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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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leben?«, wollte Tipperton wissen.
    »Bald«, erwiderte Rynna und lächelte. »Aber erst werden wir an unseren Lauben Halt machen. Ich möchte, dass du jemanden kennenlernst.«
    »Lauben?«, fragte Beau neugierig.
    »Ja. Es sind Schutzhütten, wo wir kampieren, wenn wir patrouillieren. Heute Nacht – oder besser heute Morgen – wirst du bei Farly und Nix bleiben, während Tipperton«, Rynna nahm seine Hand, »bei mir ist.«
    »Na klar.« Beau warf Tipperton einen Seitenblick zu und grinste.
    »Diese Person, die ich kennenlernen soll«, meinte Tipperton, »gehört die zur Familie? Ist es ein Onkel oder eine Tante oder so jemand?«
    »Eher so jemand«, antwortete Rynna.
    »Dann bin ich froh«, sprach Tipperton weiter. »Ich wünschte, ich könnte auch meine Verwandten finden. Aber nachdem meine Mutter und mein Vater tot sind, bist nur du übrig, meine Dammia. Verwandte und Freunde sind sehr wichtig, jedenfalls habe ich das festgestellt.«
    Sie zogen weiter, während die Sonne aufging und es immer heller wurde.
    Während die Vanadurin in der kleinen, grasigen Senke ihr Lager aufschlugen, setzte Beau mit Farly seinen Weg fort. Rynna führte Tipperton den Westhang des Hügels hinauf zum Waldrand. Dort stand eine kleine Laube aus geflochtenen Zweigen, versteckt zwischen einigen Bäumen.
    Rynna lächelte verstohlen und trat hinein. Tipperton folgte ihr. Nachdem er seinen Bogen gegen eine Wand gestellt, seinen Köcher abgeschnallt und Laute sowie Rucksack abgesetzt hatte, sah er sich um. Es gab nur eine mit Stroh bedeckte Pritsche, etwas zum Kochen, ein paar Vorräte und dergleichen. Rynna stellte ihren Bogen ebenfalls zur Seite und trat dann durch die Tür in den Schatten neben der Laube. Dort stand ein großer, offener, rechteckiger Weidenkorb. Sie blickte hinein, ihre Miene wurde weich. »Komm, Tipperton«, flüsterte sie. »Sieh es dir an.«
    »Was ist es denn?« Plötzlich zuckte eine flüchtige Erinnerung durch seinen Kopf, doch sie verschwand, bevor er sie fassen konnte. Zurück blieb nur eine unheimliche Erinnerung, dass dies schon einmal passiert war, nur wo …
    Rynna lächelte und deutete in den Korb. »Komm und sieh selbst.«
    Tipperton trat zu der Damman, und dort schlief in zerknüllten Decken …
    … ein kleines Wurrling-Kind …
    »Das ist Lark.«
    … das seine Augen öffnete, seine wundervollen, grünen Augen …
    »Lark?«
    … und lächelte. Und wie es lächelte.
    »Deine Dammsei, Tipperton. Deine Tochter.«
    »Meine … meine …«
    »Deine Dammsei«, wiederholte Rynna und hob das Mädchen hoch. »Ich sollte vielleicht besser sagen: unsere Tochter.«
    »Unsere Tochter?«, hauchte Tipperton ehrfürchtig. Zögernd streckte er die Hand aus, um das Kind zu berühren, zog sie dann jedoch zurück und sah Rynna an.
    »Mach nur.« Rynna lachte. »Sie wird nicht gleich zerbrechen.«
    Tipperton strich mit dem Finger sanft über die Wange des Kindes, das ihn daraufhin schief ansah. »Sie ist so weich.«
    »Hier.« Rynna hielt ihm die Decken mit dem Kind hin.
    »Meiner Seel, ich kann nicht …«
    »Unsinn!«
    Zögernd nahm Tipperton das Kind in die Arme und grinste es an. Lark sah zu ihm hoch und runzelte die Stirn, als überlege sie, wer dieser Fremde wohl sei. Doch dann lächelte sie, als fände sie ihn ihrer Betrachtung würdig.
    Tipperton blickte Rynna an. »Sie lächelt.«
    »Sicher, Tipperton, sie lächelt, weil ihr Vater da ist.«
    Als sie das vertraute Wort hörte, zwitscherte Lark mit ihrer hellen Stimme. »Da … Da … Da … Da …«, bis die einzelnen Worte schließlich zu einem Trillern wurden.
    Tipperton betrachtete Rynna staunend. »Sie sagt das jetzt schon seit einer Woche, fast als hätte sie gewusst, dass du kommst.«
    »Sie kann sprechen?«
    »Sie fängt an, einzelne Worte zu sagen, Liebster.«
    »Lark, meine Lark«, flüsterte Tipperton. »Wann?«, fragte er dann Rynna.
    »Morgen vor einem Jahr wurde sie geboren. Und ich hätte mir kein schöneres Geburtstagsgeschenk für sie ausdenken können, als dass ihr Vater nach Hause kommt.«
    »Nach Hause?« Tipperton sah sich in der Laube um und lächelte das kleine Kind an.
    »Wo auch immer wir drei sind, ist zu Hause, Tipperton«, erklärte Rynna.
    Lark quietschte und streckte ihre winzige Hand aus, um Tippertons Nase zu packen. Dann rekelte sie sich und Tipperton hob sie hoch an seine Brust.
    Nun spielte Lark mit einem Knopf seiner Jacke, vollkommen gefesselt von dem runden Ding.
    Tipperton grinste, doch dann furchte er die Stirn. »Sag, Liebste,

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