Magierlicht (Mithgar 08)
verfolgte sie jedoch weiter.
Mit einem dumpfen Aufprall grub sich Tippertons Pfeil in den Nacken des Mannes, der sogleich auf die Knie fiel, seinen Hals umklammerte und unfähig war, Luft zu holen. Er riss die Augen auf, in denen sich der Tod ankündigte.
Mit Beau, Linnet, Farly, Nix und Dinly im Gefolge galoppierte Tipperton schreiend hinter der flüchtenden Rynna her. Die Damman duckte sich zwischen den brüllenden Menschen, Zwergen, Elfen und Baeron hindurch.
Rynna drehte sich herum, um einem Chabba zu entkommen, als ein Zwerg den dunkelhäutigen Mann von hinten niederschlug. Aber jetzt hatte sie sich in die Richtung der Wurrlinge gestellt und sah Tipperton, der auf sie zugaloppierte und ihren Namen schrie.
Tipperton zügelte sein Pony und streckte den Arm aus. Sie packte ihn und schwang sich hinter seinen Rücken, obwohl sie vor Schmerzen schrie und ihr Arm unbrauchbar geworden war. »Reite dorthin, wo die Bögen am wirksamsten sind!«, rief sie, und Tipperton lenkte das Pony zu dem nächstgelegenen Felsvorsprung am Rand des Hanges.
»Dinly!« Tipperton hörte Linnets Schrei und blickte zurück, gerade als der Bokker von einem Speer durchbohrt tot zu Boden sackte. Er fluchte vor Wut und Trauer, galoppierte jedoch mit den anderen weiter, verfolgt von den Fäusten von Rakka.
Sie flüchteten den steilen Teil des Hanges hinab, wo ihre Ponys kaum noch Halt fanden. Dann stolperte Nixens Pony, schleuderte den Wurrling aus dem Sattel, überschlug sich und brach sich mit einem lauten Knacken das Genick. Es landete auf Nix und glitt weiter bis zum Rand des Hanges, gerade als die anderen die Ebene erreichten und auf den hohen Schildwall zu galoppierten.
Nix rappelte sich zwar benommen auf, doch ein Fuß stand in einem merkwürdigen Winkel ab. Dennoch versuchte er, den Boden des Schlundes zu erreichen, obwohl die Fäuste von Rakka über den Schutt kletterten, während sie ihn verfolgten. Der Anführer der Schwarzgekleideten blieb stehen, zielte mit seiner Armbrust und feuerte. Der Bolzen traf Nix im Rücken. Er fiel tot zu Boden, rutschte über die Steine und landete neben seinem toten Pony.
»Nix!«, schrie Linnet und wandte ihr Pony um. »Nix!«
»Linnet, warte!«, schrie Beau und galoppierte hinter ihr her.
Farly schrie wütend auf und ritt ebenfalls zum Hang zurück. Noch während Linnet schluchzend von ihrem Pony sprang und ihren toten Bruder umarmte, ließ Farly einen Pfeil fliegen, der den Armbrustschützen in die Brust traf. Die anderen Schwarzgekleideten blieben stehen, einige spannten ihre Armbrüste neu. Immer mehr Fäuste von Rakka kletterten über den Rand der Klippe hinab auf den Boden des Schlundes.
Beau zügelte sein Pony neben Linnet. »Dammia, es sind zu viele! Wir müssen fort!« Noch während er das sagte, schleuderte er ein Geschoss, das eine der Fäuste fällte. Der Mann stürzte vom Hang und landete knapp neben Linnet. Er hatte ein Loch im Kopf, der in einem unmöglichen Winkel verdreht war.
Linnet schluchzte noch immer, küsste Nix, drückte ihm die Augen zu und sprang auf. Im selben Augenblick schlug ein Armbrustbolzen an der Stelle in den Boden ein, an der sie eben noch gekniet hatte. Sie feuerte einen Pfeil ab, der den Mann durchbohrte, dann sprang sie auf ihr Pony und mit einem anfeuernden »Hai!« galoppierte sie mit Beau davon. Die Fäuste von Rakka folgten ihnen zu Fuß.
Auch Tipperton hatte sein Pony – mit Rynna hinter sich – gewendet, und als Linnet, Beau und Farly herangaloppierten, schrie Rynna ihnen zu: »Wir bilden eine Verteidigungsstellung, dort an den Felsen am Fuß des Schildwalls.«
Die Wurrlinge galoppierten zu dem Schildwall, verfolgt von zwanzig Fäusten von Rakka oder noch mehr, und passierten zahlreiche blubbernde Löcher mit dampfendem Schlamm. Der Gestank, den sie dabei abgaben, war entsetzlich. Sie ritten an einem Vorsprung aus kristallinen Felsen vorbei, die so scharf waren wie die schärfsten Klingen. Vorbei an Schwefellöchern flohen sie, aus denen gelbbrauner Qualm quoll, und vorbei an einem gezackten Spalt im Boden, der giftige Dämpfe absonderte, die aus den unergründlichen Tiefen nach oben stiegen. Schließlich kamen sie jedoch zu dem mit Trümmern übersäten Vorsprung am Fuß des Schildwalles, stiegen ab und führten ihre Ponys eine kleine Rampe hinauf. Die Fäuste von Rakka verfolgten sie noch immer, während auf dem Hang eine Schlacht zwischen den Heeren tobte und der gewaltige Schwarm Modrus sich unaufhaltsam über den Grund des Schlundes
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