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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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weißlich und hat Blätter und schleicht da draußen herum.«
    Melli sah in die Richtung, in die Beau deutete. »Ach«, meinte sie. »Das ist nur Prym.«
    »Prym?« Tipperton sah ratlos zu Rynna hinüber. »Sag, ist das nicht einer von denen, die sich um Lark gekümmert haben?«
    »Allerdings«, bestätigte sie. »Sie passt oft nachts auf sie auf.«
    »Was ist sie denn?« Tipperton trat vor, um besser sehen zu können. Doch Prym zog sich in die Dunkelheit zurück. »Oh, ich habe ihr Angst gemacht«, begriff Tipperton enttäuscht.
    Rynna lachte. »Angst? Aber nein, Liebster. Sie ist eine der Vred Tre und so schüchtern wie sie alle. Außerdem misstraut sie dem Feuer. Aber Angst vor uns, das hat sie nicht.«
    »Zweige und Schlingpflanzen und Blätter?« Beau hatte die Augen vor Staunen weit aufgerissen.
    »Ja, so sehen sie aus. Einige nennen sie auch eine Woodwer. Und sie wird wild, sie und ihre Art, wenn es jemand wagt, etwas von dem Wald zu schlagen, in dem sie wohnen. Das heißt: ohne ihre besondere Erlaubnis einzuholen.« Rynna hob ihre Flöte. »Komm, Tipperton, Lark will noch ein Lied hören.«
    Tipperton drehte sich zögernd von dem Rand der Lichtung weg und stellte seinen Bogen wieder hin. Dann setzte er sich, nahm seine Laute und schon bald schallte ein lebhaftes Lied durch den Wald, untermalt von Larks hellem Lachen. Und zwischen den Bäumen schlich Prym wieder näher heran, um besser sehen und hören zu können.
     
    Gegen Mittag des nächsten Tages passierten sie einen Ring von Wächtern, meistens Jungburschen, Maiden und ältere Wurrlinge, die mit Bögen und Schlingen ausgestattet waren. Einige schienen gar keine Waffen zu tragen. Kurz darauf erreichten sie die Siedlung der Quellwasser-Wurrlinge.
    »Ich glaube, es wird dir hier gefallen, Beau«, sagte Melli und lächelte, als sie sah, wie er den jungen Maiden nachschaute.
    Rynna grinste ebenfalls, bemerkte dann Tipperton an und runzelte die Stirn. »Du, mein Wurro, bist jedoch vergeben«, fauchte sie drohend.
    Tipperton fiel vor Schreck der Kiefer nach unten. »Aber ich würde doch nicht … ich meine, ich käme nie …«
    Rynna lachte fröhlich und ritt weiter. Die vier Ponys und ihre Reiter trotteten an Schweine- und Hühnerställen vorbei, an Feldern, die gepflügt und für die Saat vorbereitet waren, und an Korralen aus Leinen, in denen Ponys standen. Sie erreichten Lauben, die aus jungen Schösslingen geflochten waren. Eine Horde Jünglinge lief neben ihnen her und erkundigte sich lautstark nach Neuigkeiten, während andere Wurrlinge aus ihren Häusern kamen, unter ihren Türen stehen blieben, sie betrachteten, zuhörten und ihnen ebenfalls Grüße zuriefen.
    »Heute Abend«, wehrte Rynna alle Anfragen ab. »Dann halten wir eine Stadtversammlung ab. Es gibt keinen Grund, das alles zweimal zu erzählen.«
    Eine Stadtversammlung? Tipperton sah sich um und schätzte die Zahl der Hütten auf etwa fünfunddreißig. Eher ein Weiler, würde ich sagen.
    Rynna stieg vor einer der Lauben ab. »Hier wohnen wir, Tipperton. Beau, du kannst eine der leeren …«
    »Unsinn«, unterbrach Melli sie. »Beau, du wirst bei mir und …«
    »Mom«, rief eine weibliche Stimme. »Du bist zurück.«
    Beau drehte sich herum. Eine bernsteinfarbene Maid, die gerade erst in ihre Damman-Jahre gekommen war, stürmte auf Melli zu. Die beiden umarmten sich.
    Dann wandte sich Melli an Beau. »Wie gesagt, du kannst bei Linnet und mir bleiben. Linnet, das ist Beau Darby. Beau, meine Tochter Linnet, Nix' Schwester und Rynnas Kusine.«
    »Meiner Seel!«, stieß Beau hervor, ohne zu merken, dass er laut sprach. »Seid ihr aber schön.«
    Als Linnet errötete und den Blick senkte, drehte Melli den Kopf zur Seite und lächelte.
     
    »… einen Gargon getötet, sagst du?«
    »Ja, Will«, antwortete Rynna. »Zerschmettert.«
    Stimmengemurmel erhob sich. »Den sind wir los!«, rief jemand laut.
    »Und auch die Brut, die von den Vanadurin getötet worden ist«, meinte ein anderer.
    »Und von den Steinen«, setzte ein Dritter hinzu.
    Jemand stieß einen Jubelschrei aus, der von anderen aufgenommen wurde. Denn die getötete Brut gehörte zu der Horde, die das Dorf Quellwasser dem Erdboden gleich gemacht hatte.
    Rynna hob die Hände und gebot Ruhe. Als die versammelten Wurrlinge allmählich verstummten, fuhr sie fort: »Die schlechte Nachricht ist, dass viele von der Brut entkommen sind und immer noch am östlichen Rand des Waldes entlang patrouillieren.«
    Die Wurrlinge seufzten allesamt auf,

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