Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
Vom Netzwerk:
Krieger von Dolch und Bogen!
    Hál, Krieger von Horn und Ross!
    Reitet weiter, meine Kameraden, reitet weiter!
     
    Dann stieß Linde erneut in ihr Horn, wie auch die anderen Vanadurin. Die lebhaften Pferde hoben ihre eleganten Schädel, wieherten herausfordernd und scharrten mit den Hufen, denn dieses Signal rief zum Kampf.
    Danach trat Linde zu den Wurrlingen, umarmte sie alle und küsste sie, und als sie zu Rynna kam, flüsterte sie: »Danke, dass Ihr uns gerettet habt. Und sagt Tynvyr dies: Das wenige, das wir von den Geheimnissen des Schwarzen Waldes erfahren durften, wird immer durch unser Wort in unseren Herzen verschlossen bleiben.«
    Rynna umarmte die Kriegsbraut ebenfalls. »Das sage ich ihr«, versprach sie.
    Linde richtete sich auf.
    »Habt Ihr genug Vorräte?«, erkundigte sich Farly.
    Linde nickte und deutete auf die vielen Packpferde, die die Vanadurin mit sich führten. Es waren die überlebenden Pferde jener in der Schacht gefallenen Reiter, Rösser, die vor dem Gargon geflohen waren. Gut ausgebildet, wie sie waren, hatten sie sich jedoch beim Ruf des Schwarzochsen-Horns gesammelt und waren jetzt mit Lebensmitteln beladen. »Aye, einige Proviantwagen sind nicht verbrannt, und auch nicht geplündert worden. Jetzt haben wir genug Nahrung und Hafer für die Pferde, um bis nach Caer Pendwyr zu kommen.«
    »Geht vorsichtig mit dem Proviant um«, sagte Nix. »Das Gezücht könnte ihn vergiftet und absichtlich zurückgelassen haben.«
    Linde nickte.
    »Ich werde es vermissen, mit Euch zu reiten«, erklärte Beau.
    »Mir wird Eure Gesellschaft auch fehlen«, antwortete Linde und drehte sich zu Tipperton herum, »sowie Euer Spiel und Gesang, mein kleiner Freund.« Sie zögerte einen Augenblick, doch dann trat sie an ihre Satteltasche, zog ein Schwarzochsen-Horn heraus und reichte es Tipperton. »Hier, Kleiner Mann, das gehörte Dediana. Benutzt es, wenn Ihr in Not seid.«
    Ehrfürchtig riss Tipperton die Augen auf. »Aber das kann ich unmöglich …!«
    Linde schob ihm einfach den Riemen über den Kopf. »Ihr seid ein Kundschafter, mein Kamerad, und das könnte Euch irgendwann sehr nützliche Dienste erweisen.«
    Tipperton nickte, als er sich ihrem Wunsch beugte.
    Linde stieg wieder auf und blickte von ihrem Ross auf die Wurrlinge herunter. »Wir werden uns wiedersehen, meine Kameraden, daran hege ich keinerlei Zweifel.«
    »Viel Glück auf Euren Wegen, Kriegsbraut«, erwiderte Tipperton. »Damit Eure Worte auch in Erfüllung gehen.«
    Linde hob ihr Horn und blies. Daraufhin stiegen alle Jordier auf. Sten ritt nach vorn, an Lindes Seite. Der Schaft seines Speeres ruhte in der Halterung an seinem Steigbügel, und der Kopf des Gargon thronte gruselig auf der Spitze. Als sich alle Jordier hinter den beiden aufgestellt hatten, ragte ein Wald aus Speeren in den Himmel. Dann stieß Linde einen noch älteren Segen der Vanadurin aus:
     
    Erhebt Euch, Harlingar, greift zu den Waffen!
    Fortunas dreifaltiges Gesicht wendet sich Euch lächelnd zu:
    Eines lächelnd, eines grimmig, eins verstohlen;
    Möge das nie gesehen Gesicht stets verborgen bleiben!
     
    Hál, Krieger von Speer und Säbel!
    Hál, Krieger von Dolch und Bogen!
    Hál, Krieger von Horn und Ross!
    Reitet weiter, meine Kameraden, reitet weiter!
     
    In der aufkommenden Dunkelheit stieß sie erneut in ihr Horn, und die siebenundneunzig Krieger ritten, mit den Packpferden an den Leinen, zwischen den Grabhügeln hinaus über die Furt. Sie schlugen die Richtung nach Caer Pendwyr ein, um das Wort von König Ranor an Hochkönig Blaine zu erfüllen, dass ihm die Nation von Jord zur Seite eilen würde – so schnell sie konnte.
    Tipperton, Rynna, Beau, Nix und Farly sahen den Vanadurin nach, bis sie nicht mehr zu erkennen waren, dann wendeten sie ihre Ponys und ritten in den Darda Erynian zurück. Als sich das Zwielicht langsam in der Nacht verlief, befanden sie sich wieder in der sicheren Umarmung dieses geheimnisvollen, schattigen Waldes.
    Am nächsten Tag verabschiedeten sich Tipperton, Rynna und Beau von Nix, Farly, Tynvyr und einigen anderen Pysks und brachen mit Melli und Lark vom Westlager auf, um zu der Siedlung der Quellwasser-Wurrlinge zu reiten, die etwa dreißig Meilen entfernt lag. Unterwegs wehte ein warmer Wind aus dem Süden, der den Duft des bevorstehenden Frühlings mit sich brachte, obwohl immer noch kalte Nächte das Land heimsuchten und immer wieder Nachtfrost drohte. Trotzdem knospten überall die Bäume, und hier und da blühten sogar schon

Weitere Kostenlose Bücher