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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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Magier erwiderten seinen Blick kalt. »Pah! Ihr bringt ja Anfänger mit, Dalavar, und Novizen?«
    Der Blick von Dalavars wolfsartigen Augen bohrte sich in die des Astralkörpers, aber weder er noch Farrin antworteten.
    Der Astralkörper starrte den Wolfsmagier an. »Dass wir uns zum dritten Mal begegnen, Dalavar«, höhnte der Astralkörper, »ist ein schlechtes Omen für Euch. Denn auch zwei kleine Siege gewinnen am Ende keinen Krieg. Es ist ohne Bedeutung, dass Ihr Uns bei den Steinen von Jalan und auch in diesem Gwasp in Gron entkommen konntet. Denn diesmal werden Wir Eurer räudigen Schar ein Halsband anlegen und Euch unterwerfen. Glaubt nur nicht, dass Ihr Uns mit diesem Klunker an Eurem Hals entkommen könnt. Denn auch Wir sind Meister der Verhüllung, wie Ihr sehr bald sehen werdet.«
    Mit einem Winken der Hand tat diese widerliche Präsenz die Unterhändler ab und richtete ihren Blick auf Hochkönig Blaine.
    Blaine erwiderte den boshaften Blick. »Wir sind nicht hergekommen, um Beleidigungen auszutauschen, Lord Modru, sondern vielmehr um Eure Kapitulation entgegenzunehmen.«
    »Kapitulation? Du Narr! Du bist es, der seine Waffen niederlegen sollte, denn Unser Sieg hier wird alles und jeden umfassen. Hältst du es nicht für merkwürdig, dass Unsere Streitkräfte gleich hergekommen sind, nachdem sie den Gûnarring-Schlitz verließen? Hierher, wohin all deine armseligen Könige, Coron, Häuptlinge, DelfHerren und der ganze winzige Rest sich versammeln konnte? Und hat es dich nicht gewundert, warum Wir deine alberne Pontonbrücke nicht zerstört, sondern sie stattdessen verschont haben? Gewiss, es war ein sehr kluger Schachzug, Drachenschiffe als Pontons zu benutzen. Aber durch Unsere Spione haben Wir gesehen, wie sie im Hafen von Pendwyr in der Hile-Bucht zusammengebaut wurden, und deinen Plan sogleich erraten. Dennoch haben Wir nichts dagegen unternommen. Warum, fragst du? Pah! Ist das nicht offensichtlich? Wisse dies, Narr Blaine, Wir haben dich hierher nach Hèlofen gelockt, dich und deine sogenannten Freien Völker. Denn mit einem einzigen Schlag an diesem Ort können Wir nunmehr alle Narren auslöschen, die sich Uns widersetzen. Wenn Wir euch dann alle gänzlich zerstört haben, wird Gyphon regieren, und Wir … ICH … werde Regent sein!«
    Blaine betrachtete den Astralkörper grimmig, seine Worte jedoch waren an den gerichtet, der den Leib beherrschte. »Das sagt Ihr, Widerlicher Modru, doch zunächst einmal müsst Ihr gewinnen, und im Augenblick befinden wir uns im Vorteil.«
    »Vorteil? VORTEIL? Schwachsinniger Blaine!« Der Astralkörper sah erst König Ranor zornig an und richtete den Blick dann wieder auf Blaine. »Dass du die Höhen hältst, ist nur ein Zufall, den du diesen Pferdefreunden verdankst, die unerwarteterweise hier eintrafen. Sonst wärst du jetzt am Boden des Schlundes, und Wir hielten die höhere Position. Dennoch ist dies ohne Bedeutung, denn du kannst nicht gegen das obsiegen, was Wir mitgebracht haben.« Wieder verzog sich das Gesicht des Astralkörpers vor Hohn. »Was das wohl ist, fragst du? Was Wir mitgebracht haben? Pah! Wusstest du denn nicht, warum der Wind weht? Warum UNSER Wind weht? Ganz einfach, um die giftigen Gase und Dämpfe wegzuwehen, damit Unser fürchterlicher Schwarm in Ruhe marschieren kann!« Dann blickte der Astralkörper Dalavar an, lachte, deutete in den Schlund und rief: »SO SEHET!«
    Unvermittelt waberte am Grund des Schlundes die Luft, und wo sich zuvor nur Geröllhalden, zerborstene schwarze Steine, schwefelige Felsen und blubbernde, schwarze Schlammlöcher befanden, entstand plötzlich ein gewaltiger Schwarm. Tausende, Abertausende und nochmals Abertausende der Brut, Hunderttausend oder mehr, Rukhs, Hlöks, Ghûls auf ihren Hèlrössern, finstere Vulgs, Hunderte monströser Trolle, und mehr als ein Dutzend Gargons. Und sie alle wimmelten in einer monströsen, kochenden Masse vorwärts. Und dann sahen die Unterhändler hoch oben am Himmel einen dunklen Schatten, mächtig, massiv und schwarz, dessen ledrige Schwingen die Luft peitschen. Es war ein Drache.
    Im selben Augenblick enthüllte sich Tipperton, der weiter oben auf dem Hang stand, der flüchtige Gedanke, der sich ihm immer wieder entzogen hatte, und trat kristallklar hervor. Diese Berge in der Ferne waren das Skarpal-Massiv, jener Ort, an den Jinnarin, Farrix und Aylissa die Brut verfolgt hatten, als die Rûpt aus der Ebene geflohen war. Aber nein, sie waren nicht geflohen! Sie hatten sich

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