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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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Nähe sind«, meinte Bragga und fuhr sich mit der Hand durch sein schwarzes Haar. »Utrunisignale können auch von weit her kommen. Sie pflanzen sich Werst um Werst in dem lebenden Stein fort.«
    Volki nickte. Das Licht des Lagerfeuers fing sich in seinen schwarzen Augen. »Einige behaupten, dass die Glocken der Steingiganten um die ganze Welt klingen können.«
    Tipperton seufzte und sah Beau an. »Ich habe gehofft, dass sie uns zu Hilfe kommen.«
    Helki strich sich den grauen Bart. »Ah, ich wünschte, das wäre so, denn man sagt, das Böse fliehe, wenn die Erdenmeister nah sind.«
    Beau runzelte die Stirn. »Erdenmeister? Utruni? Steingiganten?«
    Helki nickte.
    »Hoffen wir, dass das Böse flieht«, sagte Beau.
    Helki zuckte die Achseln. »Es ist vielleicht nur ein Märchen der Châkia.«
    Rynna sah Tipperton Hilfe suchend an. »Ein Ammenmärchen«, übersetzte er etwas frei.
    Rynnas Augen blitzten und sie drehte sich zu Helki herum. »Ein altes Châkia-Märchen, also wirklich! Hört die Worte dieser alten Frau, Lord Helki, und merkt sie Euch: Viele Märchen haben ihre Grundlage in Tatsachen, ganz gleich, ob alte Frauen sie erzählen oder nicht!«
    Helki hob ergeben die Hände und Volki lachte schallend. Schließlich riss er sich zusammen. »Ah, Kommandeurin!«, sagte er. »Seid Ihr sicher, dass Ihr nicht eine verkleidete Châkia seid?«
    Der Sturm in Rynnas Augen legte sich und sie lächelte. »Nach dem, was mir Tipperton gesagt hat, bin ich dafür zu klein, wenngleich vielleicht auch nicht viel.«
    »Ah, aber genauso wunderschön«, meinte Tipperton.
    Volki zuckte zusammen, ebenso wie Helki und Bragga. Volkis Miene wurde streng, als er sich an Tipperton wandte. »Châk-Sol Tipperton, von solchen Dingen sprechen wir nicht.«
    Tipperton blickte Rynna verwirrt an, nickte aber zustimmend.
    Einen Augenblick lang legte sich unbehagliches Schweigen über die kleine Gruppe, bis Beau gähnte und sagte: »Steingiganten oder nicht, ich muss ins Bett.«
    Volki nickte. »Allerdings. Wir müssen alle ruhen, denn wir brechen im Morgenrot auf.«
    »Und was ist mit den Utruni?«, erkundigte sich Linnet.
    Volki hob die Hände. »Was sollen wir Eurer Meinung nach tun, Lady Linnet?«
    Linnet sah Beau und Rynna und Tipperton an. »Tja … ehm … Hm. Ich nehme an, wir können nichts tun, so oder so.«
    Volki grinste. »Ganz genau.«
    Schließlich brach an diesem siebten Tag des neuen Jahres der Morgen an. Die Drachenschiffe setzten Segel und nahmen Kurs auf die Mündung des Eisenwasser, und der Heereszug von Kriegern saß auf, Zwerge und Wurrlinge auf ihre Ponys, Elfen auf feurige Vollblüter und Baeron auf ihre gewaltigen Schlachtrösser. Als Letzte kamen Bwen und ihre Wagenkolonne.
    Sie zogen in nordwestlicher Richtung den Karrenweg entlang, der auch unter dem Namen Seestraße bekannt war. Sie nahm ihren Anfang im Hafen von Adeo und endete in Riamons Hauptstadt Dael. Die Stadt Rhondor am Rand von Hèlofen war nur der erste Halt.
    Sie marschierten in gemessenem Tempo voran, begleitet von der Flotte der Drachenschiffe, die auf dem Eisenwasser stromaufwärtsfuhren und mit ihnen Schritt hielten. Elfenkundschafter ritten auf ihren heißblütigen Pferden an der Flanke und voraus. Obwohl Kommandeurin Rynna protestiert und gemeint hatte, dass ihre Wurrling-Späher ebenfalls auf Erkundung ausrücken sollten, hatte Silberblatt genau dies abgelehnt. Das Gelände hier wäre, so lautete seine Begründung, recht flach im Vergleich zum bergigen Land auf der anderen Seite des Flusses, also erfüllten hier schnellere Pferde eher ihren Zweck. So ritten die Wurrlinge mit ihren Ponys im Heerhaufen der Zwerge.
    Sie ritten den ganzen Tag in ruhigem Tempo weiter, und als sie abends ihr Lager aufschlugen, hatten sie fünfundzwanzig Meilen zurückgelegt, etwa die Hälfte der Strecke.
    Die Drachenschiffe legten am Südufer an und die Legion richtete sich auf die Nacht ein.
    Immer noch wehte ein eisiger Wind aus Garia und trieb graue Wolken über den Himmel.
     
    Bei Tagesanbruch ritten sie weiter, und als der Abend nahte, hatten sie den Ort am Eisenwasser erreicht, den Silberblatt und Aravan vor einigen Wochen ausgewählt hatten. Denn hier stieg das Flussufer steil an, und der Fluss selbst war fast dreihundertfünfzig Meter breit.
    Mit Tarnlaternen tastete sich das erste Drachenschiff, ein Jutlander, vor und ging längsseits zum Ufer. Die Mannschaft vertäute das Schiff an der steilen Uferböschung und die obere Plattform wurde aufs Land hinausgeschoben.

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