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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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Nische vorbei, und der Schnee türmte sich davor, bis auf halbe Höhe.
    Tipperton war schrecklich durstig und tastete nach seinem Wasserschlauch an der rechten Hüfte, der an einem langen Band über seiner Schulter und seiner Brust hing. Er trank und trank. Es kam ihm vor, als bekäme seine ausgetrocknete Kehle niemals genug. Schließlich hörte er auf, obwohl er immer noch Durst verspürte. Aber er war zu erschöpft, um den Schlauch hochzuhalten. Dann würgte er noch einmal und erbrach sich. Es gelang ihm nur knapp, den Kopf zur Seite zu wenden, um sich nicht zu beschmutzen. Danach sank er gegen den Stein zurück, und noch während er sich mit dem Ärmel den Mund abwischte, verlor er das Bewusstsein.
     
    Tipperton wurde von seinem eigenen Schrei aus dem Dämmer gerissen. »Der Gargon! Der Gargon! Hiiilfe …!« Verwirrt schlug er um sich. »Wo …? Wo bin ich?«
    Ach ja, die Nische! Ich bin noch in der Höhle. Ich frage mich, welchen Tag wir heute …? Was wohl …? Doch Tippertons verwirrter Verstand konnte den Gedanken nicht beenden.
    Durst.
    »Aber ich habe mich erbrochen!«, sagte er laut. Er tastete zwischen den Steinbrocken auf der Erde umher. »Güldminze. Minze. Beruhigt den Magen.«
    Schließlich stießen seine Finger gegen einen Zweig. Tipperton schob ihn sich in den Mund, kaute, und der Saft des goldenen Krauts erzeugte ein wenig Speichel.
    »Ich könnte etwas Schnee essen«, teilte Tipperton den dunklen Schatten in der Höhle mit. Ihre Antwort jedoch ging im Tosen des Schneesturms unter.
    »Schnee essen … Doch halt, Beau meinte, ich sollte das nicht tun. ›Er wird dir nur die Körperwärme stehlen, und wir haben keine Nahrung, um sie zu ersetzen‹, hat er gesagt.« Tipperton sah sich um, immer noch kauend. »Hast du mir das nicht im Ödwald erzählt, Beau?« Aber Tipperton konnte seinen Freund nicht sehen, also nuschelte er mit vollem Mund, während er der Dunkelheit seine Gedanken anvertraute und draußen der brüllende Sturm wütete. »Das hat er gesagt. Aber ich habe ein paar Stück Zwieback in meiner Satteltasche. Und noch mehr Güldminze. Ich könnte Zwieback und Güldminze und sogar ein bisschen Silberwurz essen.«
    Den Saft der Güldminze hatte er bereits geschluckt, und jetzt gelang es Tipperton auch, den Brei herunterzuwürgen. Einen Augenblick später hob er den Wasserschlauch und trank ihn leer. Diesmal behielt er das Wasser im Magen.
     
    In der Stille hörte er ein leises Tropfen und dann noch eins. Was zum …?
    Tropf.
    Wasser?
    Tropf.
    Tipperton schlug die Augen auf. Durch einen kleinen Spalt über der Schneewehe vor dem Eingang der schmalen Nische fiel Licht in die Höhle.
    Tropf.
    Warte! Ich höre das Tröpfeln, aber kein Heulen. Wie kann …? Oh. Der Schneesturm. Er hat endlich aufgehört.
    Tipperton beugte sich mühsam vor, um zu der Öffnung zu kriechen. Es gelang ihm gerade noch, sich abzustützen, bevor er auf das Gesicht fiel. Nun stieß er sich ab und lehnte sich wieder an die Wand. Zu schwach. Ich muss essen.
    Tropf.
    Tipperton zog die Satteltaschen heran und mühte sich mit den Schnallen der ungeöffneten Tasche ab, bis er sie endlich offen hatte. Erschöpft ruhte er sich einen Augenblick aus und zog dann einen Zwieback heraus.
    Tropf.
    Rechts an der Wand neben ihm tropfte Wasser aus einem kleinen Spalt. Tipperton suchte in der Satteltasche nach seinem Zinnbecher. Er passte gerade so in die Nische, aus der das Wasser tropfte.
    Während Tipperton wartete, schlief er ein.
     
    Ein tiefes Rumpeln weckte den Wurrling auf. Als er die Augen öffnete, sah er etwas Weißes, das an dem Eingang vorbeirauschte.
    Was zum …?
    Schnee quoll in die Höhle, auf den Bokker zu …
    Lawine!
    … und in der Nische wurde es unversehens dunkel, als der Schnee das Licht ausschloss. Es donnerte und rumpelte jedoch weiter und weiter … bis schließlich Ruhe einkehrte.
    Plipp.
    In der pechschwarzen Finsternis fielen Tropfen in einen Becher mit Wasser.
    Tipperton ertastete die Nische und den Becher und leerte ihn. Dann schob er den Becher wieder unter die Tropfen und biss von dem Zwieback ab.
    Ich grabe mich aus, wenn ich wieder bei Kräften bin.
     
    Tipperton wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, oder ob es Tag oder Nacht war. Nachdem er getrunken und den Becher wieder in die Spalte gestellt hatte, damit er volltropfte, hatte er in der Dunkelheit vorsichtig den Verband um seinen Arm gelöst. Die Wunde fühlte sich heiß an und schmerzte selbst bei der kleinsten Berührung. Er zuckte

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