Magierkrieg - Mithgar 07
unterwegs, um noch mehr Zeit zu vergeuden, während wir auf besseres Wetter warten. Außerdem, welche Botschaft oder Bedeutung oder welchen Zauber diese Münze auch immer in sich birgt, wir müssen sie schleunigst dem überbringen, für den sie gedacht ist.«
Bei der Erwähnung von Magie runzelte Tipperton seine Brauen und fuhr nervös mit der Hand zur Brust seiner Eiderdaunenjacke. »Beau, ich wünschte, du würdest endlich aufhören, ständig von Hexerei zu reden. Es genügt schon, dass ich die Münze tragen muss … auch ohne dass jemand von Zauberei oder Magie oder dergleichen redet.«
»Schon gut, Wurro«, antwortete Beau. »Ich bin ja schon still. Ich weiß doch, dass es dir Unbehagen bereitet zu glauben, dass etwas, das deine Haut berührt, vielleicht verzaubert ist. Ich meine, wenn ein Magier die Münze verzaubert hat, oder eine Hexe sie verhext oder ein Zauberer einen Bann darauf …«
»Beau, das reicht!«
Beau riss erstaunt die Augen auf und runzelte verwirrt die Stirn. Schließlich lächelte er verlegen. »Ach so, schon gut.«
Loric und Phais sahen sich an und lachten schallend, obwohl sie versuchten, ernst zu bleiben. Ihr Gelächter hallte von den hohen Bergwänden zu ihrer Linken zurück, bis schließlich zuerst Beau und dann Bekki mit einstimmten.
Tipperton sah sie alle nur böse an, am Ende musste jedoch auch er grinsen.
Währenddessen wurden die grauen, schneebeladenen Wolken über ihnen immer dicker.
»Meiner Treu!« Beau deutete auf eine Stelle links vor ihnen und sog zischend die Luft zwischen den Zähnen ein. »Modrus Banner.«
Eine Fahnenstange mit einer zerrissenen Flagge ragte aus dem Schnee auf. Auf schwarzem Grund zeigte sie das Symbol eines Ringes aus Feuer.
»Vermutlich wurde sie von der fliehenden Horde zurückgelassen«, meinte Phais.
»Unter dem Schnee liegt etwas.« Loric spornte sein Pferd an, ritt zu der Fahne und stieg ab.
»Seid vorsichtig!«, rief Beau.
Loric kniete sich hin und strich mit seiner behandschuhten Rechten den Schnee weg.
»Was ist es?«, wollte Tipperton wissen.
»Ein toter Rûch«, antwortete Loric. Er blickte auf das dunkle Gesicht herab. Als er noch mehr Schnee von der Leiche fegte, enthüllte er die große Wunde im gepolsterten Harnisch des Rûch. Loric sah zu seinen Gefährten hoch. »Die Wunde stammt von einem Schwerthieb. Vermutlich hat er sie in der Schlacht erhalten. Er kam bis hierher, bevor er verblutete.«
Tipperton stieß den Atem aus, der in der kalten Luft eine Wolke bildete. »Ich würde lieber schnell im Kampf sterben, als einen so langsamen und qualvollen Tod zu erleiden.«
»Meiner Seel, sicher«, erklärte Beau. »Aber noch besser wäre es, im hohen Alter sanft zu entschlummern, oder nicht?«
Tipperton lachte, während Loric wieder aufstieg. »Ja, und das nach einem langen und fruchtbaren Leben, was?«
Als Beau zustimmend nickte, mischte sich Bekki ein. »Ich hätte lieber ein langes und fruchtbares Leben, sagen wir drei oder vier Jahrhunderte, und würde dann in einer ruhmvollen Schlacht den Heldentod sterben. Wenn das allerdings nicht geht, dann würde ich auch Altersschwäche akzeptieren.«
Erneut ritten sie nach Osten. Plötzlich runzelte Beau die Stirn und sah Phais an.
»Wir sterben nicht an Altersschwäche, Beau«, antwortete sie, »falls Ihr darüber nachdenkt. Sondern bis unser Leben durch Gewalt oder durch ein Unglück oder, wie bei mir schon einmal fast, durch Gift endet.«
»Meiner Seel!« Beau sah sie bestürzt an. »Ihr sterbt niemals friedlich?«
Phais schüttelte den Kopf.
Beau sah auf seinen Medizinbeutel. »An Krankheiten?«
Phais breitete die Hände aus. »Es gibt einige Krankheiten, die auch die Elfenrasse treffen, und zwar die gefährlichsten.«
»Meiner Seel«, wiederholte Beau. »Meiner Treu.«
Sie ritten weiter, während der eisige Wind um sie pfiff, und sich die düsteren Wolken am Himmel weiter zusammenzogen.
»Hier entlang!«, schrie Bekki gegen das Heulen des Windes an, doch Tipperton, der hinter ihm ritt, konnte ihn kaum verstehen. Er drehte sich herum und schrie nach hinten: »Hier entlang! Hier entlang!« Tipperton wusste nicht, ob Beau ihn hörte und die Nachricht weitergab.
Sie folgten Bekki blindlings durch den Schneesturm, konnten dabei jedoch kaum das Pferd oder Pony vor sich sehen, als sie sich in einer Reihe weiterkämpften.
Schließlich erreichten sie die fast senkrechte Flanke eines Felsen, und Bekki wandte sich nach rechts, nach Osten, während der eiskalte Wind von
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