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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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eine Behausung im Vorgebirge, etwas nördlich von Linnets und Beaus Standort.
    Den Rest der Brut kontrollierten sie mit Patrouillen am Rand des Darda Erynian und des Darda Stor, hielten sich dabei jedoch ein gutes Stück von den Wipfeln der Wälder entfernt.
     
    Zu Anfang ihrer Wache war Tynvyr auf Galaruns Ersuchen hin zu den Dylvana geritten und hatte sie gebeten, bei der Bewachung der Brut zu helfen und Reisende an ihnen vorbeizuführen. In der Zwischenzeit waren Tipperton und Rynna in den Großwald geritten und hatten die Baeron dasselbe gefragt.
    Als sie später in nordwestlicher Richtung von der Lichtung geritten waren, einer riesigen, freien Fläche im Großwald, an deren Rand sie sich mit den Baeron getroffen hatten, hatten Rynna und Tipperton eine von Schlingpflanzen überwucherte Senke gefunden, in der riesige, zerbrochene Steine lagen. Dies waren zumeist Trümmer, und kein einziger davon war heil. Und dort lehnte ein großer Monolith schief an der steilen Flanke des Tales …
     
    »Es sieht wie eine Herde von Stöhnenden Steinen aus«, erklärte Tipperton.
    Rynna nickte und spähte in das Tal, während ihr die Tränen kamen. »Ach, Tip, so viele tote Eio Wa Suk. Was kann hier nur passiert sein?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Tipperton, »aber was es auch war, es muss schrecklich gewesen sein.«
    Rynna seufzte und zog sanft an den Zügeln, damit ihr Pony den Kopf aus dem Gras hob. »Lass uns diesen Ort verlassen, Tipperton. Ich kehre später mit einem Fuchsreiter hierher zurück und werde herausfinden, was da geschehen ist und wann.«
    »Können nur Fuchsreiter mit den Steinen sprechen?«
    »Allerdings. Die Stöhnenden Steine hören außer auf ihresgleichen nur auf eine Pysk.«
    Dann ritten sie zum Schwarzen Wald zurück und ließen die Senke hinter sich. Die Mission bei den Baeron war erfolgreich gewesen.
     
    Also hielten Fuchsreiter, Wurrlinge, Dylvana und Baeron gemeinsam am Rand der Baumwipfel Wache und geleiteten die wenigen Reisenden, die durch dieses Gebiet kamen, sicher an der Brut vorbei.
     
    Auf dem Hang schaute Beau zum gelben Sichelmond hinauf. »Unsere Ablösung sollte bald kommen.«
    Linnet nickte, nahm ihren Blick jedoch nicht von der Ebene unter ihr. »Du hast gerade von Steinen und Weihern gesprochen …«
    »Ach so, es geht darum: Ereignisse sind wie Steine, die man in einen Tümpel wirft. Einige sind groß, andere klein, wieder andere nur winzig. Die Folgen solcher Ereignisse sind wie Wellen auf dem Wasser, die sich ausbreiten und mit anderen vermischen. Manchmal addiert sich ihre Wirkung und manchmal hebt sie sich auf. Aber alle Wellen von allen Ereignissen, angefangen bei den großen bis zu den winzig kleinen, überschneiden sich früher oder später, und deshalb sind alle Dinge miteinander verwoben.«
    Linnet sah kurz zu Beau hinüber und richtete ihren Blick dann wieder auf die Ebene. »Fast so wie meine Mutter immer sagt.«
    »Deine Mutter?«
    »Ja. Sie spricht immer von dem großen Netz des Lebens. Wenn man an einem Strang zieht, erzeugt man damit eine Bewegung. Einige Stränge sind jedoch wichtiger als andere, und wenn man einen solchen berührt, dann kommt es dazu, dass das ganze Netz heftig zittert … Und wenn man einen Strang zerschneidet, wird ein Teil des Netzes zusammenbrechen. Je bedeutsamer der Strang ist, desto größer wird der Schaden. Und so sind Ereignisse vielleicht, wie deine Steine und die Wellen: das Berühren eines Stranges, der das Netz erbeben lässt.«
    »Ha!«, rief Beau. »Steine im Wasser oder ein zitterndes Netz, das ist kein großer Unterschied!«
    Danach saßen sie eine Weile schweigend da, bis Beau den Faden weiterspann. »Weißt du, Linnet, ich glaube, Modru hofft, dass er wie eine fette große Spinne in der Mitte des Netzes sitzt und alle Stränge kontrolliert.«
    »Modru kontrolliert die Stränge in Mithgar«, meinte Linnet. »Gyphon jedoch alle.«
    Der Mond sank herab, und in seinem Licht sahen sie eine Gruppe von Schatten, die den Hang hinaufkam.
    »Unser Ablösung ist da«, bemerkte Beau. Einen Augenblick später trat eine Pysk zu ihnen.
    Die beiden sprachen einige Worte in der Feensprache, die ihnen Rynna beigebracht hatte – Troll weg, Brut rührt sich nicht – und dann verließen Beau und Linnet den Fuchsreiter und gingen den Hang hinab, wo sie ihre Ponys angebunden hatten.
     
    Ein Monat verstrich, dann noch einer, und in dieser Zeit brachte Rynna den Wurrlingen die Sprache der Entrückten vom Feenvolk bei. Als alle die

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