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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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widmete sich wieder ihren Pfeilen. »Auch wenn sie geflohen sind, scheinen sie doch aus einem bestimmten Grand hier zu sein. Ich weiß nur nicht, aus welchem …«
    »Wir dachten, sie wollten verhindern, dass sich die Verborgenen dem Freien Volk anschlossen«, meinte Tipperton. »Und sie sozusagen im Wald gefangen hielten.«
    Rynna schüttelte den Kopf, legte einen Pfeil zur Seite und nahm den nächsten. »Das glaube ich nicht, Tipperton. Obwohl die Verborgenen in ihrem Wald sehr gefährlich und gleichzeitig fast unsichtbar sind, sind sie auf freiem Gelände doch auch sehr angreifbar und fast wirkungslos. Deshalb werden sie sich keiner Allianz außerhalb ihres eigenen Reiches anschließen.«
    »Aber sind die Rukhs nicht gerade vor ihnen weggelaufen?«, wandte Beau ein. »Auch letzte Nacht? Und das war auf freiem Gelände.«
    »Schon, aber die Brut hatte gerade schwere Verluste durch die Eio Wa Suk erlitten und dachte vielleicht, dass ihnen jetzt eine neue Katastrophe drohe.«
    Lark war nicht mehr so sehr von Tipperton fasziniert, löste sich von ihm und lief mit unsicheren Beinen über den unebenen Boden zu Rynna, ließ sich neben sie fallen und kaute auf einer Feder herum. Als Tipperton zu ihr trat, Lark die Feder abnahm und damit die Nase der Dammsei kitzelte, fragte er: »Hast du nicht gesagt, dass der Gargon erst kürzlich zu ihnen gestoßen ist?«
    Rynna nickte. »Vor etwa einer Woche.«
    Tipperton lächelte Lark an, aber seine Worte, die er an die anderen richtete, klangen bedrohlich. »Dann scheint mir, dass Modru offenbar etwas recht Gewaltiges an dieser Flanke der Front erwartet – und darum wollte, dass der Gargon es aufhielt.«
    Beau sah Linde an. »Vielleicht ist das Monster hierhergeschafft worden, um die Jordier aufzuhalten.«
    Linde sah Sten an, dann Beau und schüttelte bedächtig den Kopf. »Das glaube ich nicht, denn wir sind … waren nur eine Brigade. Warum sollte man einen Gargon opfern, um eine so kleine Streitmacht aufzuhalten?«
    Beau zuckte nachdenklich mit den Schultern. »Das weiß ich nicht, aber ich glaube, Tipperton hat recht: Etwas braut sich zusammen, sonst fresse ich meinen Hut.«
    Tipperton lachte.
    »Was?«, erkundigte sich Beau.
    »Du hast keinen Hut, Wurro.«
    Lark quietschte, als wollte sie ihm zustimmen, worüber alle lachen mussten.
    In diesem Augenblick kam Tynvyr den Hang hinauf. Ihr schwarzfüßiger Fuchs folgte ihr. Rynna und sie unterhielten sich, dann schwang sich Tynvyr auf den Fuchs und ritt davon.
    »Tynvyr sagt«, wandte sich Rynna an Linde, »dass jetzt der richtige Moment für die Vanadurin wäre, aufzubrechen, falls ihr nach Pellar wollt, denn die Furt ist frei. Ihr seid dennoch herzlich willkommen, im Wald zu bleiben. Sie glaubt, dass es einige Tage dauern wird, bevor die Brut ihren Mut wiederfindet und sich erneut den Wipfeln des Darda Erynian oder dem des Darda Stor nähert.«
    Linde hob eine Braue. »Darda Stor?«
    »Der Großwald im Süden.«
    »Ach so.«
    »Was ist mit unseren Gefallenen?«, erkundigte sich Sten. »Sollen wir sie einfach so liegen lassen?«
    Linde sah Rynna fragend an.
    »Tynvyr hat gesagt, dass die Entrückten ihr Wort gehalten haben«, antwortete Rynna.
     
    Auf der Wiese nördlich der Furt ritten siebenundneunzig Vanadurin und fünf Wurrlinge auf Ponys an zerstörten Kampfwagen und verbrannten, geplünderten Nachschubkarren vorbei und zwischen grasigen Grabhügeln hindurch. Hier lagen die Harlingar bestattet: Hrosmarshal Hannor, die Kriegsbräute Dediana, Ilea und Irana und neunhundert andere Jordier.
    Wie und von wem sie begraben worden waren, wusste niemand, wenngleich Beau darauf bestand, dass es die Lebenden Hügel gewesen sein mussten.
    Von den Toten der Brut war nichts zu sehen, weder hier noch am Rand des Darda Erynian – noch hatte es Leichen vom Gezücht im Tal der Stöhnenden Steine gegeben. Und auch das, so meinte Beau, wäre die Tat der Lebenden Hügel gewesen. »Wer hätte das denn sonst tun können?«, fragte er.
    Während der Abend heraufzog, zogen Wurrlinge und weinende Harlingar, von denen viele Wunden von der Schlacht aufwiesen, die jetzt versorgt waren, zu dem Grabhügel in der Mitte des Feldes. Dort gebot Linde Halt und alle stiegen ab. Sie hob ihr Schwarzochsen-Horn an die Lippen und stieß hinein. Dann rief sie laut:
     
    Reitet weiter, Harlingar, reitet weiter,
    Über den Weg der Schatten,
    Über den nur die Helden galoppieren,
    Und wo die Rösser niemals erlahmen.
     
    Hál, Krieger von Speer und Säbel!
    Hál,

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