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Magische Zeiten - Ploetzlich verzaubert

Magische Zeiten - Ploetzlich verzaubert

Titel: Magische Zeiten - Ploetzlich verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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Fieberhaft nahm ich die Leute in dem Raum ins Visier.
    Heilige Sch… das da vorn war Suse, sie überragte fast alle. Sie hatte kurze Haare (ungefähr so eine Frisur wie Kristen zurzeit, wenn man’s genau nimmt) und trug eine Art Catsuit in Silber und hohe Hacken. Ein Typ zappelte wild um sie herum. Da ich nicht wusste, wie viel Zeit mir blieb, studierte ich mich schnell von Kopf bis Fuß. Richtige Brüste, mindestens 75 B. Deluxe © !
    Die meisten Gäste kannte ich nicht. Aber begeistert stellte ich fest, dass ich nicht nur Busen hatte, sondern auch in die Höhe gewachsen war. Ich spürte, wie sich ein Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitete. Als ich den Kopf nach rechts drehte, sah ich neben mir weißblondes Haar, ziemlich verstrubbelt, aber nicht mehr so kurz. Ich starrte in die großen dunkellila Augen darunter. Das war doch tatsächlich Marli! Auf meinem Geburtstag! Oh nein.
    Über die Musik hörte ich sie brüllen: »Hey Luna, super Party. Hat dir unser Geschenk gefallen? Suse und ich haben tagelang danach gesucht, echt.«
    Unser Geschenk? Suse und ich?
    Auf einen Schlag war ich mir nicht mehr sicher, ob mir meine eigene Zukunft gefiel, Busen hin oder her. Außerdem konnte ich Tom nirgends entdecken. Wahrscheinlich waren wir mit achtzehn schon lange nicht mehr zusammen, unter gewissen Umständen nicht mal mehr befreundet! Schön dämlich, mein Plan.
    »Geiles Fest!«, kreischte Suse, die überraschend vor mir auftauchte. »Hab einen super Typen kennengelernt. Tanzt wie ein Gott. Und sieht aus wie einer. Los, kommt mit.« Sie schnappte sich meine Hand, also meine achtzehn Jahre alte Hand sozusagen, griff dann nach Marlis und zerrte uns in die Mitte des Lochs. Ich hatte keine Lust zu tanzen, besaß aber keinen richtigen eigenen Willen. Ich war ja nur Besucher in meiner Zukunft in fünf Jahren. Also tanzten wir los, es war mehr ein Hüpfen und dann wurde die Musik langsam. Suse verschmolz mit dem Typen, mit dem ich sie vorher gesehen hatte, Marli verdrückte sich von der Tanzfläche und dann entdeckte ich rechts von mir auf einmal Alenya. Sie knutschte mit einem anderen Mädchen, öffnete ein Auge, zwinkerte mir zu und machte dann weiter. Bevor ich darüber nachdenken konnte, spürte ich, wie ich von hinten umarmt wurde und eine heisere Stimme »Ich hab dich vermisst« flüsterte.
    »Du warst doch nur schnell auf dem Klo«, hörte ich mich zu wem auch immer sagen, doch als ich mich umdrehen wollte, hatte wieder jemand auf die Fernbedienung gedrückt und umgeschaltet. Jetzt blickte ich mich urplötzlich in unserer Küche um.
    Okay. Geburtstagstorte. Achtzehn Kerzen, schon ausgeblasen, aber noch rauchend. Durch das Fenster ergoss sich Sonnenschein, es war also Tag. Ein paar Stunden vor der großen Party? Oder danach, weil ich reingefeiert hatte? Reinfeiern werde? Reingefeiert haben werde? Suse mit dem kurzen Haar, meine Mutter daneben sah aus wie immer, also keinen Tag älter und… das darf doch nicht wahr sein, schon wieder Marli, verfolgte die mich oder was? Hm und Greg daneben. Wie? Hielten die beiden Händchen? Oh. Mein. Gott. Sicher war ich mir nicht. Gloria, die so breit grinste, dass man all ihre Zähne sah, Rosalie, die noch hübscher geworden war. Ein Typ, den ich nicht kannte, der gehörte wahrscheinlich zu Tante Jenny, die gerade einen Witz erzählte, neben ihr saß ein wunderhübsches kleines Mädchen mit langen goldenen Haaren und malte etwas in ein Heft. Laila? Mann, die würde also doch noch Haare bekommen. Und dann, yes! Yes! Yes! Tom! Aber das war’s. Niemand sonst. Wo in aller Welt war…
    Die Achterbahn brachte mich zurück ins Baumhaus, ins Hier und Jetzt. Und mal wieder war mir speiübel wie einem Matrosen mit empfindlichem Magen. Stirnrunzelnd schaute ich Suse an, die mir das schweißnasse Haar aus der Stirn strich.
    »Mann«, flüsterte sie. »Ich hab echt Angst gekriegt. Das war ja noch viel schlimmer als beim letzten Mal. Mein lieber Schwan. Wird wohl ne aufregende Party, was?« Sie grinste mich an und fächelte mir Luft zu. Noch immer sagte ich kein Wort. Denn die ganze Zeit konnte ich an nichts anderes denken als daran, dass ich Opa bei meiner Geburtstagsfeier nicht gesehen hatte. Wieso nicht? Alle, die mir wichtig sind, waren da. Und alle sahen gut aus, meine Eltern und Tante Jenny hatten sich überhaupt nicht verändert.
    »Verdammt!« Ich richtete mich auf.
    »Was denn?«
    »Ich muss noch mal zurück.«
    »Zurück?«
    »Ja, ich hab nicht richtig aufgepasst. Ich muss…«
    »Du musst

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