Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
und klettert ins Ruderhaus hinauf.
    »Solltet Ihr nicht auf Eure Schulter achtgeben?« fragt Tyrel.
    Dorrin betrachtet erstaunt den Schnitt in seiner Schulter. Während er sich um Petra gekümmert und Reisas Sorge gespürt hat, sind die Schmerzen in der Schulter und das dumpfe Pochen im Kopf in den Hintergrund getreten. »Oh …« Er nimmt die letzten Krümel Astra, und Tyrel hilft ihm, die Wunde zu verbinden.
    »Ist die Antriebswelle repariert?«
    »Notdürftig. Aber Ihr solltet Euch bald etwas Besseres ausdenken.«
    Dorrin seufzt. Er ist ständig damit beschäftigt, sich etwas Besseres auszudenken. »Ablegen.«
    Tyrel hebt die Augenbrauen. »Löst die Enterhaken.«
    Als die Schwarzer Hammer sich ein Stück von der Weißen Schlange entfernt hat, wendet Kyl sich an Dorrin. »Sollen wir sie anzünden?«
    »Nein. Nicht, wenn wir es vermeiden können.«
    Dorrin konzentriert sich auf die übrige Flotte. Mehr als zehn Schiffe haben bereits nach Westen abgedreht, die Segel sind nur noch winzige weiße Punkte am Horizont.
    Nur eine Handvoll Schiffe, jedes mit einem Weißen Magier besetzt, kreist noch um die Schwarzer Hammer und die Weiße Schlange.
    »Haltet auf das dort zu.« Dorrin deutet auf das größte Schiff, eine Barke mit hohem Freibord.
    Wieder prallen die Feuerkugeln vom Schwarzen Eisen ab, als die Schwarzer Hammer, den Wind ignorierend, durch die See auf die Barke zupflügt.
    »Zieht die Parlamentärsflagge auf.«
    Das weiße Banner mit dem blauen Wimpel flattert auf dem kurzen Fahnenmast hinter dem Ruderhaus. Kurz danach wird auf der Barke, die den Namen Weißfeuer trägt, eine ähnliche Signalflagge gehisst.
    Als die Schwarzer Hammer neben der Barke liegt, klappt Dorrin eine der Eisenblenden auf und ruft zum Mann an der Reling hinauf: »Ich möchte, dass Ihr dem Erzmagier eine Botschaft überbringt.« Eine Hand an die Klappe gelegt, deutet Dorrin eine Verbeugung an.
    Vom Brausen und Rauschen des Wassers fast übertönt, ruft der Kapitän zurück: »Darüber kann ich nicht entscheiden, Meister. Ich kann nur den Weißen fragen.«
    »Ich weiß.« Dorrin nickt und lässt das erste von drei gewachsten Etuis, die Liedral schon vor fast einem Achttag angefertigt hat, in einen Korb fallen. Der junge Seemann hängt den Korb an einen langen Pfahl und reicht ihn über die Kluft zwischen den Schiffen, bis ein genauso junger Matrose auf der Barke die Hülle annehmen kann. Sie wird dem Kapitän übergeben und dann nach achtern gebracht.
    »Zieht euch zurück, oder wie ihr es auch nennt«, befiehlt Dorrin.
    Der Magier auf der Weißfeuer hat nur eine Antwort auf diese Forderung: einen weiteren Hagel von Feuerkugeln.
    »Narren«, faucht Dorrin. Dann wendet er sich an Kyl.
    »Jetzt ein paar von der bösen Sorte?« fragt sein Bruder. Dorrin nickt und zuckt zusammen, weil hinter seinen Augen sogleich ein stechender Kopfschmerz einsetzt.
    »Raketen feuern.«
    Fünf Raketen werden von der Schwarzer Hammer aus abgefeuert und landen auf dem Rumpf der Weißfeuer. Die Flammen scheinen am Holz zu kleben und breiten sich rasch aus, bis das Schiff der Weißen wie eine Fackel auf dem Wasser liegt.
    Kurz danach schiebt sich die Schwarzer Hammer neben ein drittes Schiff der Weißen Magier, um einen weiteren Behälter zu übergeben.
    Dorrin schließt die Augen, aber das spielt keine Rolle, weil er vor Kopfschmerzen halb blind ist und sowieso nichts mehr sehen kann.
    Als die Schwarzer Hammer dieses Mal auf die Antwort wartet, kommen keine Feuerkugeln geflogen. Nur die Parlamentärsflagge wird zweimal gesenkt und wieder gehoben.
    Kyl legt dem Kommandanten der Stolz der Osthörner den zweiten Behälter in den Korb. Selbst als das Schiff nach Westen abdreht und sich entfernt, lässt es die Parlamentärsflagge gehisst. Die anderen drei Schiffe, auf denen sich Magier befinden, folgen ihm.
    Dorrin wischt sich die Stirn trocken und deutet in die Richtung, wo er Tyrel vermutet. »Lasst uns zurückfahren. Es ist ja sinnlos, die Kohle zu verschwenden.«
    »Obwohl wir mehr als genug an Bord hätten«, erwidert Tyrel lachend.
    »Ich wünschte, du hättest sie alle verbrannt.« Reisa baut sich neben ihm auf und schimpft leise, aber voller Zorn über die Weißen.
    »Davon wird Petra nicht wieder gesund.«
    »Ich weiß. Und außerdem hat sie sich ja selbst zum Kämpfen entschieden. Aber dennoch hasse ich die Bastarde.«
    »Und ich … ich würde gern wieder sehen können …« Dorrin lässt die Schultern hängen. Er sollte eigentlich stark sein wie Creslin

Weitere Kostenlose Bücher