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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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er dort etwas … aber was? Beau wusste es nicht und wiederholte seine Frage. »Glaubt Ihr, der Sturm ist Modrus Werk?«
    Schließlich drehte sich der Magier zu dem Bokker herum. »Das, Kleiner Mann, kann ich nicht sagen, aber es hat jedenfalls einen Beigeschmack von Dunkler Macht .«
     
    Wind und Schnee tosten auch am fünften Tag nach ihrer Abreise von Dendor weiter, und erneut schmiegte sich Beau in Schimmers Fell. Kurz nach Einbruch der Nacht erblickten sie in dem Schneetreiben, das jetzt dunkel geworden war, die Lichter von Älvstad, wo die Aushebung stattgefunden hatte. Das Rudel hatte in nur fünf Tagen mehr als fünfhundert Meilen zurückgelegt, und dennoch war den Wölfen von den Strapazen nicht das Geringste anzumerken.
    Als die Wölfe jetzt im Sturm auf dem Hang standen und die Lichter der Stadt unter ihnen betrachteten, trat Dalavar über den Kamm hinter ihnen. »Wir werden hier einen Tag Rast einlegen, Beau!«, rief er, um den Wind zu übertönen.
    »Rast? Aber sollten wir nicht weiterziehen? Das Heer ist doch nicht mehr hier, sonst würden ja Zelte und Wagen die Stadt umringen.«
    »Ihr haltet sie vielleicht für unbezwingbar, mein Freund, aber selbst Draega müssen jagen, essen, ruhen. Sie werden heute Nacht auf die Jagd gehen und den ein oder anderen Hirsch erlegen. Wenn sie sich die Bäuche gefüllt haben, werden sie ausruhen. Ihr und ich, wir werden die heutige und auch die nächste Nacht in der Stadt verbringen. Am Morgen darauf jedoch werdet Ihr das Rudel an der Furt dort hinten treffen und dann Weiterreisen.«
    »Aber wie können sie in einem Schneesturm jagen, Dalavar?«
    »Der Sturm wird morgen früh aufhören, Kleiner Mann. Dann werden sie jagen.«
    Als Dalavar Langbein und Spürer die Satteltaschen abnahm, ging Beau durch den Schnee zu Schimmer. »Tut mir leid, süße Schimmer, aber ich habe nicht nachgedacht. Geh nur und jage. Friss erst, dann aber ruhe, wenn du das in diesem Schneesturm vermagst. Wir sehen uns an der Furt wieder.«
    Schimmer fuhr dem Wurrling mit ihrer großen Zunge über die Wange und sah Dalavar an.
    Der Wolfmagier drehte sich zu Graulicht herum und sprach … aber es war kein Wort und auch kein Knurren, sondern etwas dazwischen. Anschließend drehte er sich herum und ging durch den Sturm den Hang hinab. Beau klopfte Schimmer noch einmal auf den Hals und eilte dann hinter dem Magier her, folgte seinen Spuren durch den Schnee. Auf halber Höhe wandte sich Beau noch einmal herum und blickte den Hang hinauf. Doch die Silberwölfe waren verschwunden. Seufzend hielt der Bokker sein Gesicht wieder in den Wind und folgte Dalavar in die Stadt.
     
    Sie folgten den Angaben des Torwächters und traten aus dem Sturm in das Kunghus, wie die Herberge nach Agrons Aufenthalt umbenannt worden war. Das Tavernenschild über der Tür zeigte jedoch noch den Schädel eines roten Ebers. Nachdem sie ihre Zimmer gebucht und ein Bad genommen hatten, setzten sich Beau und Dalavar in dem nur spärlich besuchten Gastraum an einen Tisch und bestellten eine ausgiebige Mahlzeit.
    Dalavar aß, als hätte er schon mehrere Tage lang nichts mehr zu sich genommen. Hin und wieder winkte er dem Schankmädchen, mehr Speisen zu bringen. Und obwohl Dalavar aß, als wäre er verhungert, wirkte er auf Beau nicht dünner als gewöhnlich, allerdings auch nicht dicker, nachdem er mehr verdrückt hatte, als nach Meinung des Bokkers irgendjemand hätte essen können.
    Lange nachdem Beau gesättigt war, erhob sich der Wolfmagier vom Tisch und gesellte sich zu Beau an den Kamin, wo sie nach gewürztem Glühwein verlangten.
    »Ich genieße solchen Luxus nicht oft«, erklärte Dalavar, als er von dem Schankmädchen den Becher entgegennahm.
    Beau seufzte. »Ich auch nicht. Ich glaube, das letzte Mal habe ich in Bridgeton Glühwein getrunken.«
    Das Schankmädchen sah ihn an. »Das hat der andere vom Litenfolk auch gesagt.«
    »Der andere vom Litenfolk?«, erkundigte sich Beau.
    »Herr Tipperton, das war er, und ein Kundschafter«, antwortete sie. »Er hat mit König Agron hier übernachtet.«
    »Wie sah er aus? Ging es ihm gut?«
    »Aber ja, Herr.«
    Ein anderer Gast winkte dem Mädchen, und als sie ihr Tablett vom Tisch nahm, sagte sie: »Er ist mit dem König und dem Heer vor etwa einem Monat weitergeritten.«
    Als das Mädchen ging, sah Beau Dalavar an. »Immerhin sind wir auf seiner Spur.«
    Sie saßen eine Weile schweigend da, während das Heulen des Sturms durch den Schornstein drang und der Wind an den Läden vor

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