Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
Vom Netzwerk:
Grundlagen der Sprache der Pysks beherrschten, begannen die Fuchsreiter selbst, die Wurrlinge neue Worte zu lehren.
     
    Der Sommer verstrich, der Herbst zog heran. Tipperton, Rynna, Melli und Lark ritten mit Beau und Linnet nach Norden, nach Bircehyll, um mit den Dylvana den Herbsttag zu feiern, denn Tipperton und Beau wollten gern den Elfenritus tanzen.
    Bei ihrer Ankunft stellten sie fest, dass nur noch wenige Elfen in Bircehyll lebten, denn die meisten waren in den Krieg gezogen, zum Crestan-Pass, und danach in die Gipfel des Grimmwall. Und selbst von jenen im Darda Erynian hatten sich viele, da die Ernte eingefahren war, den Patrouillen angeschlossen, die den Rand des Waldes kontrollierten. Also gab es nur noch etwa zwanzig Dylvana in der Elfensiedlung, und zwei Lian. Eine goldhaarige Dara namens Riatha und ihr ebenso goldhaariger Bruder namens Talar. Beide hatten so graue Augen, dass sie fast wie Silber wirkten. Es war Talar, der die Vernichtung von Atala überlebt hatte. Doch niemand sprach von dieser Katastrophe, lieber feierten sie den Herbsttag.
    Während des ganzen Tages und Abends gaben sich alle Dylvana der Reihe nach die kleine Lark in den Arm. Sie war kaum größer als eine Pysk, aber dieses Wurrlingkind war kein Fuchsreiter, sondern ein kleines Mädchen und ganz und gar hinreißend.
    Nach dem Festmahl und Gesang schlenderten Elfen und Wurrlinge durch den Wald in ein schüsselförmiges Tal, das die Dylvana Sur Kolare nannten, Flüstersenke. Der grasige Hang endete vor einer hohen, konkaven Steinwand. Es war ein natürliches Amphitheater, und alle setzten sich mit dem Gesicht zu der Wand, wo die Schauspieler auf einem Erdhügel in der konkaven Felswand standen, der als Bühne fungierte. Es wurde musiziert, gesungen, Sagen wurden erzählt und Gedichte deklamiert. Tipperton und Rynna bewunderten die Wand und betrachteten neugierig ihre geschwungene Form, denn man konnte selbst das leiseste Flüstern noch deutlich hören. Vor allem, wenn sich der Darsteller vom Publikum abwandte und direkt in die Wand sprach. Hier spielte Tipperton seine Laute mit den silbernen Saiten und Rynna ihre Flöte, und sie sangen abwechselnd, sehr zum Entzücken der Zuhörer.
    Am Abend sangen sie schließlich wieder gemeinsam die Festriten und zogen durch den Wald zum Hügelkamm über der Elfensiedlung zurück, wo die Silberbirken in kleinen Gruppen zusammenstanden und viel Raum ließen. Dort baten die Dylvana die beiden Lian, Riatha und Talar, jaian und jarin, Schwester und Bruder, den Ehrenplatz einzunehmen und den Elfenritus des Herbsttages zu geleiten.
    Hier nun, unter dem leuchtenden Halbmond, begann das Ritual aus Gesang, Deklamation und Tanz, das nach dem Maßstab der Sterblichen gemessen zeitlos war. Übergossen vom Mondlicht, eingehüllt in die Melodie und Harmonie, mit leisen Schritten, begingen die Elfen feierlich und ernst ihr Ritual, wenngleich ihre Herzen voller Freude waren.
    Schritt … Pause … Gewicht verlagern … Pause … Drehung … Pause … Schritt.
    Langsam, ganz langsam bewegen – und Pause. Stimmen erhoben sich, Stimmen verklangen. Es waren fließende Noten aus der Morgendämmerung der Welt. Harmonie. Wohlklang. Schritt … Pause … Schritt. Riatha drehte sich. Talar drehte sich, Dylvana drehten sich gleichzeitig. Darai schritten an den Männern vorbei. Alori hielten inne. Kontrapunkt. Diskant. Schritt … Pause … Schritt …
    Zwischen den tanzenden Dylvana verloren sich Beau und Tipperton an Talars Seite in dem Ritual. Tipperton sang, Beau tanzte, Schritt … Pause … Schritt, so wie Rynna und Linnet und Melli neben der goldhaarigen Riatha mit den silbernen Augen schritten.
    Am Rand stand zwischen den Silberbirken eine große Gestalt aus Zweigen und Ästen und Ranken, mit der schlafenden Lark im Arm. Prym sang den Ritus mit, ihre Stimme klang wie das Rascheln von Blättern im Wind.
     
    Anfang Oktober kamen zwei Pysks, Nia und Kell, auf ihren Füchsen in den Herbstwald, dessen Blätter bereits golden, rot, kastanienrot und braun leuchteten. Nach dem kühlen Sommer war der Frost dieses Jahr früh eingekehrt, die Luft war kalt. Sie ritten erst ins Tal und dann ins Lager der Wachen, wo sie Tynvyr aufsuchten und eine Weile mit ihr sprachen. Schließlich kam Tynvyr zu Rynna und Tipperton. Der Monolith, den Ihr im Darda Stor in der Senke der zerstörten Stöhnenden Steine gefunden habt, ist älter als die Zeitrechnung, und trauert immer noch sehr über einen uralten Schmerz, sagte sie.
    Was ist denn

Weitere Kostenlose Bücher