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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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den Fenstern rüttelte. »Dieser Sturm«, sagte Dalavar schließlich, »weist tatsächlich Spuren von Modrus dunklem Feuer auf.«
    »Dunkles Feuer?«
    »Feuer, das aus anderen gewonnen wurde, Opfern durch Folter entrissen wurde, durch Furcht und Schmerz und Qual und Tod.«
    »Meiner Treu!« Ein Schauer lief Beau über den Rücken.
    Dalavars Miene wurde finster. »Wie alle Schwarzen Magier kümmert Modru nicht, was mit den anderen geschieht. Seine eigene Zufriedenheit ist von höchster Bedeutung. Von daher nutzt er nicht seine eigene Macht, sondern entreißt irgendwelchen Opfern ihr Feuer und benutzt es, um seinen Zaubern Macht zu verleihen. In diesem Fall hat er dunkles Feuer verwendet, um einen Sturm in den kalten Gegenden des Nordmeeres zu erzeugen, oder in der Ödnis, und hat ihn auf jene gelenkt, die er vernichten will.«
    Der Wind pfiff um das Kunghus, stöhnte im Schornstein und ließ die Flammen auflodern.
    Beau sah in seinen Becher. »Trotz Modru würde ich annehmen, dass Tip und die Armee in ihrer warmen Kleidung sicher sind. Ich meine, wir sind auch nicht schlimmer dran, obwohl wir durch diesen Sturm gereist sind.«
    Dalavar seufzte. »Beau, wir können nach diesem Wind hier doch nicht urteilen, denn dort, wo sie sind, könnte er weit heftiger wüten.«
    Als Beau den Magier stirnrunzelnd ansah, deutete Dalavar auf das Fenster, an dem, beleuchtet durch das Licht von Laternen, der Schnee vorüberfegte. »Bevor uns der Sturm erreichte, hat er viel von seiner Kraft verloren. Denn zwei große Hindernisse stehen ihm im Weg, die Gronspitzen und der Grimmwall, wo die Wucht des Sturmes gebrochen wurde, als er gegen den Felsen schlug.«
    »Meiner Treu!«, stöhnte Beau. »Meiner Seel!«
    Der Wind peitschte derweil unverdrossen gegen die Mauern der Herberge.
     
    Am nächsten Morgen war alles ruhig. Der Schneesturm hatte sich irgendwann in der Nacht ausgetobt und vollständig gelegt. Es wehte nicht einmal ein laues Lüftchen. An diesem Tag ruhten sich Beau und Dalavar aus, obwohl dieser Begriff vielleicht nicht ganz zutraf. Denn Beau lief, nachdem er Zwieback und Dörrfleisch gekauft und seine Vorräte damit aufgefüllt hatte, aufgeregt herum und konnte es kaum erwarten weiterzureisen. Dalavar dagegen verzehrte Mahlzeit um Mahlzeit, als würde er sich für irgendeine große Aufgabe vorbereiten, oder sich von einer erholen. Erneut schien es so, als würde er einfach nicht satt werden, jedenfalls hörte er nicht auf zu essen.
    Der Tag verstrich, dann kam die Nacht, als aus den Hügeln in der Nähe ein lautes Heulen zu hören war. Plötzlich war die Nacht mit Zirpen und Jaulen und Wimmern und Heulen erfüllt. In der Stadt knallten die Türen, Laternen wurden in die Höhe gehalten und warfen ihr Licht über den Schnee. Dann knallten erneut Türen, Riegel wurden vorgeschoben, Schlösser klickten, Stangen schlugen auf ihre Halter – und die Palisadenstadt verrammelte sich.
     
    Als Beau am nächsten Morgen aufwachte, war Dalavar bereits fort. Der Wurrling zog sich hastig an, nahm sein Bündel, die Satteltaschen, den aufgefüllten Wasserschlauch und hastete nach unten. Als er dem Herbergswirt Geld geben wollte, hatte offenbar jemand die offene Rechnung mit einem frisch erlegten Hirsch mehr als nur beglichen. »Ich denke, er hat ihn mit Hunden erlegt«, vermutete der Wirt. »Denn er weist keine Spuren von Pfeilen auf. Aber ihm wurde die Kehle herausgerissen.«
    Als der Wirt in die Küche ging, um ein paar Stück Zwieback und Dörrfleisch für den Mann vom Kleinen Volk zu holen, zog Beau seine Jacke und den Umhang an und schlang den Riemen seines Rucksacks darüber. Er sah sich nach Dalavar um, bemerkte den Magier jedoch nicht. Was ihn nicht weiter überraschte, da er sich an Dalavars »magisches« Kommen und Gehen allmählich gewöhnt hatte. Mit den Satteltaschen über der Schulter und auf einem Stück Dörrfleisch kauend trat Beau aus der Herberge, ging zum Nordtor und von dort aus zur Furt am Fluss hinab, wo das Rudel bereits auf ihn wartete, alle sieben Wölfe.
     
    Sie überquerten den Argon und schlugen die Richtung zu dem Bergpass durch den Grimmwall ein, der vor ihnen lag. Ihre Reise wurde durch den Schnee verlangsamt, den der Sturm aufgehäuft hatte. Sie durchquerten den Jallor-Pass, Schimmer mit Beau auf ihrem Rücken als Letzte, und folgten der ausgetretenen Spur, die andere ihnen gebahnt hatten. Es wurde Nacht, bevor sie den Pass hinter sich ließen und Jallorby erreichten. Hier rasteten sie einen weiteren Tag,

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