalten. Doch früher oder später werden wir die Insel der Wahren Quelle erreichen, und ich für meinen Teil wüsste sehr gerne, was uns dort erwartet.«
    »Ich bin mir nicht sicher, inwieweit uns Carlyle darüber Auskunft erteilen kann« , gab Lionida zu bedenken. »Alles, was ich über Wellington weiß, deutet darauf hin, dass er ein Mann ist, der seine Untergebenen gerne über seine Pläne im Ungewissen lässt.«
    »Schon möglich, aber Carlyle gehörte laut Miss

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