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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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lächelte. »Er wird jeden Morgen voll sein, ganz gleich, ob es einen Strom in der Nähe gibt.«
    Beau starrte seinen Wasserschlauch erstaunt an. »Ist das vielleicht einer dieser magischen Beutel? Ich meine, einer wie aus den Märchen? Das wäre ja großartig.«
    Dalavar schüttelte lachend den Kopf. »Aber nein, Beau, das ist ein ganz gewöhnlicher Wasserschlauch.«
    Sie saßen eine Weile schweigend da, bis Beau sein Frühstück beendet hatte. Ein Blitzen am Hals von Dalavar lenkte Beaus Blick dorthin. Ein kleiner Silberklumpen hing dort an einem Lederband.
    »Das hat uns in diesen ganzen Schlamassel gebracht, Tip und mich.«
    Dalavar sah ihn fragend an.
    »Nur war es in unserem Fall eine Münze und ein Band, kein Silberklumpen. Wie sich herausstellte, war die Münze eine Botschaft, ein Hilferuf, und deshalb marschiert Agron jetzt nach Gron.«
    »Jemand hat Agron nach Gron gerufen?«
    »Nein. Es war ein Hilferuf vom Hochkönig Blaine, der Agron und sein Heer an Blaines Seite rief. Aber da niemand weiß, wo Blaine sich aufhält, hat sich Agron entschieden, in Gron einzumarschieren.«
    Dalavar schüttelte den Kopf.
    »Die Münze war ein gjeenianischer Heller«, erklärte Beau schließlich. »Die praktisch wertlos ist. Aber jetzt marschiert ihretwegen eine ganze Armee nach Gron ein.«
    Dalavar seufzte und berührte den Silberklumpen. »Viele Unterpfände der Macht sind so: Eher schlicht scheinend, aber mächtig in ihrer Wirkung.«
    Beau bemerkte, wie sich Dalavars Miene umwölkte, als er den Silberklumpen betastete. »Und was ist das da um Euren Hals?«
    Dalavar ließ die Hand von dem Klumpen sinken. »Das ist Silberon, Beau, Sternensilber. Eine Art Amulett, aber ich trage es nur zeitweilig.«
    »Zeitweilig?«
    »Ja. Es ist für zwei bestimmt, die noch kommen. Einer, der versteckt werden muss, und einer, der geführt werden muss. Fragt mich nicht weiter danach, denn ich habe Schweigen gelobt.«
    »Aber …?«
    Dalavar stand unvermittelt auf, und die Draega erhoben sich ebenfalls von ihren Ruheplätzen. »Brechen wir auf.«
    Beau rollte sein Schlafbündel zusammen, packte die Satteltaschen, und als er wieder aufsah, war Dalavar verschwunden.
    Beau seufzte, stieg auf den umgestürzten Baumstamm und legte die Satteltaschen über die zwei Wölfe, die bereits darauf warteten. Schimmer stand ebenfalls neben dem Baumstamm, und Beau setzte sich rittlings auf sie. Dann trottete das Rudel aus dem Gehölz, an dessen Rand es bereits von dem dunkleren Wolf erwartet wurde.
     
    Am zweiten Tag, nachdem sie Dendor verlassen hatten, bewölkte sich der Himmel und wurde grau, und am dritten Tag zogen sich dunkle Wolken zusammen. Was Beau betraf, glich einer dieser Tage dem anderen. Dalavar verschwand kurz nach Tagesanbruch und kehrte bei Einbruch der Nacht zurück. Die Draega wandten sich nach Westen, und die Meilen flogen unter ihren langen Schritten nur so dahin. Immer wieder machten sie Pause, damit Beau sich die Beine vertreten und etwas essen konnte. Außerdem hielten sie auch an Flüssen an, die nicht zugefroren waren, damit Beau seinen Wasserschlauch auffüllen konnte. Sie selbst soffen ebenfalls.
    Bei seinen nächtlichen Gesprächen mit Dalavar lernte Beau alle Namen der Wölfe, jedenfalls die kurze Form in Gemeinsprache, die er benutzen konnte. Der größte Wolf hieß Graulicht und führte das Rudel offenbar. Die beiden Wölfinnen waren Schimmer und Strahl, die sich recht ähnlich sahen und verhielten, auch wenn Strahl sich Schimmer offenbar unterzuordnen schien. Sucher und Spürer und Langbein waren die drei anderen männlichen Tiere, doch als Beau Dalavar nach dem Namen des dunklen Wolfs fragte, lachte der Magier. »Ich glaube«, meinte er, »Ihr könnt ihn … Wandler nennen. Ja, Wandler, das passt.«
     
    Kurz nach Tagesanbruch des vierten Tages kam ein starker Wind auf, der Schnee mit sich führte, und schon kurz darauf tauchten die wirbelnden Flocken den Tag in ein gleißendes Weiß. Die Silberwölfe schienen es zwar zu genießen, mitten in den Sturm hineinzurennen, Beau jedoch hüllte sich fester in seinen Umhang und vergrub sein Gesicht in Schimmers Fell, wo es vor dem peitschenden Schnee geschützt war. »Dieser Schneesturm kommt von sehr weit her, Beau«, sagte Dalavar, als sie an diesem Abend in einem Dickicht Schutz suchten, über das der Wind heulte und der Schnee stob. »Mindestens von den Gronspitzen.«
    »Meiner Treu, glaubt Ihr, es ist Modrus Werk?«
    Dalavar starrte eine Weile in das Schneetreiben, als suchte

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